meldung

Finanzielle Probleme am Hans Otto Theater Potsdam

"Nicht zufrieden" mit Eigeneinnahmen

Postdam, 2. Dezember 2010. Das von Tobias Wellemeyer geleitete Potsdamer Hans Otto Theater steckt offenbar in großen finanziellen Problemen. Wie die Potsdamer Neuesten Nachrichten mitteilen, sollen die Potsdamer Stadtverordneten am 8. Dezember über eine "überplanmäßige" Summe von 200 000 Euro entscheiden, die das Haus in diesem Jahr zusätzlich benötige: "Den Betrag habe die Geschäftsführung ermittelt, um die 'Zahlungsfähigkeit' im Dezember aufrechterhalten zu können.

In einer der städtischen Vorlage beigefügten Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamts heißt es, dem Theater drohe zum 31. Dezember insgesamt sogar ein Jahresfehlbetrag von 273 000 Euro. In einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung des kommunalen Unternehmens im November sei dargestellt worden, dass 'kurzfristig eine Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit' drohe. Die Stadt müsse eine 200 000 Euro-Lücke abfedern, damit am HOT 'der Spielbetrieb aufrechterhalten werden kann', so das Rechnungsprüfungsamt. Und: Die Deckung der Rettungssumme erfolge aus 'ersparten Zinsaufwendungen aus Kassenkrediten'."

Wie die Zeitung weiter berichtet, habe das HOT nach eigenen Angaben 2010 rund 9,34 Millionen Euro Fördermittel von Stadt, Land Brandenburg und anderen Quellen erhalten. Als Grund für die finanzielle Schieflage führt die Stadtverwaltung sinkende Erträge aus dem Eintrittskartenverkauf an. Die Erlöse hätten 2008 bei rund 1,84 Millionen Euro gelegen, 2009 bei rund 1,37 Millionen Euro – 2010 würden sie wohl nur noch 1,11 Millionen betragen: Schon im November habe der seit 2009 amtierende Intendant Tobias Wellemeyer eingeräumt, mit den Eigeneinnahmen 'nicht zufrieden' zu sein.

(PNN / geka)

Kommentare  
Finanzprobleme am Potsdamer HOT: schlechtes Theater
Wäre der HOT-Intendant in Regensburg, wäre er längst geflogen. Immer weniger Zuschauer in Potsdam bedeutet schlechtes Theater. und dafür ist die Leitung verantwortlich. Erfolg beruhe zwar auf Mißverständnissen, wie einst Heiner Müller sagte ob des großen Publikumserfolges seiner ARTURO-UI-Inszenierung am Berliner Ensemble, Mißerfolg allerdings nicht. Kurzum: wir brauchen relevante Theater, sprich: gute Theaterchefs!
Finanzprobleme am Potsdamer HOT: Verkäuflichkeit sagt nichts über Kunst
es gibt etliche beispiele verunglückter erster spielzeiten. einem neuen ensemble sollte zugestanden werden, sich etablieren zu können in einer neuen stadt. im übrigen sagt verkäuflichkeit nichts über kunst aus. das ist ein großes missverständnis unserer zeit, glaube ich.
Finanzprobleme am Potsdamer HOT: Zahlen oder alles nicht so schlimm!
Vorsicht mit den Zahlen!
Die Begriffe Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung sind zunächst einmal juristische Begriffe.
Eine juristische Person (in diesem Fall das Hans Otto Theater) muss diese anzeigen, weil sie sich andernfalls strafbar machen würde. Das ist, wenn man die Zahlen genauer betrachtet, aber kein sonderlich dramatischer Vorgang.

1. Jahresfehlbetrag
Der genannte Jahresfehlbetrag von 273.000 Euro kann viele Ursachen haben, z.B. Tarifsteigerungen, Steigerung der Energiekosten bei gleichzeitiger Nichtsteigerung der öffentlichen Förderungen (Stadt, Land, usw.). Mit diesen Problemen haben alle Theater in Deutschland zu kämpfen und stehen immer wieder vor der Entscheidung, entweder weniger Theater anzubieten oder das Budget zu überziehen.
Bei einem Gesamtetat des Hans Otto Theaters von ca. 10.44 Millionen Euro (Förderung + Eigeneinnahmen) entsprechen 273.000 Euro Fehlbetrag ca. 2,6% des Gesamtetats.
Vergleicht man das einmal mit einer Privatperson, grenzt die Aufregung, die mit solchen Meldungen geschürt wird, an Lächerlichkeit:
Ein junger Schauspieler ist nach NV-Bühne mit der Mindestgage angestellt und erhält ca. 900,- Nettogage im Monat. Er ist, weil er eine Betriebskostenachzahlung an seinen Vermieter leisten musste mit, 2,6% seines Jahresnettobudgets (11.700 Euro) verschuldet. Er hat zum Glück einen Dispokredit bei seiner Bank. Sein aktueller Kontostand beträgt am 31.12.2010 exakt -304,20 Euro. Seine Einnahmen für das Jahr 2011 werden wieder bei 11.700 Euro liegen. Muss unser junger Kollege nun Insolvenz anmelden?
In den letzten 2 Jahrzehnten wurden zahlreiche Stadttheater in GmbHs umgewandelt, also vom städtischen Unternehmen in eigenständige Tochtergesellschaften. Dies bietet Vorteile, z.B. der relativ größeren Freiheit der Geschäftsführung eines Theaters mit seinem Budget, ohne beständige Rücksprache mit der Stadt, hantieren zu können (im Gegensatz zum kämmeralistischen System).
Offenbar hatte aber niemand bedacht, dass ein Theater als GmbH auch dem Insolvenzrecht unterliegt. Als 2005 das Bremer Theater als erstes Theater (übrigens wegen ähnlicher marginaler „Überschuldung“) von der Insolvenz bedroht war, ging das wie ein Schock durch die Theaterlandschaft. Seither wird mit den Schlagworten Überschuldung, Zahlungsunfähigkeit, Insolvenz stetiger Druck der öffentlichen Hand auf die Theater GmbHs ausgeübt, was letztendlich immer wieder zu Kürzungen, Fusionen, Schließungen geführt hat.

2. Zuschauerzahlen und Eigeneinnahmen des Hans Otto Theaters
Hier einige Zahlen, die jeder öffentlich einsehen kann

2004
Auslastung: 78%
Einspielergebnis: 8,8%
Besucher: 80.187

2007
Auslastung: 84 %
Einspielergebnis: 16,2 %
Besucher: 157.191

2010 (aus den veröffentlichen Zahlen geschätzt)
Auslastung: nicht zu schätzen, da sie mit der angebotenen Platzzahl der jeweiligen Spielstätte ins Verhältnis zu setzen ist
Einspielergebnis: ca. 10,6%
Besucher: ca. 95.000

Die Steigerung zwischen 2004 und 2007 wurde durch die erfolgreiche Arbeit unter der Intendanz von Uwe Eric Laufenberg erzielt. Allerdings muss man wissen, dass auch dies einen langen Atem brauchte. In der ersten Spielzeit Laufenbergs 2004/2005 gab es keine merkliche Steigerung in absoluten Zahlen von Zuschauerzahlen, Eigeneinnahmen, Einspielergebnis. Diese entwickelte sich erst sukzessive über die folgenden Spielzeiten bis 2009.

Zwar sind unter der Intendanz Wellemeyer die Zahlen zunächst zurückgegangen, liegen aber immer noch über dem Niveau von 2004. Bestimmte Zuschauergruppen, die das Potsdamer Theater zwischen 2004 und 2009 frequentierten, auch aufgrund seines u.a. auf Events ausgerichteten Spielplans, kommen nun möglicherweise zunächst nicht mehr.
Aber Neues braucht auch Zeit, gerade in Potsdam. Geben wir dem neuen Team und Ensemble eine Chance! Vor allem sollten wir wachsam bleiben: Derartige Sensationsmeldungen wie im Artikel der PNN wurden und werden all zu oft gegen das Überleben unserer Theater verwendet!
Finanzprobleme am Potsdamer HOT: Kunst-Deklarationen
das problem unserer zeit ist dass wenn etwas nicht verkäuflich ist wird es schnell mal als kunst deklariert und in diesem zuge wird dem zuschauer dann auch noch schnell mal der intellekt abgesprochen
für wenn mag herr w. denn theater machen
in welcher zeiteinheit misst man "etablieren"
3 1halb zeiteinheiten in jahren sind es ja noch
1,84 millionen zu 1,37 millionen zu 1,11 millionen ist in zuschauereinheiten wieviel
vielleicht wurden ja aus einem missverständiss unserer zeit heraus die kartenpreise gesenkt
um 39,674 prozent zum beispiel das würde doch mal was über die verkäuflichkeit von kunst aussagen
Finanzprobleme am Potsdamer HOT: multifunktionsfähig
Ist ja irgendwie immer alles nicht so schlimm und am Ende sind die Kisten dicht.
Beunruhigt mich schon, fast täglich zu lesen, dass irgendwo wieder ein Theater in schieflage geraten ist und/oder geschlossen werden soll.
Die Krise des Stadttheaters wird größer. Langsam sollte man kreativ dagegen steuern. Ich hoffe Herrn Wellemeyer gelingt das. Aber das Gebäude des Hans-Otto-Theaters ist ja sowieso mit Bedacht als Mehrzweckhalle gebaut worden.
Finanzielle Probleme am Potsdamer HOT: erste Spielzeit immer schwer
Ein Rückgang der Zuschauerzahlen bedeutet nicht zwangsläufig, dass an einem Haus schlechtes Theater gemacht wird. Bei so gut wie jedem Leitungswechsel ist die erste Spielzeit schwer, weil natürlich und zum Glück eine neue Leitung auch ein neues Profil der künstlerischen Arbeit bedeutet. An dieses Neue muss ich mich als Zuschauer erst einmal gewöhnen, und in der Regel ist man dem skeptisch eingestellt bis man nach einigem Überlegen den Reiz daran entdecken kann.
Zusätzlich bleibt ja auch zu bedenken, dass die finanzielle Situation der Privathaushalte sich in den letzten Jahren nicht gerade verbessert hat, manch einer kann sich vielleicht einen Theaterbesuch nicht mehr leisten, und da viele Theater auf stagnierende Subventionen damit reagieren, die Kartenpreise anzuheben, wird der Theaterbesuch eben zu einer besonderen Geldausgabe, die man sich für besondere Anlässe aufhebt.
Außerdem findet inzwischen ein Generationswechsel der Zuschauer statt. Nun sind die potentiellen Theaterbesucher eben die Generation, bei denen man oftmals versäumt hat, ihnen das Theater als einen festen Bestandteil der Freizeitgestaltung ans Herz zu legen.
Das ist erschreckend. Immer häufiger muss ich lesen, wie die deutschen Theater vor der Pleite stehen, und das zieht sich durch alle Bundesländer. Aus Thüringen kamen die erschrcekendsten Meldungen, dagegen ist das Defizit Potsdams gering.
Nun blase auch ich ins Horn all derer, die ein Umdenken fordern im Umgang mit der Kulturpolitik, der Finanzierung der Theater- und Orchesterlandschaft. Ich will nicht weiter dem langsamen Absterben der einzigartigen Stadttheaterkultur zusehen, die ein Grundstein der Bildung darstellt. Diese Theater werden doch eben auch gerade deshalb subventioniert, damit sie nicht gefällig sein müssen, sondern uns Zuschauern etwas präsentieren, an dem wir anecken, über das wir diskutieren können. Nur Theater zu machen, was der Masse gefällt, das ist ein ebensolches Horrorszenario wie die Schließungen für mich.
Finanzprobleme am Potsdamer HOT: sich dem Kern des Dilemmas zuwenden
ich verstehe schon, dass man in zeiten grosser gefahr nicht noch am intendanten sägen will - weiss man doch nicht, wer diese kritik wie benutzt. allerdings: eine theaterleitung mit allerhand schönfärberei potentiell erfolgreich zu reden, die einfach einen ganzen haufen versemmelt, ist halt auch nicht hilfreich, weil eben teil des problems, über das wir hier reden. in potsdam sind erfolgreiche strukturen ohne not und offensichtlich ohne kenntnis zerstört worden - siehe die abschaffung des jungen theaters (oder sollte ich sagen: eingliederung ins allgemeine gesumms). die reithalle a wurde mit nicht wenig geld in ein kammertheater ohne konzept und strahlkraft verwandelt. weder zieht das zuschauer, noch bringt es geld - hat bisher wahrscheinlich nur gekostet. in potsdam sind in den letzten jahren zu viele orte für junge menschen geschlossen worden und das theater - damals noch unter krolkiewicz - hat erkannt, dass es hier eine bresche schlagen kann und hat die reithalle a komplett dem jungen publikum gewidmet. das aufzulösen, zeigt exemplarisch, wie wenig man sich auf die stadt im vorfeld eingelassen hat, aber auch, wie wenig man jetzt bereit ist, aus fehlern zu lernen. denn - bei allen problemen - geändert wird nix. im podiumsgespräch zum 10jähringen bestehen des jungen hot hat wellemeyer vorgeblich eingelenkt und versprochen, dass "es sicher so eine positon wie den steudtner (damaligen leiter des jungen theaters) geben werden muss". und gibt es wen? ja und zwar die langjährige musiktheaterdramaturgin des bereits vor jahren abgewickelten musiktheaters ist jetzt ohne kenntnis und expertise auf diese position abgeschoben worden.
und das ist nur ein beispiel. weiter geht es, wenn man sich den spielplan in kombination mit der künstlerischen besetzung anschaut. im gros werkelt da die alte magdeburger mannschaft mit ein bisschen lokalen einlassungen. was in magdeburg funktioniert hat, kann aber in potsdam nicht gehen. in magdeburg ist das theater fast schon ein monopolist und damit ein sammelbecken für alle, die in dieser stadt u. umgebung der intellektuellen tristesse entfliehen wollen, in potsdam gibt es zwar nur ein theater, aber auch den regionalexpress nach berlin.
"weiter so" ist kein rezept für krisen und in einer solchen ist das theater in potsdam und wenn es noch nicht die grösste krise ist, dann ist das gut, weil es nicht gleich das ende ist, aber es ist auch ein warnschuss und solche gab es auch schon in der letzten spielzeit in form von heftigem zuschaerschwund und sehr unzufriedenen künstlern am haus.
verkorkste erste spielzeiten kommen vor, sind aber alles andere als normal, eine fehleinschätzung des jeweiligen publikums gibt es immer wieder, ist aber keine ausweis für kompetenz, schlechte inszenierungen, die publikum und presse gleichermaßen negativ kritisieren, sind theateralltag und genauso normal wie gute arbeiten, aber sie sind kein grund für gute laune und das durchwinken eines intendanten, der bis heute nix weiter macht, als die probleme abzuwarten.
wenn man dem potsdammer theater was gutes tun will, dann sollte man darauf drängen, dass die verantwortlichen sich dem kern des dilemmas zuwenden müssen und das ist die chronischen unterfinanzierung des hauses insgesamnt und anderseits eine falschen theaterstuktur, die vom aufbau des hauses bis hinein in die spielplangestaltung reicht. es geht also darum, die stadt potsdam zu einem inhaltlichen und finanziellen bekenntnissen zu zwingen, aber auch darum, den intendanten und regisseur wellemeyer voneinander zu trennen und ersteren dazu zu bringen, theater als gesellschaftliches instrument innerhalb einer stadt zu begreifen und nicht nur als möglichkeit viel von dem zu inszenieren, was einen schon immer interessiert hat. theater hatte es in potsdam immer schon schwer, nun allerdings hat es nicht mal mehr viel zeit. los gehts!
Probleme am Potsdamer HOT: den Stadtoberen schicken
@olympe - der Kommentar ist gut. Und ich glaube, "olympe" weiß, wovon er/sie schreibt. Man sollte ihn den Stadtoberen in Potsdam schicken.
Probleme am Potsdamer HOT: schadet gesellschaftlicher Akzeptanz
mit soviel geld so mittelmäßiges theater zu machen und dann auch noch ein minus zu erwirtschaften, ist schon peinlich und ein armutszeugnis. außerdem schadet das der gesellschaftlichen akzeptanz von theater im allgemeinem noch mehr. ich habe angst, dass es bald mehr schlechte beispiele von theater gibt, als gute. gottseidank gibt es im unterschied zu wellemeyer auch intendanten wie barbara mundel, ulrich khuon, hasko weber, sewan latchinian, peter carp oder wilfried schulz...
Probleme am Potsdamer HOT: der Bildungsbürger schreit auf
Dem Kommentar Olympes kann ich mich in großen Teilen nur anschließen. Eine Aufforderung an die Stadtoberen!
Allerdings sehe ich es als nicht notwendig an, dem Theater noch mehr zuzuschießen. Was passiert mit größerer Finanzierung? Ich subventioniere die Tickets einer Klientel, die sich das und auch höhere Ticketpreise sowieso leisten kann. Wer in Potsdam wohnt, weiß, dass die "Gentrifizierung" dort in vollem Gange ist und kennt die typischen Theatergänger. Ich behaupte schlicht, dass die Anzahl der neuen Besucher, die durch niedrigere Ticketpreise in ein kommunales Theater gehen, verschwindend gering ist gegenüber dem etablierten Bildungsbürger. Doch der Bildungsbürger schreit gleich auf und definiert das Theater als ein Grundstein der Bildung. Doch er kann sich höher Preise lockr leisten. Die anderen Besucher sind schon längst vom Theater weg. Es ist eine Scheindebatte. Damit erledigt sich auch das Druckmittel der kommunalen Theater, immer wieder die Preise erhöhen zu müssen, wenn nicht gleichzeitig die Finanzausstattung steigt.
Meine Argumentation möchte ich allerdings nur auf das große Schauspiel beschränken. Kindertheater sei davon klar ausgenommen, denn Kindergärten und Schulklassen nutzen das Theaterangebot sehrwohl.
So wie "kt" kommentiert, wurde aber vielerorts versäumt eine neue Generation heranzuziehen. Die Entscheidung des Potsdamer Intendanten, die Spielstätte des Kinder und Jugendtheaters in das gesamte "Gesumm" (danke Olympe) zu integrieren zeigt Wirkung: In der Reithalle A hat man nun eine klinisch reine, unbequeme, megacoole Sitzlounge (...). Das Jugendtheater hatte früher starke Stücke und Eigenproduktionen, wo man Jugendliche durch Theaterarbeit als kritisches Publikum heranzog.
Inzwischen wurde das Jugendtheater scheinbar ganz stark zusammengespart. Die Jugendlichen führen - wenn ich einen Blick in das alte Saisonheft werfe - nur noch Eigenproduktionen auf. Das ist billiger als "echte" Stücke. Von 6 angekündigten Stücken kamen laut Zeitungsartikeln 3 zur Aufführung. Ein großes Indiz mangelnder Unterstützung von oben. Von den Produktionen habe ich eine gesehen und das war auch das letzte mal. Die dramaturgische Begleitung muss gleich Null gewesen sein - auch wieder etwas gespart. Da wurden Jugendliche förmlich zur Schau gestellt. Es war peinlich, klatschen zu müssen. Der Presse war zu entnehmen, die Jugendliche waren ihre eigenen Spielleiter... So etwas der Öffentlichkeit, als Jugendarbeit zu verkauen, denen man die Chance gibt selber etwas zu machen und dafür dem Intendanten bzw. seiner Chefdramaturgin dankbar sein zu müssen etc... das ist oberdreist!!! Auch hier würde mehr Geld gar nichts ändern.

Stattdessen müssen vor allem im Hans-Otto-Theater grundsätzlich die Srukturen geändert werden. (...) Die Magdeburger Mannschaft steht nicht nur auf der Bühne, selbst intern wurden die ganzen Schaltstellen mit seiner alten Mannschaft besetzt. Der Blick in das Saisonheft belegt es. Die Kenntnis des Potsdamer Publikums bzw. Marktes ist völlig über Bord gegangen. Man macht ja Kunst und da benötigt man diese Kenntnis nicht. (...)
Probleme am Potsdamer HOT: Hoffnung
lieber olympe, ich kann mich ihrem tendenziösen, voller haß und leider auch voll mit unwissen geschriebenen artikel nicht anschließen. und ich hoffe auch, daß die stadt potsdam klüger ist als sie zu sein vorgeben. ich habe zu einigen künstlern kontakt, und von unzufriedenen künstlern zu sprechen, ist schon geradezu rufmord,den sie da verbreiten.
Probleme am Potsdamer HOT: nicht im Keim ersticken
Lieber Ödön,neben den unsäglichen Beschimpfungen und Abrechnungen,die hier gern im anonymen Kämmerlein bei Nachtkritik ausgetauscht werden, sind Ihre Worte in aller Kürze auf den Punkt gebracht. Was glauben denn die anderen hier aufgeregten Schreiber und Wortdrechsler, wie ein Wechsel an einem Theater stattfindet. Die Überrachung darüber, daß Zuschauer wegbleiben, manches gelingt und manches nicht, das ist doch Theateralltag, und gerade bei einem Neustart unausweichlich.Das gibt es und hat es immer wieder gegeben bei einem Intendantenwechsel, und erst recht bei einem Theaterwechsel. Denn hier in Potsdam wird etwas Neues, Anderes versucht als das, was unter Herrn Laufenberg stattgefunden hat. Nach nur einer Spielzeit eine derartige Abrechnung zu machen, wie es einige Schreiber hier völlig verbittert vom Stapel lassen, empfinde ich zutiefst unangemessen. Das Neue muß sich entwickeln können und nicht sofort im Keim erstickt werden.
Probleme am Potsdamer HOT: wo sind die konkreten Argumente?
ja, so ist das. Die einen kennen die künstler und die anderen eben die anderen, Ich kenne offenbar die unzufriedenen und die schlecht verdienenden - was mit verlaub nichts mit der erhöhung von eintrittspreisen zu tun hat. letzlich ist das wurst, weil es darum geht, ob die zustände am hot akzeptabel sind, weil die anlaufschwierigkeiten von etwas neuem - was der potsdamer an sich(noch) nicht zu honorieren weiss - oder das ergebnis von einer kenntnislosen kulturpolitik der stadt und einer eitlen ignoranz der derzeitigen theaterleitung. ich tendiere zu zweiterem, weil mir das neue nicht wirklich klar ist. die spannenden projekte sind mit lea rosh bereits unter laufenberg angelaufen, der intellektuell-bürgerliche spielplan war unter krolkewich schon relevant und abgewickelt hat auch märki schon. so lange beobachte ich aus einer gewissen distanz und grossem interesse heraus die geschehnisse am hot. vielleicht relativiert das ja die recht ins kraut geschossenen bemerkungen in sachen "hass", "beschimpfungen", "abrechenungen". ich beziehe mich auf eine lange berufserfahrung im theater, eine grosse, weil geburtgegebene sympathie zum hot und dem versuch meine sicht der dinge per argumente darzulegen. in diesem chat, dessen wesen die anonymität ist, ob direkt angesagt, oder indirekt vermutet - ich kann auch olympe weber schreiben, wenn das seriöser klingt - habe ich noch keine konkreten argumente gelesen, die untersetzten, warum nun ausgerechnet der mäßige start in potsdam einer ist, der letzlich vielversprechend ist. bis jetzt bleibt es bei allgemeinplätzen, die das erzählen, was wir alle wissen - leicht ist schwer was und natürlich ist das erfoglose teil des theateralltags. keine frage. hilft das jetzt weiter? was also ist das konkret besondere, unterstützenswerte an dem momentanen hot-stil? warum bitte soll ich denken, dass das was gerade problematisch scheint, eigentlich toll ist?
übrigens: die zuschauerschar des hot speist sich leider kaum aus dem zugezogenen geldadel, der sich nach wie vor eher gen berlin orietiert, sondern im wesentlichen aus "altpotsdamern" der mittleren bis unteren mittelschicht und - eben - schulen. erhöhungen der eintrittsgelder sind da problematisch, weil auch da das geld nicht mehr locker sitzt und: was kaum einer weiss: schauspielanfänger arbeiten - tariflich! - für ca, 900 bis 1000 € pro monat, die margen nach oben sind absehbar. der weg zur bank führt definitiv nicht über das theater - das sage nicht ich, das sagt george tabori und ein wenig muss das einer wissen, der bis ins hohe alter hinein "dazuverdienen musste", wie er sagte, wenn er wieder ein stück veröffentlicht hat (die regie alleine hat es halt nur mäßig gebracht).
Probleme am Potsdamer HOT: "Der Turm" ist ausverkauft
um mal was konkretes zuzufügen:es war mir unmöglich karten für "der turm" zu bekommen weil diese inszenierung von herrn wellemeyer restlos ausverkauft ist.
im übrigen war wellemeyer in magdeburg sehr erfolgreich und ich kann nicht erkennen welche katastrophalen zeichen auf den hier gelegentlich beschworenen untergang hindeuten.
seine hier genannten vorgänger haben jedenfalls durch die bank eher weniger profiliertes theater gemacht.
HOT Potsdam: jeder weiß Junges HOT nicht abgewickelt
nun,lieber Olympe, da Sie vom Fach sind, verwundert es mich schon,daß Sie sich in Verallgemeinerungen, die Sie anderen ankreiden, ergehen.Es ist ja nun schon seit Amtsantritt des neuen Intendanten widerlegt, das das junge HOt abgewickelt ist. Wieso widerkäuen Sie die längst beweiskräftig widerlegte Lüge, daß mit der Reithalle und neuem Konzept das Kinder-u.Jugendtheater abgewickelt wurde. Das ist doch wider besseren Wissens das Gegenteil verkündet.nach dem Motto,wenn wir, was Lüge ist, nur oft genug und laut verkünden, wird es wahr, zumindest in der Wahrnehmung der Leser. Es geht Ihnen nicht um ein Für sondern scheinbar nur um ein Gegen, sonst würden Sie an konkreten Beispielen kreative Ideen liefern zu den angeblichen Problemen,die Sie vorfinden. Aber in der anonymen Deckung ,aus welchen Gründen auch immer, Abrechnungen abschleudern, ist doch ziemlich abgeschmackt. Und wenn Sie so sehr involviert sind in der Sache HOT, dann wissen Sie doch selbst, daß es zahlreiche Kinder-u. Jugendstücke gibt im HOT. Damit Sie sich nicht selber die Mühe machen müssen,habe ich Ihnen die Stücke mal aufgelistet: MOMO, DRACHENREITER, MOTTE UND CO, THE KILLER IN ME..., VOLL ABGEDREHT, DER JUNGE MIT DEM KOFFER, WIE HOCH IST OBEN, PINGUINE KÖNNEN KEINEN KÄSEKUCHEN BACKEN, SCHNEEWITTCHEN, ASCHENPUTTEL ,MÄRCHENHERZ,FRANK und FREI, DAS URTEIL DES PARIS....
Herzlich Martin Weber
HOT Potsdam: Viele aufführungen ein Gewinn, Ensemble punktet
Für MICH gibt es einige Besuche am HOT, die mich nicht dazu veranlassen, den Start des neuen Teams als Fehlstart oder vermurkst oder sonstwie negativ zu beschreiben. Zu meinen Highlights der ersten Saison gehört ohne zweifel die klare, stringente Inszenierung der FAMILIE SCHROFFENSTEIN, die opernhafte, bildgewaltige Aufführung des DON JUAN, das feine Kammerspiel eines CLAVIGO, das aufrüttelnde und verstörende eines WOYZECK, den wunderbar umgesetzten TURM /auch,wenn das schon zur zweiten Saison gehört), die Aufführung LOLA und die heitere,voller Spiellaune umgesetzte Version von Jelineks KONTRAKTEN DES KAUFMANNS. Für mich jedenfalls ist das als Zuschauer keineswegs eine mißlungene Anfangsbilanz. Ich gehe wieder gern ins HOT und freue mich auf weitere Aufführungen.Und Interna hin oder her. Das interessiert in diesem Forum doch nun wirklich weniger.Für mich waren die genannten Abende in vielerlei Hinsicht ein Gewinn, und Potsdam hat ein Ensemble, das mit schauspielerischen Leistungen punktet.
HOT Potsdam: nochmal - es gibt kein junges HOT mehr
wenn es in der realität nur so schnell gehen würde, wie im netz: nach 15, 16 beiträgen ist aus einer finanziell kritischen lage eines theaters und der frage nach den gründen bereits ein angebliches problem geworden. wem nicht klar ist, was die probleme des hot sind bzw., was die kritischen schreiber hier umtreibt, denen empfehle ich, den blog einfach noch mal von anfang an zu lesen.
@martin weber: das junge hans otto theater ist abgewickelt worden. es gibt am hot keine eigenständige sparte mehr, die sich um kinder- und jugendtheater kümmert, d.h. keine eigenes ensemble mehr, kein eigenes budget, keinen verbrieften ort, der den kindern und jugendlichen auch über aufführungen hinaus zur verfügung stünde und auch keine eigene struktur mehr, die kompetent besetzt, über spielzeiten hinaus langfristig die interessen von kultureller/ästhetischer bildung, das unterhaltungsbedürfnis von kindern und jugendlichen und denen des theaters nach publikumspfege und -rekrutierung über verpflichtende schulveranstaltungen hinaus, zusammenbringen kann. das junge hot wurde mit amtsantritt von herrn wellemeyer aufgelöst. das war der vorgang, der in allen entsprechenden medien auch so dargestellt war. und auch dr. taube, der chef des kinder- und jugendtheaterzentrums der bundesrepublik deutschland hat darüber geschrieben und war in potsdam vor ort. natürlich gibt es am hot stücke für kinder und jugendliche, aber es gibt keine kinder- und jugendtheater mehr. den unterschied habe ich oben versucht darzustellen. wem es genügt, daß was für junge leute auf der bühne passiert kann sich ja mal zum spaß vorstellen, wie es umgekehrt wäre: es gibt ein theater für kinder und jugendliche und die machen auch ein paar stücke im jahr für erwachsene mit. eigentlich eine reizvolle vorstellung:-).
außerdem: schön, dass "der turm" gut gelungen ist, vor allem nicht nur für einzelne, sondern endlich mal eine inszenierung ist, die es im kreuz hat ein grösseres publikum darauf zu einen. und darum geht es doch, wenn wir über erfolreiche oder problematische arbeit am hot reden. es kann einem theater doch nicht reichen, dass einzelne mehr oder wenig trotzig das verteidigen, was eine zahlenstarke publikumsgruppe einfach nicht guttieren will und andere auf jeden fall nicht dazu bringt, ins theater zu gehen. die relavanz eines theaters und die intensität seiner nutzung von einem publikum hängen durchaus voneinander ab.
HOT Potsdam: werden Sie konkret!
Mein Lieber olympe,es wird ja nicht richtiger,nur weil Sie es immer wieder wiederholen. Werden Sie doch mal konkret. Welche Stücke gefallen Ihnen? An welchen Abenden waren Sie berührt, mitgenommen, mitfühlend, ergriffen, fasziniert? Beziehen Sie sich auf Stücke, auf schauspieler, auf Regisseure. Setzen SIE sich mit inhalten auseinander, von dem,was der Abend Ihnen gesagt hat, welche Erfahrungen haben Sie gemacht. Beschreiben Sie mal,was in den Stücken ,die Sie gesehen haben, passiert ist. Es ist so einfach und billig, aus der sicheren Distanz, anonym, aus dem Hinterhalt Beleidigungen abzuschießen, zu sagen, ein Intendant sei arrogant, eitel, kein konzept...etc....ich muß das nicht alles wiederholen, Sie wissen am besten,was sie hier geschrieben haben.Und lassen Sie einfach mal die Pauschalisierungen, Verallgemeinerungen sein,sondern sagen Sie endlich mal was zu den Stücken,die Sie gesehen haben. Rundumvernichtungen sind so unkonkret und für eine gehaltvolle Auseinandersetzung einfach ein bißchen dürftig.
HOT Potsdam: ohne Not und Kenntnis
Lieber "Christian Nakajew", wieso muss sich "Olympe" auf Stücke beziehen, wenn er die Stücke gar nicht en gros kritisiert? Er stellt die Struktur des Theaters in Frage und meines Erachtens weniger die Stücke. Die Behauptung, der Intendant sei arrogant, wird in diesdem Thread nicht einmal aufgestellt...

Würde man seinen eigenen subjektiven Eindruck zu den Stücken äußern, dann wird eben, wenn ich mir Ihre und "Martin Weber"s Kommentare zu anderen Stücken ansehe - was Ihr gutes Recht ist - das Gegenteil behauptet. Es ist genauso einfach aus der sicheren Distanz Stücke zu loben. Wer am lautesten schreit/im Forum am meisten schreibt hat nicht automatisch recht.

Es gibt geglückte Vorstellungen, ja. Doch leider sprechen die Publikumszahlen über das Jahr das Urteil. Man schaffte es nicht, in absoluten Zahlen neue Zuschauer ins Theater zu holen bzw. den allgemeinen Trend abzuschwächen. Leider geschah das Gegenteil.

Ich hoffe, dass auch die Produktionen nach "Der Turm" von der Allgemeinheit so positiv aufgenommen werden. Doch bleibt es dabei, dass erfolgreiche Strukturen ohne Not und anfangs auch, ja hier behaupte ich etwas, ohne Kenntnis des Potsdamer Kulturbedürfnisses abgebaut wurden.
HOT Potsdam: am besten begriffen
@olympe und @O.S. - ich werde den Eindruck nicht los, dass "olympe" und "O.S." die Situation in Potsdam am besten begreifen. Ich danke für die Kommentare der beiden.
HOT Potsdam: bisschen Geduld wäre schön
ich werde den eindruck nicht los das olymp und O.S. teil der strukturen waren deren verlust sie so ausdauernd beklagen.
ich kann sehr gut verstehen das dies ein sich einlassen auf eine andere herangehensweise erschwert.
ich verstehe auch die kränkung wenn man die eigene gute arbeit abqualifiziert und durch andere abläufe sichtweisen versuche ersetzt findet.
dennoch geschiet derlei bei jedem intendantenwechsel.
und bilanz gezogen wird meist am schluss gell.
bisschen verständnis und geduld für neues wäre schön :-)
HOT Potsdam: kein Teil der Struktur
Lieber "aja", ich kann Ihnen versichern, dass ich kein Teil der Struktur des HOT war.
Selbst wenn, so bliebe meine Argumentation bestehen und es sei mir so oder so erlaubt, meine Ansicht, das strukturelle Fehler vorliegen, zu schildern und mit Ihnen zusammen hier Kommentare abzugeben und zu debattieren.
Insofern bin ich nicht durch die neue Herangehensweise Herrn Wellemeyers gekränkt und habe auch vorher keine irgendwie-geartete Arbeit am HOT abgeliefert. Ich empfinde manche Dinge eben als ärgerlich.
Bilanz wird am Schluss gezogen und fortlaufend, denn es gibt den städtischen Haushalt. Dabei muss bei kommunaler Trägerschaft eine laufende Evaluation vorgenommen werden. Diesem Einzug des Managerialismus kann man sich leider nicht verwehren.
Ich freue mich, dass die Stadt Potsdam laut Presse die finanzielle Lücke schließt und dass die Fördermittel des Landes nächstes Jahr steigen sollen.
HOT Potsdam: Gründe, es braucht Gründe!
lieber o.s., ich finde schon,daß herr oder frau olympe sich zu den gesehenen stücken äußern sollte. wer sagt, daß die erste spielzeit misslungen ist oder schwach, der sollte auch beschreiben können,warum. also,herr olympe, setzen sie sich endlich mal inhaltlich mit dem gesehenen auseinander. nicht nur pauschal urteilen. oder haben sie alle 30 premieren gesehen und fanden alle mißlungen? dann würde mich wiederum interessieren,warum? pauschal alles zu verdammen ist einfach. sich konkret mit einem abend auseinanderzusetzen ,erfordert etwas mehr engagement,herr oder frau olympe.wenn sie so pauschalisieren,müssen sie sich n icht wundern, wenn sie der stimmungsmache verdächtigt werden. warum aber nur? was liegt ihnen daran,stimmung gegen ein theater zu machen? nur,weil nicht alles ihren geschmack trifft?
HOT Potsdam: persönliche Kämpfe
lieber o.s., sie haben zumindest in einem punkt recht: arroganz wird dem intendanten nicht unterstellt von olympe....doch eitle ignoranz...wieso diese persönlichen beleidigungen? warum keine inhaltliche auseinandersetzung über ide abende, die olympe und sie gesehen haben? wieso werden hier scheinbar persönliche kämpfe ausgetragen?
Probleme am Potsdamer HO: Differenzierung
na dann: 1.) ich war und bin nicht beruflich mit der hot-struktur verbandelt. tut mir leid, ihnen diese argumentationslinie nehmen zu müssen, die rechnung "was ich nicht nachvollziehen kann, muss also niedrige beweggründe haben" geht leider nicht auf. wie stehen sie eigentlich zum hot? nein, antworten sie nicht - es spielt nämlich keine rolle. ich nehme sie einfach beim wort, sonst ist dieser blog eh obsolet, wenn wir, anstatt uns inhaltlich mit den schreibern auseinanderzusetzen, eifrig danach trachten die irrelevanz das einen oder anderen herbeizuspekulieren.
2.) warum sollte ich hier einzelne theaterabende besprechen? der hier stattfindende austausch findet auf grund einer meldung statt, die von "kurzfristiger überschuldung und zahlungsunfähigkeit", sowie über einnahmerückgang aus eintrittsgeldern spricht. was daraus logischerweise folgert ist eine diskussion über die struktur einer institution (danke o.s.). dass inhalte teil der struktur sind, ist klar, dass strukturen aber auch trotz vertretbarer inhaltlicher/künstlerischer arbeit genau denselben schaden können, soll es auch schon gegeben haben - im moment gibt es viele beispiele dafür in der deutschen theaterlandschaft. nicht alle theater, die gerade wirtschaftlich und grundsätzlich in frage stehen, tun das, weil sie schlechte stücke spielen. es reicht schon, wenn es nicht gelingt, die zuschauer damit zu erreichen - die gründe dafür sind dann halt strukturell. wenn ihnen eine solche debatte keinen spaß macht, tut mir das leid, ist aber wirklich nicht mein problem.
3. " ... eitle ignoranz der theaterleitung ..." steht da, nicht "... des intendanten ..." . es ist schon ein unterschied, ob man von einer funktion innerhalb einer institution spricht, die noch dazu von mehreren personalien ausgefüllt wird, oder von einem menschen, den man auch noch persönlich anspricht. das habe ich nicht getan, woher also rührt die aufregung? ist es so schlimm, wenn man mit etwas, was ihnen offenbar richtig gut gefällt, nicht einverstanden ist? (strukturell, wie gesagt, um missverständnissen vorzubeugen).
HOT Potsdam: für Regietheater-Skeptiker
Ich habe in dieser Spielzeit am Hans Otto Theater bisher nahezu alles gesehen und kann als Theatermacher nur sagen: Geduld! Das Ensemble wächst immer mehr zusammen, als Repertoire-Theater mit vielen Möglichkeiten für Publikum und Schauspieler. Ein Segen für das Potsdamer Publikum, ein Stadttheater im guten Sinne zu haben - viele Schulklassen sah ich in den Vorstellungen - und ein Segen für Berliner vom Regietheater abgestoßenen Publikum: Hans Otto - gutes Ensemble-Theater mit guten Schauspielern und - keine Monokultur - verschiedenen Regisseuren! - Kommen!
Probleme am Potsdamer HO: bitte Beispiele
mein lieber olympe, sie wiederholen sich! das habe ich schon verstanden,daß sie an der struktur des HOt gerne einiges anders hätten. Und deswegen muß ich mich leider auch wie3derholen. wenn SIE von einer verkorksten spielzeit reden, dann sollten sie dafür schon beispiele finden.ansonsten ist das für mich nur billige stimmungsmache aus dem anonymen kämmerlein.
Probleme am HOT: Blickrichtung wechseln
@ chr. n.: verkorkste spielzeit? redet wer - außer ihnen - davon? "probleme am hot" ist das stichwort. vielleicht einfach mal die blickrichtung wechseln, vorausgesetzt die sichtweise anderer interessiert sie wirklich.
ansonsten halte ich es mit adorno: "es gibt kein richtiges im falschen". vielleicht ein schönes, vielleicht ein unterhaltsames, aber ein richtiges? im falschen? eher nicht, auch nicht am hot - leider.
Probleme am HOT Potsdam: nur vom Hörensagen
Au weia, Olympe, Sie reden sich um Kopf und Kragen! Adorno und Co. machen Ihre schwache Argumentation mit Nichten stichhaltiger. Über ein Die-Neue-Leitung-Ist-Total-Doof-Geschmolle sind Sie in keinem ihrer wortreichen Statements bisher hinaus gekommen. Offenbar machen Sie sich nur vom Hörensagen ein Bild vom Hans Otto Theater – sonst hätten sie sich mit einigen Fakten auch nicht so peinlich vertan. Sehr amüsant! Welche Strukturprobleme diagnostizieren Sie denn nun konkret aus der Ferne? Was sind Ihre Kritikpunkte? Kleiner Tipp: Sie sollten vorher dringend mal Ihre Quellen überprüfen – das macht man doch so als Akademiker, oder nicht?
Probleme am Potsdamer HO: Bitte aufklären!
Hey Kruse, welche Fakten sind denn falsch bei Olympe? Klären Sie uns anderen doch mal auf. Die Kritikpunkte von Olympe habe ich verstanden, Sie dagegen nicht. Ich bitte sie deshalb selber konkret zu werden, sonst laufen sie Gefahr unglaubwürdig zu sein.
Probleme am Potsdamer HOT: was war verkorkst?
lieber olympe, lesen sie doch einfach mal ihre kommentare hier im chat, falls sie vergessen haben,was sie hier alles mitteilen. dann werden sie finden,daß sie die erste spielzeit am HOT zu den "verkorksten spielzeiten" zählen, die es immer mal wieder gibt.sie schreiben vom" haufen,der so einiges versemmelt" hat. also, pauschales urteilen. und noch einmal, lieber olympe, sie können hier von mir aus seiten füllen mit ihren anmerkungen zur struktur, dagegen habe ich überhaupt nichts, nur das interessiert mich als zuschauer weniger als das, was mir auf der bühne präsentiert wird. das allerdings bringen sie mit verkorksten spielzeiten in beziehung und einen "haufen" , das man versemmelt hat, und dann möchte ich schon von ihnen wissen, was war verkorkst? da sie mir diese frage nun schon länger nicht beantworten wollen, gehe ich davon aus, daß es sich um pauschalisierungen und stimmungsmache handelt, aus welchen motiven auch immer. hoffentlich sind ihnen DIESE,ihre motive wenigstens bekannt.
Probleme am Potsdamer HOT: keine stichhaltigen Beispiele
Die Aufgeregtheit und Eingeschnapptheit ist doch immer wieder amüsant. Würde ein jeder seine "wichtigen" Fakten auch gleich belegen, gäbe es hier weniger Verstimmung.
Aber gibt es eventuell keine stichhaltigen Beispiele für manch hochtrabende und emotional aufgeladene These?
Probleme am HOT Potsdam: verwirrte Nachfrage
Liebe lisa lebin, danke der Nachfrage. Schön, dass sie Sich einen Reim auf die Irrungen und Wirrungen von olympe und seine Gesinnungsgenossen machen können. Dann können Sie uns anderen zum Beispiel auch erklären, wie es überhaupt zur beschriebenen "Gentrifizierung" des Publikums kommen konnte, wenn 10 Jahre lang an einem Generationswechsel und an der „Rekrutierung“ junger Menschen gearbeitet worden sein soll? Die müssten doch jetzt im besten Alter sein, zeitgenössische Ästhetiken namhafter Regisseure wie Riemschneider, Hölscher, Mattenklotz, Hawemann, Lunghuß…zu „goutieren“. Hier von „Gesumm“ zu reden, zeugt von Unkenntnis. Die Angebote für junge (und junggebliebene) Zuschauer sind vielfältig und hochkarätig. - Und sie werden von allen Dramaturgen (von der Chef- bis zur Musikdramaturgin) gleichermaßen verantwortungsvoll betreut. Paradoxerweise empfehlen nun aber Olympe und Co., sich mehr um „Altpotsdammer der mittleren bis unteren Mittelschicht“ zu kümmern, und die „Gentrifizierung“ als unumstößliche Tatsache zu akzeptieren. Wollen Sie nun Angebote für junge Leute oder nicht?
Probleme am Potsdamer HOT: völlig anderer Vorgang
wieder mal viel lärm um nichts. machen sie die hütte voll wie auch immer und gut ist
hinterher fragt keiner mehr nach dem wie sondern es stehen zahlen im vordergrund
das ist die eigentliche tragödie der "sache"
"gentrifizierung" ist hier in jeglicher form falsch
"gentrifizierung" beschreibt einen völlig anderen vorgang
würde "gentrifizierung" stattfinden wäre das haus ja voll und man müßte anbauen oder den nachbarbau okupieren bei der von den aktiven HOTlern hier im forum beschriebenen(16. christian nakajew) kunstqualität
ich verstehe nicht das grundsätzlich eine verteidigungshaltung eingenommen und dann schlecht zitierend zum angriff geblasen wird
kompetenz und überheblichkeit passen einfach nicht zusammen
mir ist schlecht
Probleme am HOT Potsdam: Viel Freude beim Recht haben!
Mir auch. Der Ton der Diskussion kommt mir recht verkniffen vor. Statt Antworten gibt es Anklagen und Rückschlüsse, die mit den Argumenten der Diskutanten wenig zu tun haben. "Olympe & Co." haben z.B. nicht gesagt, dass man sich um die "Altpotsdammer ..." kümmern (!) soll, sondern nur konstatiert, dass die wohl der Kern des Stammpublikums sind. Na ja, schade um die verfahrene und eigentlich spannende Diskussion. Ich zieh mich raus und wünsche viel Freude beim Recht haben.
Probleme am HOT Potsdam: drollig
Ihre oberlehrerhaften Entrüstungen sind drollig! Ganz offensichtlich verstehen Sie nur, was sie verstehen wollen. Es lässt wirklich tief blicken, dass und wo Sie hier plötzlich Angriffe wittern. Wer aber außer „machen sie die hütte voll wie auch immer“ nichts beizutragen hat, darf sich getrost andernorts entleeren. Wohl bekomms!
Probleme am HOT Potsdam: Beweise vorlegen
Lieber Foyer, leider hat hier Herr Olympe zum Angriff geblasen und ist bis jetzt jegliche Beweise schuldig geblieben. Wer behauptet, es war eine verkorkste Spielzeit, und man habe das meiste versemmelt, sollte das doch auch belegen können, wenn er nicht in Verdacht geraten will, nur des Angriffs wegen, leere Luft aufzuwirbeln oder pauschal eine Anti-Stimmung zu forcieren.
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