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Braunschweig lässt Studenten ohne Eintritt ins Theater
Besser als die Bib
Braunschweig, 30. September 2016. Studierende der Technischen Universität Braunschweig dürfen ab dem kommenden Wintersemester ins Theater gehen ohne Eintritt zu bezahlen. Mit der "TheaterFLAT" haben sie über ihr Semesterticket Zugang in alle Vorstellungen des Braunschweiger Staatstheaters. Das Projekt wird finanziert durch einen Beitrag von 1 Euro pro Semester, der im Rahmen des Semesterbeitrags von allen Studierenden entrichtet wird.
Generalintendant Joachim Klement freut sich, "dass das Semesterticket durch die Studierenden zum Kulturticket wird. Das bindet sie an das Theater, an die Stadt und eröffnet einen eigenen Zugang zur Welt." TU-Präsident Prof. Jürgen Hesselbach betont: "Das Theater bietet nicht nur ein Kulturprogramm für die Freizeit, sondern Themen und Anregungen für die ganze Persönlichkeit, gerade bei jungen Leuten, die in ihrer beruflichen Zukunft Verantwortung übernehmen wollen."
Drei Tage im Vorfeld eines regulären Vorstellungstermins erhalten Studierende die besten noch verfügbaren Plätze. Bei Premieren und Sonderveranstaltungen erfolgt die Freigabe der Veranstaltung eine Stunde vor Vorstellungsbeginn, vorausgesetzt es sind noch freie Plätze verfügbar. Das Angebot gilt für die Spielzeit 2016/17. Nach einer Evaluierung ist eine Verlängerung geplant.
(Staatstheater Braunschweig / miwo)
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Die Deutsche Bahn sollte sich daran ein Beispiel nehmen und ernsthaft über den gesellschaftlichen Zugewinn einer "BAHNFLAT" nachdenken. Freie Fahrt für Studenten, Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger - oder stark reduzierter Fahrpreis - wären auch eine tolle Sache.
@ Staatstheater Braunschweig
Es gibt lediglich einen Punkt zu ergänzen: Freier Eintritt für Geringverdiener (zb. Schauspielabsolventen mit Einstiegsgehalt von 1800,- Brutto) sollten auch freien Eintritt bekommen...oder? Ich finde das nur fair. Als Student hatte ich mitunter "mehr" Geld zur Verfügung als jetzt (Schauspielabsolventen mit Einstiegsgehalt von 1800,- Brutto (wenn überhaupt...)) Das bände mich sicher an das Theater und eröffnete mir, vielleicht, einen eigenen, ganz neuen, logischen Zugang zu unserer Welt. Wir allen tragen ja beruflich Verantortung. Nicht erst in der Zukunft. Das ist keine Kritik. Nur eine Ergänzung.
Das gibt's in Bochum schon seit Jahren.
Wo noch?
da das offensichtlich schon längst gänige praxis zu sein scheint, frage ich, warum nk diese pm des staatstheaters bringt? sonst nichts los?
(Werter Klemmt, uns war das in der Tat nicht bewusst, dass es schon vielerorts Praxis ist. Über das Forum erfahren wir es, wofür wir dankbar sind. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Billiger essen, Bus & Bahn , billiger Kino - Baden und jetzt auch noch Theater - da wird da hab ich denn Semsterbeitrag schnell wieder raus.
Im Gegenteil.Die Vorstellungen sind besser besucht, was den Abenden und der Athmosphäre gut tut. Auch haben viele Studenten erst das Theater durch solche Aktionen entdeckt.
Kultursemesterticket: eine gelungene Einrichtung
In Münster gibt es das Kultursemesterticket seit dem Sommersemester 2014. Vereinbart wurde es zwischen mehreren Theatern, weiteren Kulturanbietern und dem AStA der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU). Bei manchen Einrichtungen gibt es freien Eintritt (Theater Münster, Wolfgang Borchert Theater), bei manchen reduzierte Eintrittspreise, je nachdem, wieviel pro immatrikulierten Studenten an die Einrichtung gezahlt wird. Deswegen kann man hier nicht von einer "Flatrate" sprechen, Kultursemesterticket ist der treffende Begriff.
Ich war anfangs (wie oben @Felix beschrieben hat) skeptisch: Berufstheater sollen für ihre Arbeit entlohnt werden und bekanntlich gilt der Satz: 'Wat nix kos', dat is' auch nix'. In diesem Falle aber ist es anders. In NRW gibt es ja seit Jahren mit dem üblichen Semesterticket freie Fahrt in Regional- und Lokalbahnen der Deutschen Bahn und der Verkehrsverbünde. Warum sollte ein solches Ticket nicht auf den kulturellen Bereich erweitert werden? Durch die Einführung des Kultursemestertickets werden Studierende ans Theater und weitere Kultureinrichtungen herangeführt, die sie nicht kennen und sonst vielleicht nicht besuchen würden. So könnte z. B. das Theaterpublikum der Zukunft gewonnen werden. Wenn Studierende dann im Beruf sind, werden sie ihre Karte kaufen (können). Das Verhalten von Eltern und Schulen, wo es früher zum "guten Ton" gehörte, den Nachwuchs ans Konzert oder ans Theater heranzuführen, hat sich verändert. Diese Tradition ist ausgestorben, neue Wege müssen gesucht und gefunden werden.
Wir haben an unserem Hause, dem Wolfgang Borchert Theater in Münster, ständig steigende Zahlen, auch was das Kultursemesterticket angeht - und das ist gut so! Das verleiht unserem Hause eine gewisse Frischzellenkur, und die Frage nach der Spielplangestaltung stellt sich neu. Zuschauer, die einem Hause lange verbunden sind, mischen sich mit jungen Leuten, die ein Haus zu ihrem machen könnten.
Der Modellversuch lief bisher so erfolgreich, dass andere Hochschulen in der Stadt jetzt mitziehen wollen und Urabstimmungen über das Kultursemesterticket durchführen.
Was Braunschweig anlangt, so gilt es sicherlich zu prüfen, ob das Kultursemesterticket ausschließlich aufs Staatstheater beschränkt ist und andere Einrichtungen außen vorbleiben. Wenn dem so wäre, so könnte der Eindruck entstehen, dass es dem Staatstheater darum geht, Haushaltslöcher zu schließen. Dem AStA der TU jedenfalls sollte daran gelegen sein, das kulturelle Spektrum einer Stadt möglichst breitgefächert anzubieten.
Lange Schlagen, ohne ein Ticket zu bekommen (oder endlich mal eines zu haben und dann fällt die Vorstellung aus) fördern bei mir genau eines: Frust!
Zumal ich aus meiner alten Heimat sehr verwöhnt bin: Da war immer noch was in der ersten Reihe frei, die Plätze gab es dann günstig an der Abendkasse - hier in Berlin muss ich idR Wochen im Voraus planen und lande dann doch bloß im Rang. Das ist für mich eher Theater zum Abgewöhnen...