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In Chemnitz sollen keine Schauspieler mehr ausgebildet werden
Keine Provinz
3. Mai 2011. Die Leipziger Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" will künftig keine Schauspieler mehr in Chemnitz ausbilden. Laut der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse" hat der sächsische Ableger des Bühnenvereins deshalb jetzt einen Protestbrief an die Leipziger Hochschule und an Sachsens Kunstministerin Sabine von Schorlemer geschrieben; dies berichtet MDR Sachsen. Der Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen im Bühnenverein, Karl-Hans Möller, sagte, Chemnitz sei seit fast 50 Jahren ein hervorragender Ausbildungsplatz.
Dem Chemnitzer Theater zufolge hatte die Leipziger Hochschule das Ende der praktischen Schauspielerausbildung in der vergangenen Woche mündlich mitgeteilt. Stattdessen solle eine Ausbildungsstätte in den alten Bundesländern aufgebaut werden. Bislang werden die Leipziger Schauspielstudenten nach ihrem Grundstudium an Theatern angegliederten Studios in Dresden, Leipzig, Halle und Chemnitz ausgebildet.
Der Chemnitzer Theaterintendant Bernhard Helmich und Schauspieldirektor Enrico Lübbe sagten der "Freien Presse", bislang habe der Rektor der Leipziger Hochschule noch keine inhaltlichen Gründe für die Absage genannt. In einem der Gespräche hätten Vertreter der Hochschule allerdings erklärt, Chemnitz sei "Provinz". Der Leipziger Hochschul-Kanzler Oliver Grimm dementierte diese Aussage jedoch in der "Freien Presse". Außerdem stehe noch nicht fest, ob die Ausbildungsstätte tatsächlich in die alten Bundesländer verlagert wird. Es könne auch sein, dass künftig nur noch in Dresden, Leipzig und Halle ausgebildet werde.
Gegenwärtig gibt es in Chemnitz acht Studenten. Dem Theater zufolge erhielten die letzten ausgebildeten Studenten alle ein Engagement.
(dip/MDR Sachsen)
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