Presseschau vom 2. Juli 2015 – Jonathan Meese wettert im Freitag gegen Kulturschleimer, die Bayreuther Festspiele und alle Ich-Mönche
Ich will diese Kackzeit wegpennen
Ich will diese Kackzeit wegpennen
2. Juli 2015. Der Freitag veröffentlicht den Mitschnitt eines Gesprächs, das der Sammler Harald Falckenberg im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe "Aus dem Maschinenraum der Kunst" (im Roten Salon der Berliner Volksbühne) mit dem Künstler Jonathan Meese geführt hat. Wie gewohnt wettert Meese wortgewaltig gegen alle "Kulturschleimer", gegen die "ganzen Ich-Mönche“ und "Ich-Versauten“ und läuft zu ganz großer Form auf, als beide auf Meeses Ausladung aus Bayreuth (wo er eigentlich den "Parsifal" inszenieren sollte) zu sprechen kommen.
Er habe gedacht, er werde dort "eingeladen, um diesen Kulturschleimtempel zu zertrümmern", sagt Meese. "Ja. Und jetzt sind da mit Ausnahme von Neo Rauch bis 2020 optimiert-mittelmäßige Typen, die nichts anderes tun werden, als den Wagnerianern in den Arsch zu kriechen. Bei mir wäre man wenigstens noch das Risiko eingegangen, etwas total Beschissenes abgeliefert zu bekommen, ein Fiasko. Oder das Allergeilste. Es wäre zur Machtergreifung der Kunst gekommen. Jetzt gibt es nur Operettisierung.“
Meeses Ideal eines Umsturzes der Kultur durch die Kunst wird sich nun anderswo verwirklichen müssen. "Ich will pennen, will diese Kackzeit, diese Scheiße wegpennen, Schlaf ist versachlichte Führung, Diktatur der Kunst."
(chr)
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