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Einigung über Zukunft des Theaters Halle in Sicht
Weniger Menschen sollen mehr Kunst machen
Halle, 19. Februar 2014. Im Streit zwischen der Stadt Halle und dem Land Sachsen-Anhalt um die Kultur-GmbH Halle zeichnet sich eine Lösung ab. Alle Sparten der Theater, Oper und Orchester GmbH (TOOH) und das A-Orchester sollen erhalten bleiben. Das schreibt die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) aus Halle (19.2.2014, 10:57 Uhr).
Bereits am ersten Tag der persönlich geführten Verhandlungen zwischen Kultusminister Stefan Dorgerloh (SPD) und dem Hallenser Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) sei eine "grundsätzliche Einigung" über den neuen "fünfjährigen Finanzierungsvertrag" für die Theater, Oper und Orchester GmbH (TOOH) erzielt worden, schreibt die MZ. Demnach sollen alle Sparten der TOOH und das A-Orchester erhalten bleiben. Zugleich solle nach Ende des Haustarifvertrages im Sommer 2015 "schnellstmöglich" zu den Flächentarifverträgen für alle Mitarbeiter zurückgekehrt werden.
Sechs Sparten sollen bleiben
Derzeit hat die Theater, Oper und Orchester GmbH in Halle sechs Sparten. Dazu gehören das Kindertheater Thalia, das Neue Theater, das Puppentheater, die Oper, das Ballett und die Staatskapelle. Das Thalia Theater hatte 2012 seine Eigenständigkeit und sein Gebäude verloren. Matthias Brenner ist in Personalunion Intendant der beiden Häuser.
Personalabbau soll im Sommer 2015 beginnen
Vor dem Hintergrund der vom Landtag beschlossenen Kürzung der Förderung um drei Millionen Euro auf nur noch neun Millionen Euro habe sich das Land offenbar bereit erklärt, die Hälfte der Kosten für Abfindungen oder Arbeitszeitverkürzungen in der Höhe von insgesamt etwa elf Millionen Euro zu übernehmen. Das Land würde davon 5,5 Millionen Euro übernehmen, unter der Bedingung, dass die TOOH bereits im Sommer 2015 mit dem geplanten und von der Stadt beschlossenen Personalabbau begönne. Weil für die Dauer eines Haustarifvertrages auch eine Beschäftigungsgarantie gilt, wäre die Rückkehr in den Flächentarifvertrag die Voraussetzung für diese Reduzierung der Mitarbeiter. Von 532 Stellen soll die TOOH bis zum Jahr 2019 auf 419 verkleinert werden, davon sollen mindestens 99 Stellen im Orchester erhalten bleiben.
(Mitteldeutsche Zeitung / jnm)
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Also zu gut deutsch,damit die einen mehr geld bekommen verlieren andere ihre Arbeit.
Edel sei der Mensch,hilfreich und rücksichtslos auf den eigenen Vorteil bedacht.