Bühnenbildner Horst Sagert gestorben

Ein großer Träumer

8. Mai 2014. Der Künstler, Bühnenbildner und Regisseur Horst Sagert ist heute mit 79 Jahren in Berlin gestorben. Das teilt die Akademie der Künste mit, die Sagerts Archiv im vergangenen Jahr übernommen hat.

Ein großer Träumer

8. Mai 2014. Der Künstler, Bühnenbildner und Regisseur Horst Sagert ist heute mit 79 Jahren in Berlin gestorben. Das teilt die Akademie der Künste mit, die Sagerts Archiv im vergangenen Jahr übernommen hat.

"Mit Horst Sagert hat einer der großen, rätselhaften Theater-Erfinder und -Träumer für immer die Bühne verlassen", heißt es in der Presseaussendung. Horst Sagert studierte Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und wurde bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Benno Besson. Internationalen Ruhm erlangten seine Ausstattungen zu Bessons Inszenierungen von Jewgeni Schwarz' "Der Drache" (1965) und von "Ödipus Tyrann" von Sophokles (1967).

Nach mehreren gescheiterten Theaterprojekten konzentrierte sich Horst Sagert ab Ende der 80er Jahre ganz auf seine Arbeit als Bildender Künstler und schuf Collagen, Gemälde, Kleinplastiken und Medaillen. Im vorigen Jahr widmete die Stiftung Schloss Neuhardenberg ihm eine Retrospektive. "Wie piefig, wie verspielt, wie hintergründig, wie querköpfig muss ein Mann sein, um so etwas hervorzubringen? Wie viel Zeit, wie unendlich viel Liebe zum Detail steckt in solchen Werken? Und welche fantastischen Visionen treiben ihn zu dieser Sisyphosarbeit? Für ein Theater muss ein derart vom Kleinsten und Größten zugleich Besessener eine Zumutung sein", schrieb Wolfgang Behrens in seiner Besprechung der Ausstellung hier auf nachtkritik.de, und über die Eröffnung: "Dass die Legende Horst Sagert lebt, dass er nicht vergessen ist, zeigte sich im überwältigenden Zuspruch (…): Das etwas entlegene Neuhardenberg wurde von Hunderten von Besuchern förmlich überrannt. Der mittlerweile 78-jährige Meister selbst gab sich die Ehre und hüllte sich – naturgemäß – in Schweigen."

(Akademie der Künste / sd)