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Aufruf zur Unterstützung des Freedom Theatre Jenin

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Widerstandskraft zur Sprache zu bringen

2. September 2011. Nach dem Mord an Juliano Mer Khamis, Gründer und Direktor des Freedom Theatre Jenin, im April dieses Jahres (Meldung vom 4. April 2011), setzen seine Weggefährten weiter auf die Ausstrahlungskraft des Theaters. "Noch sind die Mörder nicht gefasst und Flugblätter kursieren, die gegen das Theater hetzen. Doch nach Monaten der Ungewissheit kehren sie, junge Schauspielschüler aus Jenin, palästinensische und auch jüdische Theaterschaffende in ihr Theater zurück", heißt es in einer Presseerklärung und einem Aufruf zur Unterstützung, den eine Reihe deutscher Theatermacher unterschrieben haben.

"Gibt es in  dieser Stadt – wie kaum eine andere durch Besatzung und Gewalt verwundet – noch Platz für einen Ort der künstlerischen und politischen Freiheit, für grenzüberschreitende Solidarität im Zeichen der Besatzung?", fragen die Initiatoren.

Es gebe keine Alternative zu diesem Wagnis dieses Theaters. "Deshalb rufen wir gemeinsam mit der sozialmedizinischen Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international zur Unterstützung des Freedom Theatre auf, das den politischen Weg Juliano Mer Khamis weiter beschreiten möchte."

Unterzeichner:
Jean-Claude Berutti, Präsident & Christa Müller, General Secretary, European Theatre Convention, Amelie Deuflhard, Intendantin, Kampnagel, Thomas Engel, Direktor, Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts (ITI Deutschland / Theater der Welt), Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin & Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein, Joachim Klement, Generalintendant, Staatstheater Braunschweig, Bettina Kocher & Ralf Classen, Kinderkulturkarawane, Anja Nioduschewski, Dramaturgin, Centraltheater / Schauspiel Leipzig, Thomas Ostermeier, Intendant, Schaubühne am Lehniner Platz, Tobias Pflug, Künstlerischer Leiter, Explosive! Festival 2011, Schlachthof Bremen, Peter Spuhler, Intendant, Badisches Staatstheater Karlsruhe

Medico international fördert die Arbeit des Freedom Theatre in Jenin allein aus Spendenmitteln und bittet um Unterstützung: Spendenkonto 1800, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Stichwort: Israel/Palästina. Mehr Informationen unter: www.medico.de/freedomtheatre

Die neue Produktion "Sho Kman" (Was noch) des Freedom Theatre Jenin in der Regie von Nabeel Al Raee & Zoe Lafferty ist im September in Deutschland auf Gastspielreise, Auftakt ist am 6.9. am Staatstheater Braunschweig.

(sik)

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Aufruf Freedom Theatre Jenin: keine falsche Propaganda
Die Schaubühne sollte sich jedoch schämen, nach Aufführungen von Hedda Gabler, Israel verantwortlich zu machen für den Mord an Juliano Mer Khamis. Die Israelische Besatzung ist eine Sache, die Beschuldung von Israel, vor unschuldigen deutschen Zuschauer in einem Theater wie die Schaubühne ist eine andere. Die Intitiative ist alles andere als was Juliano Mer Khamis wollte. Er wollte Frieden und das mit Hilfe des Theaters und keine falsche Propaganda.
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