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Nürnbergs langjähriger Generalintendant Wulf Konold ist tot
Streitbarer Musikwissenschaftler
28. Juni 2010. Am Donnerstag der vergangenen Woche ist der Musikwissenschaftler, Dramaturg und Intendant Wulf Konold nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Konold stand von 1996 bis 2008 als Generalintendant und Operndirektor an der Spitze des Nürnberger Theaters, das unter seiner Ägide 2003 zum Staatstheater ernannt wurde. Von 2005 bis 2009 hatte er zudem die Intendanz der Ludwigsburger Schlossfestspiele inne.
1946 in Langenau bei Ulm geboren, erhielt der Musikwissenschaftler Wulf Konold seine Ausbildung an der Kieler Universität. Er wurde dort mit einer Arbeit über Weltliche Kantaten im 20. Jahrhundert promoviert, in späteren Jahren trat er immer wieder musikpublizistisch mit Arbeiten etwa zur Entwicklung der Kammermusik oder der Oper, zu Claudio Montverdi oder Felix Mendelssohn Bartholdy hervor. Als Musiktheaterdramaturg betätigte er sich in Nürnberg (1978-81), Hannover (1982-87) und an der Hamburgischen Staatsoper (1988-96). In der Zeit seiner Nürnberger Intendanz setzte Konold auf internationale Koproduktionen, etwa mit der Oper in Oslo oder den Salzburger Festspielen, und sorgte mit der Verpflichtung von Klaus Kusenberg als Schauspieldirektor und Daniela Kurz als Direktorin des Tanztheaters für eine Neupositionierung der Schauspiel- und der Tanzsparte. Konold erwies sich während seiner Intendanz durchaus als streitbar: Querelen mit Kusenbergs Vorgänger Holger Berg oder dem GMD Eberhard Kloke, als dessen Nachfolger er schließlich Philippe Auguin verpflichtete, ging er nicht aus dem Weg.
Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly erklärte: "Der Tod Wulf Konolds macht mich tief betroffen. Gemeinsam mit den Theater-, Tanztheater- und Opernfreunden aus Nürnberg und der Region werden wir ihn als kreativen und innovativen Gestalter der darstellenden Künste in Erinnerung behalten."
(Stadt Nürnberg / wb)
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