Presseschau vom 23. November 2017 – Die Medien über die Aktion des ZpS, neben Björn Höckes Wohnhaus ein Holocaust-Mahnmal zu errichten

Denkmal vor Höckes Haus

Denkmal vor Höckes Haus

23. November 2017. Ein Holocaust-Mahnmal hat das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) vergangenen Mittwoch neben dem Wohnhauses des AfD-Politikers Björn Höcke im thüringischen Bornhagen errichtet. Erinnern möchte das ZPS damit an Höckes Dresdener Rede Anfang des Jahres: In dieser hatte Höcke das Berliner Holocaust-Mahnmal als "Denkmal der Schande" bezeichnet, das die deutsche Geschichte "mies und lächerlich" mache. Wie reflektieren und kommentieren die Medien die neueste ZPS-Aktion gegen Rechtsextremismus?

Im Interview mit der Berliner Zeitung (23.11.2017) erklärt und verteidigt Philipp Ruch vom ZpS die Aktion: "Wir bedrohen unseren Nachbarn nicht. Wir sind interessierte Mieter und Nachbarn und verschönern unseren Garten mit Kunst. Innerhalb der Bauordnung stören wir niemanden." Und: "Wir stellen mit der halben Zivilgesellschaft im Rücken auf unserem angemieteten Grundstück das Holocaust-Mahnmal auf. Wie das jeder anständige Bürger tut, der mit halbwechs wachem Verstand die Dresdner Rede gehört hat. Das können wir nicht einfach auf sich beruhen lassen." Widmann fragt weiter: "Sind Sie verrückt, Herr Ruch?" Worauf er antwortet: "Ich bin vernünftig." Und dass Größenwahn die Grundkraft des Zentrums für Politische Schönheit sei. 

Für Spiegel Online (22.11.2017) berichtet Peter Maxwill, was in Bornhagen nach Bekanntgabe der Aktion los ist: "Am Mittag wird der Auflauf vor dem Haus der Höckes immer größer. Ein halbes Dutzend Einsatzwagen stehen inzwischen da, das Ordnungsamt ist vor Ort, überall laufen Reporter und Kameramänner umher. Vor dem Haus der Aktivisten rottet sich am Nachmittag ein aufgebrachter Mob zusammen, ein Polizist rechnet sie der AfD zu." Die ZpS-Aktivisten wollen "kein Holocaust-Museum und erst recht keinen Publikumsverkehr", denn das würde bei einem Teil ihrer Arbeit als "zivilgesellschaftlichen Verfassungsschutz" stören. "Gegen Nazis wenden wir Nazimethoden an", wird ZpS-Aktivist Morius Enden zitiert. Spon schreibt dazut: "Das klingt kernig - aber es beantwortet nicht die Frage, ob die Lage in Deutschland tatsächlich so ernst ist, dass im politischen Gefecht auch das Privatleben angegriffen werden darf." Eine Bornhagener Rentner wiederum begrüßte Journalisten mit den Worten: "Ich muss jetzt mal 'nen Knüppel herholen. Früher hätt' ich euch mit der Schlinge weggefangen!"

"Ist es nicht am Ende Höcke selbst, der sich als Opfer einer linksgrünen Schmutzkampagne inszenieren kann – und von der Aktion womöglich noch profitiert?", fragt der Spiegel Online Text. Diese Kritik bringt der Aktion auch Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung (23.11.2017) deutlich entgegen: "Die Opferjammerlappen der AfD aber ließen die Chance nicht ungenutzt: Sie beklagten die linke Gesinnungshetze und die Übergriffigkeit der Aktion. Ausgerechnet Björn Höcke, der in seiner Partei doch schon an den Rand gedrückt war, darf sich jetzt also als Verfolgter stilisieren." Kreyes Fazit: "Ein größeres politisches Geschenk hätte ihm das Zentrum für Politische Schönheit nicht machen können."

Auf Faz.net (23.11.2017) heißt es: "Kritik an der Aktion der Gruppe entzündet sich vor allem an der Behauptung des ZPS, den AfD-Politiker vom angemieteten Nachbargrundstück aus seit zehn Monaten zu observieren." Die Polizei prüfe derzeit, ob dabei ein Strafbestand vorliege, wie eine Polizeisprecherin sagte. "Bei der Aufforderung, Höcke solle vor dem Denkmal in Berlin oder dem Nachbau auf die Knie fallen und um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs bitten, andernfalls werde man die gesammelten Informationen über ihn veröffentlichen, liege der Anfangsverdacht der Nötigung vor. Bei der mutmaßlichen Beobachtung könne es sich um Nachstellung – also Stalking – handeln", so die FAZ.

"Ruch spricht von einer 'privaten Gartengestaltung'. Die Polizei sei vorab informiert worden und mit einem Streifenwagen vorbeigekommen, alles habe seine 'gute deutsche Ordnung'", wird Philipp Ruch von Patrick Wildermann im Tagesspiegel (23.11.2017) zitiert. Sie wohnten seit zehn Monaten "Zaun an Zaun zum Posterboy der Rechten" und beobachteten seitdem aus der Nachbarschaft das Treiben des thüringischen AfD-Partei- und Fraktionschefs, so das ZpS-Video, schreibt Wildermann und fasst die Ereignisse nochmal im Text zusammen.

Noch einmal auf Spiegel online (23.11.2017) kommentiert Christoph Twickel: "Das Zentrum für Politische Schönheit zahlt mit seiner Höcke-Belagerung voll auf den Opferkult der AfD ein. Das soll kein Argument sein, antifaschistische Aktionen zu unterlassen. Diese hier allerdings tut so, als hinge von dem Kniefall eines rechtsradikalen Pimpfs irgendetwas ab."

Noch einmal in der Süddeutschen Zeitung (24.11.2017) diesmal auf der Meinungs-Seite des Politik-Teils, kommentiert Jan Heidtmann die Aktion: Der Vorwurf ans ZPS die AfD und Höcke erst wieder an die Öffentlichkeit gezerrt zu haben, sei falsch: "Zum einen steht Höcke in der AfD nicht im Abseits, er ist Partei- und Fraktionschef in Thüringen, im Fall von Neuwahlen hat er bereits angekündigt, für den Bundestag kandidieren zu wollen. Zum anderen sollte spätestens seit der Bundestagswahl klar sein, dass die Rechtspopulisten nicht weggeschwiegen werden können", so Heidtmann: "Das Gegenteil ist richtig, die Auseinandersetzung muss immer wieder geführt werden." Das ZPS habe genau das getan: "Sie sind mitten ins Eichsfeld gegangen, dorthin, wo sich die Rechten gerne tummeln. Die AfD und Höcke dabei noch einmal mit seiner unsäglichen Aussage zum Holocaust-Gedenken zu konfrontieren, ist richtig. Oder glaubt wirklich jemand, dass dessen Haltung in der Partei keine Rolle mehr spielt?"

"Auf die Radikalisierung der politischen Verhältnisse antwortet das ZPS mit einer Verschärfung der ästhetischen Mittel", analysiert Harry Nutt in der Berliner Zeitung (24.11.2017). Ihr künstlerisches Risiko liege am Ende nicht nur in einer möglichen Strafverfolgung, sondern auch in einer Ermattung der Reize, die sie hervorzurufen beabsichtigen. "Dabei war es doch immer ein ganz besonderes Anliegen der Kunst, die Grenzen des Schönheitsempfindens zu erweitern."

"Was wäre das Denkmal wert ohne die rechte Randale? Ohne die rechten Trolle im Netz, die dafür sorgten, dass der YouTube-Kanal des ZPS am Mittwochnachmittag zwischenzeitlich gesperrt wurde – wegen angeblicher 'schwerwiegender Verstöße' gegen die Richtlinien der Plattform", fragt Brigitte Werneburg in der taz (25.11.2017). "Das Niveau, auf dem das Zentrum agiert, beschreibt ZPS-Aktivist Morius Enden gegenüber dem Spiegel so: 'Gegen Nazis wenden wir Nazimethoden an.'"

Als "Opfer" des ZpS gelte Björn Höcke auch deshalb, "weil sich viele Medien auf die Täter-Opfer-Verdrehung einlassen", kommentiert Katja Thorwarth für die Frankfurter Rundschau (27.11.2017). Die Kunstaktion des ZpS werde, "wie merkwürdigerweise alles, was man gegen die AfD unternimmt/kommuniziert", in den "Tätermodus gedreht". Die allgemeine Kritik, so Thorwarth, ziele vermutlich auf "das Diskreditieren eines linken Protestes, mit dem Konservative immer ein Problem haben".

"Hätten sie das doch weggelassen!" – so laute der kritische Tenor zur möglichen Überwachung von Björn Höcke durch den sogenannten "Zivilgesellschaftlichen Verfassungsschutz". Vielleicht sei es aber gerade dieser Teil der Aktion der über den "gelungenen Denkmal-Streich" hinaus für "Unverdaulichkeit" sorge, kommentiert Markus Reuter auf netzpolitik.org (28.11.2017): "Kunst hat nicht die Aufgabe, gefällig zu sein, sondern kann die Komplexität der Gesellschaft darstellen." Gerade durch die Grenzüberschreitung – mit der das ZPS auch das Versagen des Verfassungsschutzes im Fall des NSU kritisiere – zeige das Künstlerkollektiv, "wie unangenehm und befremdlich Überwachung eigentlich ist. Und wie illegitim." Die anlasslose Aufzeichnung aller Bürger, durch Videoüberwachung auf Bahnhöfen, Staats-Trojaner oder Konzerne wie Facebook und Google, genieße hohe Zustimmungsraten. "Aber ausgerechnet bei der Überwachung von Deutschlands bekanntestem Rechtsradikalen kommt der Aufschrei", schreibt Reuter. "Ein Aufschrei von ganz weit rechts bis in die Feuilletons."

Freude über den kühnen Mahnmals-Scherz und Unbehagen aufgrund der Beobachtung Höckes artikuliert Michael Angele im Freitag (29.11.2017) und wünscht sich einen Abbruch der Aktion: "Im Rahmen des Möglichen hat sie ihren Zweck erfüllt." Und Wunder, wie sie nach dem "heilsgeschichtlichen Erbe" der Aktionskunst à Beuys und Schlingensief nötig seien, seien nicht zu erwarten – in einen "Kosmopoliten mit solider linksliberaler Orientierung verwandeln" werde sich Höcke nicht. "Eine Pointe der Aktion besteht darin, dass sie mit umgekehrten politischen Vorzeichen auch von den 'Identitären' stammen könnte, die sich auf gemeinsame Wurzeln in der 68er-Bewegung beziehen, genauer auf Guy Debords Spektakel-Begriff", so Angele. Aber das kommunikative "Spiel" von Rechten und Linken sei eben "auch Handlung und damit auch Gewalt, symbolische und reale".

Milosz Matuschek, Kolumnist der Neuen Zürcher Zeitung (8.12.2017), verteidigt das ZPS gegen seine Kritiker*innen: "Diese Aktion wirft ein grelles Licht auf vieles: dass Teile der AfD und Höcke-Fans auch gewaltbereit sind. Dass der Verfassungsschutz in Thüringen auf dem rechten Auge manchmal blind scheint. Dass die selbstbetitelten Anständigen in der Gesellschaft es sich in der Position des 'verantwortungsvollen Beschweigens' des aufhaltsamen Aufstiegs von rechts gemütlich gemacht haben." Vor allem aber demaskiere die Aktion eine tiefsitzende Unsicherheit über Grund und Möglichkeiten von Bürgerrechten, wie der Kunstfreiheit, und damit über die Basis des liberalen Staates. "Demokratie ist im Kern eine Kampfarena der Meinungen. Die Kunst ist (nicht nur, aber auch): ein Kampfmittel. Sie darf aufregen, schockieren, provozieren."

 

Auf die Radikalisierung der politischen Verhältnisse antwortet das ZPS mit einer Verschärfung der ästhetischen Mittel. Ihr künstlerisches Risiko liegt am Ende nicht nur in einer möglichen Strafverfolgung, sondern auch in einer Ermattung der Reize, die sie hervorzurufen beabsichtigen. Dabei war es doch immer ein ganz besonderes Anliegen der Kunst, die Grenzen des Schönheitsempfindens zu erweitern. – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/28944444 ©2017
Auf die Radikalisierung der politischen Verhältnisse antwortet das ZPS mit einer Verschärfung der ästhetischen Mittel. Ihr künstlerisches Risiko liegt am Ende nicht nur in einer möglichen Strafverfolgung, sondern auch in einer Ermattung der Reize, die sie hervorzurufen beabsichtigen. Dabei war es doch immer ein ganz besonderes Anliegen der Kunst, die Grenzen des Schönheitsempfindens zu erweitern. – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/28944444 ©2017
Auf die Radikalisierung der politischen Verhältnisse antwortet das ZPS mit einer Verschärfung der ästhetischen Mittel. Ihr künstlerisches Risiko liegt am Ende nicht nur in einer möglichen Strafverfolgung, sondern auch in einer Ermattung der Reize, die sie hervorzurufen beabsichtigen. Dabei war es doch immer ein ganz besonderes Anliegen der Kunst, die Grenzen des Schönheitsempfindens zu erweitern. – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/28944444 ©2017
Kommentare  
Presseschau ZPS: Teufelszeug
"Ein größeres politisches Geschenk hätte ihm das Zentrum für Politische Schönheit nicht machen können."

das schreibe ich doch hier schon von anfang an - jedoch wird es gelöscht - bis es von PROMINENTER stelle etwas später - dann auch von nk als veröffentlichungswürdig nicht mehr ignoriert werden kann. (...)

das zps hat nun wirklich aber auch gar nix mit KUNST zu tun. es greift in die aktuelle tagespolitik ein und stärkt, wie eine "kraft, der man ja noch "gutes" unterstellen könnte, mit "bösen" mitteln das böse selbst ..." und macht nazi-methoden gesellschaftsfähig, weil sie ALLES ganz größenwahnsinnig + selbstbewußt legitim findet, wenn es gegen "nazis" verwendet wird. dazu bekommt sie auch noch große unterstützung von vielen seiten und etabliert letztendlich die nazis als opfer der "kunstfreiheit" ...

für mich ist dies das teufelszeug pur - wundert mich aber nicht, wenn fast alle psychologischen kenntnisse den aggressiven ideologien, die dahinter stecken "dienen" und die "einfachen" menschen dies sehr emotional und ohne theoretisches wissen darüber DURCHLEBEN.

es ist unerträglich der afd (auch noch mit dem anspruch der kunst) zum opfer-status zu verhelfen, weil dazu MITTEL gewählt werden, die EINDEUTIG auf stasi- und geheimdienst-methoden basieren und pure menschenverachtung praktizieren. (hätte diese aktion nicht vor den afd-BÜRO stattfinden können?)

ps.sich mit politik beschäftigen und die hintergründe + zusammenhänge verstehen zu wollen, scheint bei der mehrheit der künstler nicht sehr ausgeprägt - genauso wie das interesse der politik, die künstler für ihre FREIE talentförderung zu finanzieren ... wenn sich dies nicht ändert, wird sich eine kulturlose gesellschaft etablieren und die "ästhetik des widerstandes" wird durch die plumpen argumente der "alternativen" in schrecklichster deutscher tradition aus dem gesellschaftlichen leben verbannt. die humanistische "prominenz" MUSS sich mit der humanistischen basis solidaridarisieren und genau solche aktionen kritisch in die öffentlichkeit bringen - dafür ist es höchste zeit, wenn man die entwicklung betrachtet - der double-bind wahnsinn hat sich von seiner sensationsgier zu verabschieden und dafür GEIGNETE mittel zu finden: wahre schönheit und liebe! und kein spiel mit der konträren bedeutung dieser worte - sonder sie durch kunst erlebbar zu machen - und das geht NUR ohne stasi- und nazi-methoden!!!
Presseschau ZPS: Schöpflin-Stiftung
Aber "marie", das wird ganz superseriös durch u.a. die Schöpflin-Stiftung finanziert, steht doch oben nachzulesen. Und die ist sehr umfänglich tätig! Wenn ihr das Programm der ihnen ein Programm Vorschlagenden behagt, investieren sie gern demnächst runde 26 Millionen in den Bau eines Medien-Hauses, das einem unabhängigen Qualitätsjournalismus der dilettierenden Journalisten im Drei-Ländereck hochqualitativ mit Recherche-Coaching usw. auf die Beine helfen möchte. Und diese Textil-Hersteller - die über die unspektakulär geförderte Sucht-Prävention und Englischlearning durch Kunstbesprechung und -vermittlung via muttersprachige zertifizierte Künstler an Schulen, auch mal hinauskommen wollen!, scheinen erstklassige Berater zu haben!
Wie man an dieser Höcke-Aktion schon sehen kann-
Presseschau ZPS: private Kunstförderung
Ich meine: Wie Oberender schon sagt: die private Kunstförderung nimmt erfreulicherweise einen immer größeren Raum in unserern staatlichen förderalen Strukturen ein. Das wird ja nicht nur ihn freuen!
Presseschau ZPS: tiefstes Mittelalter
Dieser Aufmerksamkeitsraub um nichts nervt einfach nur. Es wird keinen Höcke Kniefalls geben und selbst wenn, wäre er wahrscheinlich, bis auf einen Moment des Bizarren folgenlos. Öffentliche Ächtung im Einzelfall ist tiefstes Mittelalter. Dafür auch noch ein Mahnmal zu missbrauchen, ist einfach nur schäbig. Nichts wäre für mich hässlicher und absurder als knieende AFD Abgeordnete vor dem Mahnmals. Wer sich solche Szenen als Phantastie ausmalt, schafft es nicht mal bis zum B Movie in Hoolywood und bei mir haben schon Blockbuster ein Problem. Guck ich mir nicht an.
Presseschau ZPS: Einschaltquote
Herr Baucks scheint wohl in der Logik gefangen, dass Produktionsbudgets oder Einschaltquoten einen guten Film ausmachen, oder poltische Aktionen sich mit solch einer Logik bewerten lassen. Gleichzeitig übersieht er wohl aus einer gewissen Sympathie heruas, dass nichts des von ihm Beschriebenen absurder wäre, oder gar bizarrer als das von Höcke leider viel zu oft geäusserte Gedankengut.
Presseschau ZPS: Förderungshintergrund
@sissibissi

die auserwählten dürfen sich natürlich über die private förderung freuen ...

interessant erschien mir auch, dass die schöpflin stiftung durch hans (schöpflin) mit der panta rhea foundation in den usa zu einem "bündel" zusammengefügt wurde ... und überhaupt kam mir die wortwahl irgendwie bekannt vor

..." Hans engagiert sich derzeit in einer neuen Initiative mit dem Titel Spore : eine kulturelle Plattform, die darauf abzielt, die Beziehungen zwischen dem zeitgenössischen Alltagsleben, der Kunst und der Natur neu zu definieren. Spore versucht, neue Synergien zwischen diesen drei jeweiligen Domänen zu aktivieren, während es in einem bestimmten Berliner Stadtteil verankert bleibt."

https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.pantarhea.org/&prev=search

http://www.schoepflin-stiftung.de/mission---vision.html

aber auch das zps selbst ist ja sehr fleißig und bietet gerade jetzt - in der vorweihnachtszeit für jeden geldbeutel eine tolle palette von politisch-korrekten möglichkeiten an

https://deine-stele.de/
Presseschau ZPS: Logik
Nein, liebes c Movie, so ist es nicht. Ich erkenne nur, dass diese Aktionen einer solchen Logik folgen und dementsprechend wohl keine gute, beziehungsweise überhaupt keine Kunst sind.
Presseschau ZPS: the Beauty of Power
@4, @5, 6
Mir fällt da der passsende Link ein:
https://www.youtube.com/watch?v=MlwHKphUU_Y

Allerding, wenn Wonder Woman das Original ist, mit einem Schild gegen ein Maschinengewehr - es gibt nicht Wundervolleres auf der Welt als dieses Traumbild. Bloß, ich hol mir lieber ein Autogramm von Gal Gadot als vom ZfPS, weil Schönheit kommt von Coolness. Alsi Wonder Woman ist Cool!
Presseschau ZPS: Zitat Wolfgang Ullrich
hier noch ein auszug von einer rede von wolfgang ullrich auf der Tagung “Ästhetik und Rhetorik des Common Ground” der Forschungsstelle Populäre Kulturen an der Universität Siegen am 27.10.2017


"Mir graut es vor dem Moment, in dem sich die immersive Ästhetik, die bisher nur Gruppen wie das Zentrum für politische Schönheit praktizieren, mit den essentialistisch-völkischen Angstszenarien der Identitären Bewegung verbindet. Mir graut es auch davor, dass das Schöne dann noch enger und selbstverständlicher zugleich das Gute sein soll und entsprechend alles, was nicht als schön und also auch nicht als gut empfunden wird, in seiner Existenz gefährdet ist. Dann droht ein in Form und Ziel martialischer Aktionismus, dann ist das lupenreiner Faschismus.

So ist die Idee eines ‚sensus communis‘ und einer Geselligkeit, bei der sich Menschen in der freien Begegnung mit etwas Schönem wechselseitig ineinander erkennen können, etwas gänzlich anderes als die Erfahrung einer Community, zu der man nur infolge exklusiver Teilhabe an Schönem gehört...
Das Denken in Communities und starken Gemeinschaften führt zu Elitarismus und Chauvinismus"


http://www.pop-zeitschrift.de/2017/11/07/die-wiederkehr-der-schoenheit-ueber-einige-unangenehme-begegnungenvon-wolfgang-ullrich07-11-2017/
Presseschau ZPS: Paparazzi
Asterix, du bist mein Held. Denn in der Tat, so funktioniert diese Aktion. Höcke, Mahnmal und Brandt haben schon maximale Medienaufmerksamkeit. Nun hängt sich der ZfPS dran und sattelt dort auf, um von diesen, sehr unterschiedlichen Berühmtheiten zu profitieren, leisten aber selbst künstlerisch nichts, außer man betrachtet das Ausspionieren von Nachbarn als Kunstform. - Ich interessiere mich null für das Privatleben von Höcke. Ich stelle es mir nicht einmal vor. Das sind einfach nur Paparrazi, diese "Künstler" weiter nichts.
Presseschau ZPS: Vorschlag
Ich bin ja nur ein Rettungsschwimmer, der sich unter Theaterleuten verirrt hat. Ich passe ja allein von meinem männlichen Körperbau gar nicht so richtig unter all diese vielen Analytiker der Macht. Ich fühle mich sehr viel wohler unter Rettungsschwimmern. Nach 10 Jahren im deutschen Theater eine merkwürdige Einsicht, zumindest ehrlich. Als Bademeister verdient man auch mehr. Würde ich nochmal anfangen, würde ich das machen. Letzten Sommer "Baywatch" gesehen, im Kino an der Ostsee, mit unseren Jungs und Mädels aus der Truppe. (Hier der Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=eyKOgnaf0BU - ja ein richtig geiler absolut nicht PC-Blockbuster! YEAH!) Es war super schön. Deshalb schlage ich vor, dass der Herr Höcke und seine Gesinnungsbrüder vom ZfPS, denn sorry, für mich ist das so ziemlich die gleiche Masche, dass die alle mit mir und meiner Truppe Wonder Women gucken, im Kino. Und dann in der Schlussszene (Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=9MHHV-uyYjM), da sag ich dann: "So Ihr Experten, jetzt genau zuschauen!" Und dann würd ich vorschlagen: Wettkampf! Ich als Bademeister mache den Kampfrichter. Dann Schwimmen, einmal um die Seebrücke (das sind immerhin 650m hin- und zurück!), dann Sprint im Laufschritt bis ans Ende der Seebrücke, dort Brückensprung (mit Klamotten und Schuhen) und Bergung einer Person nach Badetod in 6m Tiefe! Und dann: Wer zu erst mit der Person an Land ist und die lebensrettenden Sofortmaßnahmen erfolgreich absolviert hat, der darf zur Belohnung gegen die beste Frau aus unserem Team (und ich schreibe hier als Mann und diese Frau ist sehr viel besser als ich und auf 100m Kraul immer noch unter einer Minute), in der Disziplin Rettungsski antreten (Hier ein Vorgeschmack: https://www.youtube.com/watch?v=LBVugnEf2E8). Wenn das alles fertig ist und keiner der Experten weltpolitischer Semantik mehr weint, dann schließen wir Freundschaft, werden solidarisch und unternehemen etwas gegen die neoliberale Politik samt Sparpolitik, oder? Ist das ein Vorschlag?
Presseschau ZPS: bildlich zusammengefasst
Lieber Asterix,

diesen Text Herrn Gauland betreffend postete ein Dramaturg aus Kassel nach der Wahl auf Facebook:

"Wir werden die nicht jagen, ich werde die ficken, period. Vor laufender Kamera und mit Hirschgeweih, bis er mit den Worten der internationale um Gnade winselt. Mein Schwanz ist dann ein Soldat im dritten Weltkrieg und ich verlange Stolz für diese Leistung."

Da haben sie dann den gesamten künstlerischen Ansatz bildlich zusammengefasst. Nun müssen sie nur noch den Dreh organisieren und schon befinden wir uns im dritten Weltkrieg. Aber ich nehme an, sie haben Besseres zu tun.
Presseschau ZPS: Sprint
Gut, Asterix: Wie geht Sprint im Laufschritt?, das andere ist ja alles klar soweit...
Presseschau ZPS: Zuspitzung
@12 Also genau solche wie die von Ihnen zitierten Wortmeldungen sind unter meinem Niveau. Sind ausgesprochen männerfeindlich, menschenverachtend und verstehen unter Sexualität und partnerschaftlichem Verlangen offensichtlich die Interpretation der "120 Tage von Sodom" durch Pasolini, was nicht heisst, dass Dramaturgen, die solche Sätze absondern, den Film auch gesehen haben müssen. Es wäre ein eigenes Kapitel, das sich der Dramachirurgie in deutschen Theatern widmen müsste, die sämtliche künstlerische Produktion kaputt gemacht hat. Aus den Dramachirurgen und ihren "Handreichungen" wurden dann irgendwann die Kuratoren, die Drittmittel beantragen, um die Sparzwänge auszugleichen. Ich glaube nicht, dass das Publikum kein Interesse mehr an Dramen hat. Ja, so heißen die Dinger, die als "veraltet" gelten. Ich sehe auch die Stücke von Castorf in der Tradition des dramatischen Theaters. Dagegen allerdings, lesen wir dazu den Text von Herrn Oberender von neulich, so wird relativ schnell klar, dass hier ein neues Programm durchgedrückt werden soll, analog zur Privatisierung der Autobahn. Das halte ich für gefährlich, da die Verabredungen zwischen Zuschauern und Bühnenkünstlern nicht mehr eingehalten werden, Niveau zum Beispiel. Und das heißt nicht, dass ich einen Geschlechtsakt auf der Bühne als niveaulos verstehen, nein, überhaupt nicht. Ich sehe in dem politischen Gehalt der Aussage von dem von Ihnen zitierten Kassler Dramaturgen einen politischen Sachverstand, der schlicht niveaulos ist. Ohnehin wäre es ganz interessant, ob das deutsche Theater zur Kritik an sich selbst fähig ist. Sie halten sich weltweit für einzigartig und beanspruchen für sich, das überhaupt beste allen Bestens hervorzubringen... dem ist aber nicht so, ich kenne keine Regietalente unter der jüngeren Generation, keine Autorentalente mit bewusstseinserweiternder sprachlicher Nuancierung... oder haben Sie Beispiele?

@13 Das ist eine Konkretisierung. Sie sehen ja das Beispiel in @12, wie sehr Dramaturgien zum Missverständnis neigen. ich wollte vermeiden, dass irgendwer auf die Idee kommt, den hier erwähnten Geschlechtsakt vielleicht noch im Sprint vollziehen zu wollen. Mir macht das Angst, wie sehr hier zugespitzt wird.
Presseschau ZPS: wenn
#14: Ich habe das Zitat unter #12 für einen Fake gehalten - sie meinen das is echt ernst? Und das von einem DRAMATURGEN? - Ich bitte Sie!, das ist ja wohl mehr als ein "Missverständnis" - was ich nich weiß, macht mich nich heiß - aber, wenn ich da Intendant wäre und müsste das als Absonderung eines von mir angestellten Dramaturgen wahrnehmen und der würde mir das im persönlichen Gespräch bestätigen, dass er das - aus welchem Grund immer - veröffentlicht hat in sozialen Netzwerken, würde er sich vermutlich höchst selbst sein Abmahnung freiwillig eintippen... zumindest würde er es nach einem persönlichen Gespräch mit mir nicht noch einmal tun, solange ich sein Intendant wäre... Ist hnen das auch zu zugespitzt?
Presseschau ZPS: niveaulos
Für Fake halte ich das nicht. Herr Baucks macht eigentlich immer solide Angaben, soweit ich das mitbekommen habe. Und wenn ich schreibe "Mir macht das Angst, wie sehr hier zugespitzt wird.", dann meine ich auch "wie" - also die Art und Weise wie Konflikte gehandhabt werden, nämlich niveaulos, größtenteils.
Presseschau ZPS: Oberenders Irrtum
Nun, lieber Asterix, eine solche Phantasie eines Dramaturgen nur als „niveaulos“ zu bezeichnen, ist in Zeiten von Metoo sehr charmant ausgedrückt, handelt es sich doch um ein eindeutig sadistsisches Folter- und Missbrauchbild, und ich versichere sie, dass jener Dramaturg Pasolini sehr gut kennt. - Ich nenne diese Äußerung hier, weil es so gut zu dem Zitat von Wolfgang Ullrich passt, welches marie anführt, denn hier fallen tatsächlich sehr bedenkliche „Schönheitsbegriffe“ zusammen, immerhin nennt besagter Dramaturg seine Währung im kulturellen Anerkennungstransfer, und die heißt für ihn „Stolz“. Er verlangt „Stolz“, „Pride“ für seine imaginierte Tat, und da ist der Begriff „Schönheit“, den das ZfPS für sich beansprucht nicht weit entfernt. Diesen „Stolz“ und den Anspruch auf „Schönheit“ und „Ermannung“ finden sie aber auch bei Höcke, der nicht umsonst von Ruch „Posterboy der AFD“ betitelt wird. Da stellt sich schnell die Frage, wie viel Kongruenz zwischen den verfeindeten Lagern eigentlich vorhanden sein könnte, wie sehr treffen sich alle in einer selbstherrlichen Männerphantasie, die sich den Mühen der Kunstausübung oder gar der parlamentarischen Arbeit zu Gunsten des Spektakulären gerne entzieht.

Und in dem Zusammenhang verweisen sie zu Recht auf Oberender, der ja den Substanzwandel des Theaterbetriebs, im Übergang von den „Analog Nativs“ zu den „Digital Nativs“, beschreiben will, an derem Ende solche „Kunstäußerungen“ stehen, wie die vom ZfPS, die, wie Oberender bemerkt, ja nicht mehr textbasierte Werkarbeiten sind, sondern international im Netz nach allem Verfügbaren greifen und zu einem „Kunstereignis“ zusammenfügen. Hier sind die Ingredienzien Mahnmal, Brandt und Höcke, allesamt prominente Größen in der Weltöffentlichkeit. Diese Arbeiten werden mehr oder weniger gegen einen dramen-basierten Spielplan in Stellung gebracht, und sie werden als ein natürliches, ja geradezu unerlässliches Ergebnis einer Bekenntnissituation, die sich ausschließlich auf evaluierte Werte beruft, dargestellt, wohingegen die werk-immanente Kunstausübung als etwas „Westliches“, „Weißes“ degradiert wird, das ganz knapp an der Heimatkunst und Folklore vorbeimanövriert. Zudem tritt noch hinzu, dass Oberender die Sprache als Identifikation erheblich in Frage stellt, da sie seinen Ansprüchen nach Internationalität, Diversifikation und polyperspektivischer Kunstausübung nicht mehr genügen kann, da sie ja national konnotiert erscheint, was ein Drama, in einer Nationalsprache abgefasst, geradezu unmöglich, ja eventuell sogar rassistisch machen könnte.

Nun waren die herkömmlichen Spielpläne immer durchsetzt von internationalen Werken aus allen Sprachen und wurden lediglich in Übersetzungen präsentiert, um nur mal einen Denkfehler von Oberender aufzugreifen, der sich ja nur hinter seiner elaborierten Herrschaftssprache in seiner persönlichen Wissens- und Informationsüberforderung verbirgt. Demzufolge gewichtet er auch nicht hinreichend die Gefahren des von ihm beschriebenen Wandel, der in der Tat eine Verunmöglichung von „nationaler“ Kunst darstellen könnte, um an ihrer Stelle solche „evaluierten“ (Werte-) Ereignisse zu setzen, deren wahrer Wert jedoch sehr kritikwürdig ist. Und ob der versus einer textbasierten Kunstausübung tatsächlich fähiger ist eine komplizierte, politische Situation a priori besser verhandeln zu können, darf stark bezweifelt werden.

P.S.: Es versteht sich von selbst, dass jener Dramaturg, als ich anmahnte, dass solche öffentlichen Äußerungen nicht folgenlos bleiben dürften, mich entfreundete, mit dem Hinweiß, dass ich mit solchem Ansinnen den Wünschen der AFD nachkommen würde, was mir mehr als fern liegt. Ich wollte lediglich verdeutlichen, dass man mit einem solchen Ansatz, öffentlich vertreten, eigentlich keine Hochkultur mehr verantworten kann.
Presseschau ZPS: no Fake
Liebe SissiBissi, es ist kein Fake.
Presseschau ZPS: lebendige Zivilgesellschaft
Ich würde hier erstmal thematisch rangehen. Was haben eigentlich folgende, über die Aktion gesetzte Themen wirklich miteinander zu tun?

- Höcke
- Holocaustmahnmal
- NSU
- Brandt

Dass Höcke mit seiner Aussage des "Denkmals der Schande" daneben gegriffen hat, ist klar. Ob ein Beton-Denkmal das Gedächtnis an die Verbrechen der Vergangenheit lebendig und wach halten kann, darf und kann allerdings in meiner Wahrnehmung in Frage gestellt werden, ohne auf den Höcke-Zug aufzuspringen. Insofern hat das ZPS hier vielleicht schon etwas wieder lebendig gemacht, was sonst eben nur kalter Beton bleibt. Bloß, warum dann noch das Thema des NSU mit hineingenommen? Was hat der Holocaust mit dem NSU zu tun? Hat Höcke etwas mit dem "Thüringer Heimatschutzverein" zu tun? Steckte da nicht auch der (west-)deutsche Verfassungsschutz mit drin? Ist es nicht also auch eher absurd, dass jetzt die CDU Höcke in Schutz nimmt mit der Aussage, das ZPS habe "Stasimethoden" angewandt? Warum nur Stasi und nicht auch BND? Und was macht Brandt in diesem Kontext? Der hat seinen Kniefall ja nicht am Holocaustmahnmal gemacht, sondern am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos. Und es war eine spontane Geste, keine erzwungene oder geforderte. Humanismus, Mitgefühl, kann nur von innen heraus entstehen. Es ist die Entscheidung eines Einzelnen, der nur für sich selbst einstehen kann. Und damit zugleich symbolisch für die Weiterentwicklung einer friedlicheren Geschichte der Menschheit.

Die Überwachungsmethoden des ZPS sind natürlich kritisierenswert, aber sie sind ja, gerade auch in Bezug auf LINKEN-Politiker, Gang und Gäbe. Warum also nicht auch mal einen Rechten/Rechte observieren, anstatt ihn/sie in Mordaktionen mit einzubeziehen, lieber deutscher Verfassungsschutz?

Zudem ist es einerseits doch irgendwie auch fair, wenn einer, der im Namen einer Partei populistisch Angst zwischen Menschengruppen schürt, das auch mal selbst erfahren darf. Erfahren darf, wie sich das anfühlt, wenn man dazu auffordert, sich permanent gegenseitig zu beobachten. Die Zivilgesellschaft kommt meines Erachtens auch ganz gut ohne diesen Populismus aus. Insofern ist andererseits auch der Begriff des "zivilgesellschaftlichen Verfassungsschutzes" des ZPS irreführend. Eine lebendige Zivilgesellschaft ist ja nun nicht das ausführende bzw. zuliefernde Organ des Verfassungsschutzes.
Presseschau ZPS: Kindergarten
Inga, wir wissen schon alles über Höcke. Und wenn das ZPS irgendwas Neues in den acht Monaten über ihn erfahren haben sollte, dann sollten sie die Veröffentlichung nicht von einer öffentlichen Demütigung abhängig machen. Als ob ein Kniefall von Höcke irgendetwas bedeutete. Was für ein Kindergarten-Deal. Wenn du dich hier im Sandkasten hinkniest kriegst du deinen Lolly zurück.
Presseschau ZPS: unverletzte Privatsphäre
Nun ja, martin baucks, das meine ich doch auch. Was bedeutet die (erzwungene) Wiederholung eines historisch einmaligen, spontanen Kniefalls eines Politikers? Aber warum Lolli zurück? Höcke bekommt doch nichts zurück, ausser seine unverletzte Privatsphäre. Meinen Sie das? (...)
Presseschau ZPS: auf den Punkt
@20. Richtig! Besser kann man die Infantilisierung des öffentlichen Lebens kaum auf den Punkt bringen.
Presseschau ZPS: Lolli-like
Liebe Inga,

der Lolly steht beispielhaft für die Verhandlungsweise unter Kindern und hat als Pointe keinen direkten Bezug zu Höcke. Er verdeutlicht lediglich, die vollkommene Bedeutungslosigkeit, im Gegensatz zu Brandt, eines solchen Kniefalls. - Aber hören Sie einmal selber hinein in dieses kleine Hörbeispiel, mit dem das Zentrum für politische Schönheit seine investigative Recherchearbeit belegt, dann verstehen Sie leicht, was Asterix mit Infantilisierung meint.

https://deine-stele.de/wp-content/uploads/2017/11/audiowalk_das_hoecke_refugium_track_07.mp3
Presseschau ZPS: Satire + Ekel
@ martin baucks: Kinder verhandeln so nicht. Sowas machen eher Jugendliche oder Erwachsene. Kinder wollen kooperieren. Bzw. sie wollen den Lolli (des anderen Kindes). Sie zwingen einander dafür aber nicht auf die Knie.

Zum Hörbeispiel bzw. im Theatersprech "Audiowalk" genannt. Auf diesen "Verkaufsschlager" springt das ZPS also auch noch auf. Aber ein Audiowalk ist ja nun eigentich etwas anderes. Man läuft durch eine bestimmte Umgebung und hört dazu eine Geschichte über den Ort, aus historischer und/oder aktueller Perspektive. Der Audiowalk des ZPS klingt eher nach Satire und in meinen Ohren beinahe auch schon wieder ähnlich wie populistisch, aber nicht analytisch. Da ekelt sich einer, aber was haben wir davon? Was lernen wir daraus? Nichts. Nur, dass sich einer ekelt eben. Ih, ein Nazi in Thüringen. Aber die laufen ja nun auch in Berlin Mitte rum, diese Afdler.
Presseschau ZPS: doch!
@24

Doch, Kinder verhandeln so. Und reife Erwachsene lassen es sein, weil sie als Kind schon genügend gelitten haben!
Presseschau ZPS: Überwachung
Will der FREITAG via Michael Angele damit sagen, dass "Handlung" IMMER "auch Gewalt" sei?
Wenn eine gegen die wesentlich protestlos gesetzlich durchgewunkenen neuen anlasslosen Überwachungsmöglichkeiten des VS sichtbar die Möglichkeiten der Gegen-Überwachung dieser Möglichkeiten durch einen "Zivilen Verfassungsschutz" gezeigt werden sollen durch das ZfPS - was ja eine löbliche und realistische Intention wäre, WARUM muss man das am Beispiel Höckes zeigen???
Presseschau ZPS: Gruselmärchen
Jeder Sprechakt ist eine Handlung und kann als solche immer auch Gewalt sein, insofern sie andere in ihrer Integrität manipulieren bzw. verletzen kann. Die Achtsamkeit liegt also auf Seiten des Sprechenden, der sich seiner (verletzenden) Manipulation bewusst wird.

Interessant, denn auch ich habe bei dieser Aktion an die "Spektakelgesellschaft" (Debord) gedacht. Die Aktionisten des ZPS bzw. linke Aktivisten und der Höcke bzw. die AfD belauern sich hier also gegenseitig. Bloß, worum ging es eigentlich nochmal? Nicht darum, die mediale Aufmerksamkeit zu erlangen, sondern um Menschen, die von populistischer Rede (geht rechts wie links rum) betroffen sind. Und Menschen sind keine Stelen aus Beton, sondern aus Fleisch und Blut und Gefühlen. Es fällt auf, dass das ZPS die mediale Hysterie bzw. Angstmache aufruft (das Gruselmärchen im Wald) und zugleich durch die Art zu reden (jedenfalls im Audiowalk) wieder abschwächt. Das kann und soll offenbar niemand ernst nehmen, denn es geht wohl eher um politische und ökonomische Analyse. Bzw. es geht AUCH darum. Denn zugleich brauchen Kinder wie Erwachsene offenbar solche Märchen, um "das Böse" auch in ihr eigenes Selbst zu integrieren und darüber in seiner manipulativen "Verführungskraft" abzuschwächen. Indem man die Vernunft dagegen setzt. Denn das größte Problem in unserer Gesellschaft ist nicht die Dummheit, sondern die Gedankenlosigkeit. Das heisst, dass Menschen nicht weiterdenken WOLLEN, es aber könnten. Und darüber die Verantwortung (für ihre Handlungen und Nicht-Handlungen) übernehmen könnten.
Presseschau ZPS: manipulative Kraft
#27: Sie sagen es: KANN auch Gewalt sein, MUSS aber nicht. Die Achtsamkeit liegt deshalb nicht nur auf Seiten des Sprechenden, der sich einer möglicherweise oder tatsächlich verletzenden Manipulation bewusst wird, sondern AUCH auf der Seite eines Zuhörenden, der beim Sprechenden bewusste Manipulation voraussetzt, ohne zu bedenken, dass die manipulative Kraft seiner Worte, die dann sein gegenüber verletzten kann, ihm auch nicht bewusst sein könnte...

Ich glaube eigentlich, dass Menschen schon weiterdenken WOLLEN, es aber oft nicht können, weil Sie nicht ihre Gedanken zweckfrei austauschen können mit anderen.
Presseschau ZPS: keine Nazipartei
@ AssiAssistenz: Ach so? Ich bin bisher eigentlich davon ausgegangen, dass sich jeder, der spricht, auch darüber bewusst ist, was das beim Gegenüber auslösen kann. Auch und gerade bei affektiven Sprechhandlungen (Beleidigungen, direkte oder indirekte verbale Verletzungen usw.). Bei diesen kommt die Reflexion allerdings wohl manchmal auch erst im Nachhinein, was in der Natur der Sache liegt und (leider) menschlich ist. Was das auslösen kann, merkt man zudem spätestens bei der Reaktion des Gegenübers auf diese Sprechhandlungen.

Bloß, wer hat sich hier jetzt über wen gegenseitig aufgeregt? Nicht die jüdischen Überlebenden oder deren Hinterbliebenen über die Formulierungen Höckes (die sind ja nun auch schon lange her), sondern das ZPS über Höcke und Höcke über das ZPS. Anlass: Die Wahl der AfD in den Bundestag? Wenn ich Überlebende wäre, ich weiss es nicht, aber ich würde mich wohl über beide "Parteien" in dieser Aktion wundern. Denn letztlich kann nur der über Formulierungen auch lachen und damit gewissermaßen drüber stehen, der weiss, dass sie im Grunde gegenstandslos sind bzw. einen selbst doch nicht wirklich betreffen, sondern allein auf den Sprechenden zurückverweisen.

Und ausserdem, was interessiert mich Höckes Privatleben? Das interessiert mich auch nicht bei Merkel, Schulz, Wagenknecht, Trittin, Lindner usw. Vielmehr interessiert mich politische und/oder politisch-ökonomische Analyse. Auch in Bezug auf das Thema, wie solche Parteien wie die AfD eigentlich in den Bundestag gelangen konnten.

Und schließlich, wenn ich da jetzt meine Stele finanzieren würde, finanziere ich dann nicht vor allem mich selbst bzw. mein ganz eigenes, persönliches Gewissen? Ich kenne mich in den Begriffsstreitigkeiten bezüglich dieses Themas nicht so gut aus, aber Holocaust ist ein anderer Begriff als die Shoa, oder? Warum heisst dieses Mahnmal so und nicht anders? Kann/sollte man mit einem Mahnmal "Opfer ehren"? Kann man jemanden zur Ent-"Schuld"igung zwingen, der sich seiner Tat (Sprechakt, Handlung usw.) doch wohl voll bewusst ist? Warum reden wir über Schuld und nicht über (Mit-)Verantwortung? Schuld schreibt fest. (Mit-)Verantwortung weist auch in die Zukunft. Die AfD ist keine Nazipartei. Höcke hat niemanden ermordet, sondern "nur" gedankenlose Rede abgesondert. Mit einem Mahnmal und einem AfD-Politker zu versuchen, (historische) Opfer-Täter-Diskurse zu reinszenieren, zumal ein Mahnmal nicht spricht, ist eine etwas absurde Form des wieder-holenden Geschichtsbewusstseins.
Presseschau ZPS: Schock gleich Kunst?
Zu NNZ:
Die Frage ist in dem Zusammenhang mit dem ZPS nicht, ob Kunst etwa nicht provozieren, aufregen undoder schockieren dürfe, sondern ob alles, was schockiert, aufregt oder provoziert Kunst ist, bloß weil Kunst solches explizit darf?
Wenn Aufregung, Schockierung oder Provokation das w e s e n t l i c h e Merkmal von Kunst ist, dann ist mein Kind Kunst, der neueste Zeitungsaufmacher über Trump-Thematisierung im Kunstbetrieb oder der Schäferhund meiner Nachbarn zum Beispiel...
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