meldung
Räumungsklage gegen Berliner Theater am Ku'damm
Einige dich mit mir, oder ich räume dich!
Berlin, 15. Januar 2016. Das Theater und die Komödie am Kurfürstendamm sind von einer Räumungsklage bedroht, die die neuen Eigentümer des Ku'damm-Karrees, in dem sich die Theater befinden, am Donnerstag beim Landgericht Berlin eingereicht hat. Das melden u.a. Der Tagesspiegel und der rbb. Einem Sprecher von Cells Bauwelt zufolge sei das Ziel des Münchner Investors aber eine außergerichtliche Einigung. Dafür stehe man "mit allen Beteiligten in einem intensiven konstruktiven Dialog", zitiert der Tagesspiegel den Mann.
Die Räumungsklage wird den Medienberichten zufolge mit nicht beglichenen Betriebskosten begründet. Eine Abmachung mit dem vorigen Ku'damm-Karree-Besitzer Ballymore, der den Gebäudekomplex vor einem Jahr verkaufte, hatte die Theater von der eigentlichen Miete befreit. Diese Abmachung bedeute auch, dass noch Zahlungen des Besitzers an die Theater im Raum stünden, sagt der Direktor der Theater am Ku'damm Martin Wölffer dem rbb. Mit Ballymore habe man sich auf Verrechnung geeinigt – "das lässt der jetzige Besitzer nicht gelten", so Wölffer.
So wie schon Ballymore plant Cells Bauwelt einen Neubau der Theater im Rahmen einer Umstrukturierung des Kudamm-Karrees; seine Pläne wird das Unternehmen dem Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung am Freitag, 22. Januar, vorstellen. Die Räumungsklage nutzt es nun also höchstwahrscheinlich als Druckmittel, um seine Ausgangsposition in den Verhandlungen mit dem Bezirk zu stärken – der das Ku'damm-Karree dem Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulz (SPD) zufolge als Theaterstandort erhalten will.
Vorgeschichte: 2011 hatte es gegen die Pläne von Ballymore zum Abriss einer der Bühnen im Rahmen des Umbaus einen Bürgerentscheid gegeben, der an zu geringer Wahlbeteiligung scheiterte. Damals stellte Martin Wölffer sich gegen die Initiative und setzte stattdessen auf Verhandlungen mit dem Investor – die nun mit dem neuen Investor neu geführt werden müssen.
(Der Tagespiegel / rbb-online / sd)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 03. Mai 2024 12. Festival Politik im freien Theater läuft 2025 in Leipzig
- 03. Mai 2024 Kleist-Preis 2024 für Sasha Marianna Salzmann
- 03. Mai 2024 Wiener Theatermacher Karl Schuster gestorben
- 03. Mai 2024 Musterklage gegen Salzburger Festspiele abgewiesen
- 30. April 2024 Ehrung für Ulrich Matthes
- 29. April 2024 Theaterneubau in Rostock begonnen
- 29. April 2024 Auszeichnung für Kurzfilmtage-Leiter Lars Henrik Gass
- 29. April 2024 Publikumspreis für "Blutbuch" beim Festival radikal jung
neueste kommentare >
-
Musterklage Salzburg Offene Frage
-
Pollesch-Abschied Volksbühne Im tiefsten Sinne Freudiges
-
Moby Dick, München Hinweis
-
Pollesch-Abschied Volksbühne Frage nach zweiter Band
-
Medienschau Neumarkt Keine Ruhe
-
Asche, München Zuviel Bühnenspektakel
-
Leser*innenkritiken Le nozze di Figaro, Berlin
-
Interview Übersetzer*innen Beispiel
-
Interview Übersetzer*innen Konkret kritisieren
-
Interview Übersetzer*innen Sträflich wenig beachtet
(Liebe*r Kuh Damm, hier der aktuelle Stand. Mit freundlichem Gruß, die Redaktion – http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12532:petition-zur-rettung-der-berliner-ku-damm-buehnen&catid=126:meldungen-k&Itemid=100089)