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Chefregisseur Peter Konwitschny verlässt Leipzig

Der Exodus hält an

Leipzig, 2. Januar 2012. Die Leipziger Kulturlandschaft kommt nicht zur Ruhe. Nach der Ankündigung Sebastian Hartmanns, seine Intendanz des Centraltheaters nicht über die Spielzeit 2012/2013 hinaus zu verlängern, hat nun Peter Konwitschny seinen Posten als Chefregisseur der Oper aufgegeben. Eigentlich galt sein Vertrag bis 2014. Wie etwa die Süddeutsche Zeitung meldet, hat die Leipziger Oper seiner Bitte um Vertrags-Auflösung zum 1. Januar 2012 stattgegeben.

Hintergrund ist die unbefriedigende Leipziger Kulturpolitik. Im Gespräch mit MDR Figaro erläuterte Konwitschny, bei seiner Vertragsunterzeichnung hätten ihm sowohl der Oberbürgermeister Burkhard Jung als auch der damalige Kulturdezernent Girardet versichert, dass Alexander von Maravic Intendant werde – Konwitschnys Bedingung, den Chefregisseurs-Posten zu übernehmen. Doch dann habe man ihm Ulf Schirmer vor die Nase gesetzt, den bisherigen Generalmusikdirektor. Mit ihm habe es schon im Vorfeld keine Gespräche gegeben, außerdem sei Konwitschny bei der Spielplangestaltung nicht berücksichtigt worden.

Peter Konwitschny ist einer der weltweit wichtigsten Opernregisseure. Als Vertreter kraftvoller, auch eigenwilliger Regie-Handschriften waren seine Inszenierungen stets umstritten. 

(SZ / MDR / geka)

Zur Vertragsauflösung Peter Konwitschnys gibt es auch eine Presseschau.

Kommentare  
Konwitschny verlässt Leipzig: grüßende Provinz
Armes Leipzig!
Erst Hartmann mit seinem aufrührendem,visionärem,streitbarem Theater und jetzt auch noch Konwitschny.!
Es grüßt die Provinz!!!
Konwitschny verlässt Leipzig: endlich wieder richtige Oper!
Endlich. Der Opernzerstörer geht. Vielleicht kann man demnächst auch wieder nach Leipzig in die Oper gehen!
Konwitschny verlässt Leipzig: total leer
(...). Endlich. Oper und Schauspiel sind leer! TOTAL LEER! Es kann an beiden Lrten nur besser werden.
Konwitschny verlässt Leipzig: eine fossile Kunstgattung
Hallo Eddie, hartes, von Ihnen leider nicht begründetes Wort... Opernzerstörer. Einfachst erwidert: Aus meiner Sicht hat PK mit seinen Lesarten das (Ab)Sterben einer fossilen, weil meist etwas Welt abgewandten, Kosten intensiven Kunstgattung immerhin etwas aufhalten können. Was Sie möglicherweise stört, ist dass Sie auf Grund anspruchsvollen Musiktheaters den Lieblings-Autohändler des Oberbürgermeisters lange nicht mehr in der Öffentlichkeit treffen konnten. Ich empfehle historische Mitschnitte und einem Großbildfernseher. Vielleicht aber tut es schon der MDR.
Konwitschny verlässt Leipzig: Problem der Leipziger
@Katerstimmung
Oper und Schauspiel waren auch schon vorher leer, oder sagen wir besser nur halb voll. Das hat doch nichts mit Peter Konwitschny oder Sebastian Hartmann zu tun. Das scheint wohl eher ein Problem der Leipziger zu sein.
Konwitschny verlässt Leipzig: halbvoll?
knapp 80 Zuschauer in einem 700er Saal sind halb voll?!
Konwitschny verlässt Leipzig: durchschnittlich halbvoll
Die durchschnittliche Auslastung liegt bei 50%, also halbvoll! Dabei gibt es Aufführungen die sind gut besucht und andere laufen vor nur 100 Zuschauern. Und das ist in Leipzig schon 20 Jahre so. Das Problem liegt doch in dem gestörten Verhältnis vieler Leipziger zur Theaterkunst. Die Leipziger sollten weniger über Zuschauerzahlen und mehr über Inhalte diskutieren.
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