medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 14. Mai 2014 – Die taz porträtiert den Choreographen Ricardo de Paula aus Anlass der Theatertreffen-Diskussion um "Tauberbach"
Abseits der Zentralperspektive
14. Mai 2014. Für die taz porträtiert Astrid Kaminski den gebürtigen Brasilianer und Choreographen Ricardo de Paula und kontrastiert dessen Stück "Sight" (uraufgeführt am 2012 am Ballhaus Naunynstraße) mit der Theatertreffen-Inszenierung "Tauberbach" von Alain Platel. Im Rahmen des TT-Gaststpiels von "Tauberbach" war es zu Pagiatsvorwürfen gekommen, die inzwischen als entkräftet gelten dürfen. "Sight" und "Tauberbach" gehen in ähnlicher Bühnenbildsprache auf dieselbe Quelle zurück: einen Dokumentarfilm von Marcos Prado über die Frau Estamira, "die auf der größten Müllhalde der Welt, dem apokalyptischen Jardim Gramacho, arbeitete".
Presseschau vom 14. Mai 2014 – Theaterkritikerin Barbara Villiger Heilig auf Twitter über die Vermengung von Kritik und PR bei "Anne" in Amsterdam
Von der Jubelkritik zur PR-Anzeige
14. Mai 2014. Auf ihrem Twitter-Kanal twitter.com/Barbaravil dokumentiert Barbara Villiger Heilig, Theaterkritikerin der Neuen Zürcher Zeitung, heute (14.5.2014) die Vermischung von PR und Kritik am Beispiel der Amsterdamer Inszenierung "Anne" (hier zur Nachtkritik mit Kritikenrundschau).
Presseschau vom 13. Mai 2014 – Die Berliner Zeitung über die Vorwürfe gegen Alain Platels Stück "Tauberbach"
Fragwürdiger, rechthaberischer Diskurs
13. Mai 2014. Dem belgischen Choreografen Alain Platel ist im Rahmen des Theatertreffen-Gastspiels seines Stückes "Tauberbach" der Vorwurf gemacht worden, er habe Ideen von einem anderen Choreografen, von Ricardo de Paula übernommen. Dass aber Alain Platel, "ein Künstler von Rang und großer Gestaltungskraft sowie bekannt für seine moralische Integrität, einfach jemanden aus dem vierten Glied die Ideen stiehlt", ist für Michaela Schlagenwerth von der Berliner Zeitung schwer vorstellbar.
Presseschau vom 10. Mai 2014 – taz-Interview mit Matthias Lilienthal über das Festival "Theater der Welt" 2014 in Mannheim
Durch lange Touren richtig gut geworden
10. Mai 2014. Im Interview mit Katrin Bettina Müller von der taz spricht Matthias Lilienthal, designierter Intendant der Münchner Kammerspiele und Leiter der diesjährigen Ausgabe des internationalen Großfestivals "Theater der Welt" in Mannheim über seine aktuelle Arbeit für das Festival: "Bei Reisen schäme ich mich immer, wenn ich sagen muss, für welches Festival ich arbeite: Theatre of the world. Das ist ein echter eighties Titel. Auf Englisch gesagt impliziert er eine deutsche Arroganz, die mir total peinlich ist. Die beiden Gewissheiten, was ist Welt und was ist Theater, sind uns 2014 abhanden gekommen."
Presseschau vom 7. Mai 2014 – Das Zeit Magazin begleitet die Berliner Schaubühne multimedial nach Paris
Chef, Trainer, Papa
7. Mai 2014. Das Zeit-Magazin wandert ins Internet und setzt dort multimedial Standarts. Zum Start der neuen Seite mit einer Reportage über das Gastspiel, das die Berliner Schaubühne in Paris gab mit Die kleinen Füchse. Multimedial heißt: Es gibt eine klassische Reportage, dazu eine Bilderstrecke, ein Video und eine Infografik, die den Verlauf der Pulsfrequenz von Schauspieler Moritz Gottwald zeigt und eine weitere über "Theater auf Tour".
Presseschau vom 7. Mai 2014 – taz-Interview mit Festwochen-Kuratorin Frie Leysen
Soll alles bleiben, wie es war?
7. Mai 2014. Übermorgen beginnen die Wiener Festwochen. Kurz vor dem Start sprach die tageszeitung (6.5.2014) mit der Schauspiel-Kuratorin Frie Leysen, die trotz eines ursprünglichen Drei-Jahres-Engagement schon nach einer Saison wieder ausscheidet. Sie möchte "das Festival als Freiraum verteidigen, in dem Künstler ohne ökonomischen, politischen und ästhetischen Druck arbeiten können". Mittlerweile seien die Bedürfnisse der Künstler viel zu oft "sekundär", "was zählt sind die Auslastungszahlen". Ihre Ambition sei es hingegen, den "Freiraum gegen den Druck von außen zu verteidigen, die Dringlichkeit hinter einer künstlerischen Arbeit zu verstehen und für jedes Projekt die bestmögliche Produktionsweise zu finden."
Presseschau vom 6. Mai 2014 – Frank Castorf beichtet in der Bild Zeitung
Neger muss man sagen dürfen
6. Mai 2014. Die Bild Zeitung (5.5.2014) feiert Frank Castorf als den "Rockstar unter den Regisseuren". Seine Theater-Stücke seien immer noch "so kraftvoll und wild", dass er jetzt mit "Reise ans Ende der Nacht" zum Theatertreffen eingeladen worden sei.
Presseschau zur Konferenz "Theater und Netz Vol. 2" in Berlin 2014
Entwürfe und Gegenentwürfe
Presseschau
5. Mai 2014. Auf der Website des Deutschlandradios Kultur (4.5.2014) schreibt Gerd Brendel über die Konferenz Theater und Netz am 3. und 4. Mai in Berlin: die sozialen Medien bekämen "immer mehr Raum auf der Bühne".
Presseschau vom 15. April 2014 – Die Süddeutsche Zeitung über die "Kulturkatastrophenpolitik"
Wien, Düsseldorf, Dresden, Halle – es kann schlimmer werden
15. April 2014. Christine Dössel, ihres Zeichens Theaterkritikerin der Süddeutschen Zeitung, hat an einer Tagung des Künstlerischen Ausschusses des Bühnenvereins (DBV) teilgenommen. In Halle. In Deutsch-Ost. Wahrscheinlich wollte der DBV diesmal vorbeugen, damit nicht wieder der Kollege Martin Eich heimlich mit einem Intendanten-Leaker telefoniert und Sachen in der Zeitung ausplaudert, die nicht in die Öffentlichkeit sollen. Wie zweimal bei früheren Tagungen (hier und hier) geschehen (wofür wir dann als Presseschauer Schimpfe bekamen, wie der Bote in den antiken Stücken, wenn er die miese Nachricht überbrachte). Jetzt also gleich eine Tagung mit zugelassenen, vielleicht könnte man sagen: embedded Journalisten.
Presseschau vom 6. April 2014 – Matthias Hartmann gibt dem Spiegel das erste große Interview seit seiner Entlassung vom Burgtheater
"Er gibt mich als Bauernopfer preis"
6. April 2014. Er fühle sich wie "der Mann, der gerade schwer verletzt aus einem Autounfall ausgestiegen ist und sich die Frage stellt: Wie kam das eigentlich?", sagt Matthias Hartmann im sechsseitigen Burgtheaterkrisen-Bilanz-Groß-Interview mit Lothar Gorris vom Spiegel.
Presseschau vom 6. April 2014 – Die Welt interviewt den Dramatiker Moritz Rinke
Zuviele Dramasseure
6. April 2014. Es gibt "einen großen Konflikt zwischen Regisseuren, die auf sich aufmerksam machen müssen, und Gegenwartsdramatikern, die auf Schauspieler, auf Mimesis, auf Menschenkunst, auf Geschichten setzen", sagt Moritz Rinke im Interview mit Matthias Heine von der Welt.
Presseschau vom 5. April 2014 – Die Welt schreibt über die aktuelle Antikenlust auf deutschen Bühnen
Alles Weitere können Sie nachlesen
5. April 2014. In der Welt (3.4.2014) schreibt Matthias Heine einen langen, langen Artikel über den (nur?) von ihm identifizierten Boom antiker Stücke auf den deutschsprachigen Bühnen.
Presseschau vom 2. April 2014 – Der Tagesspiegel über die Zukunft von Pina Bauschs Wuppertaler Tanztheater
Für neue künstlerische Positionen öffnen
2. April 2014. Tanzkritikerin Sandra Luzina vom Berliner Tagesspiegel (2.4.2014) ist nach Wuppertal zum Pina-Bausch-Ensemble gereist und vermeldet froh: "Das Tanztheater Wuppertal lebt." Allerdings lebt es aktuell von Wiederaufnahmen alter Arbeiten der 2009 verstorbenen Choreographin. In dieser Woche werde Stefan Hilterhaus (künstlerischer Leiter vom Essener PACT Zollverein und einstiger Weggefährte von Pina Bausch) eine Perspektivstudie zur Zukunft des Tanztheaters vorlegen. Für Hilterhaus stehe fest, "dass sich das Tanztheater Wuppertal öffnen müsse für andere Choreografen, für andere künstlerische Positionen".
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