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DNT-Weimar: Streit ums Pausen-Catering flammt erneut auf

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Überraschende Anklage

Weimar, 4. Dezember 2011. Die Streitigkeiten ums Pausen-Catering am Deutschen Nationaltheater Weimar scheinen noch einmal aufzuflammen. Wie die Ostthüringer Zeitung meldet, hat sich die Staatsanwaltschaft entschieden, gegen Stephan Märki Anklage wegen "wettbewerbsbeschränkender Absprachen" zu erheben. Bereits vor einem Jahr hatte ein größeres Polizeiaufgebot das Nationaltheater Weimar und die Wohnung von Intendant Stephan Märki wegen des Verdachts der Untreue und wettbewerbswidriger Absprachen durchsucht (Meldung vom 27. Oktober 2010). Nach mehrwöchigen Untersuchungen war die Sache dann ad acta gelegt worden.

Der Fall begann, als sich eine ehemalige Mitarbeiterin der Theater-Gastronomie bei der Neuausschreibung bewarb und bei der Vergabe den Zuschlag für die gastronomische Versorgung gewann. Allerdings war sie zu dem Zeitpunkt die Lebensgefährtin von Stephan Märki.

Auf Nachfrage bekräftigte Märki vor einem Jahr, dass die Wahl damals die beste war, man sich nicht für die zweitbeste Lösung entscheiden wollte, nur weil die Dame seine Lebensgefährtin war. Der Gastronom, der zuvor den Auftrag hatte, ließ das jedoch nicht auf sich sitzen, weil er sich übervorteilt fühlte.

Sowohl Stephan Märki als auch das Ministerium äußerten sich am Freitag nicht zu der Anklage, die überraschend kam, weil man eigentlich längst für geklärt hielt, dass sich Märki vielleicht nicht klug, aber nicht strafwidrig verhalten habe.

Märki, 1955 in Bern geboren, ist seit dem Jahr 2000 Generalintendant des DNT. 2008 und 2009 hatte die Weimarer CDU durch Anfeindungen seine Vertragsverlängerung zu verhindern versucht. Zwar ohne Erfolg, aber mittlerweile hat Märki seinen Vertrag von sich aus gelöst, ist bereits seit Sommer 2011 Direktor von Konzert Theater Bern (Meldung vom 25. Mai 2011) und wird Weimar Ende dieser Spielzeit den Rücken kehren. Die Anklage kommt jetzt mitten in der Suche nach einem neuen Intendanten für das Weimarer Haus.

(sik)

 


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