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Schauspieldirektor Maik Priebe verlässt Neustrelitz

26. März 2024. Der Regisseur Maik Priebe hat den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz (TOG) um Auflösung seines Vertrages als Schauspieldirektor zum Ende der Spielzeit 2024/25 gebeten. Priebe wolle sich zukünftig anderen künstlerischen Herausforderungen widmen. Das gibt die TOG heute in einer Pressemitteilung bekannt. 

Das Anliegen sei in der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrates der TOG in Neustrelitz bestätigt worden. Priebe gebe der Theater- und Orchester GmbH mit seiner "frühzeitigen Bitte" um Vertragsauflösung "ausreichend Zeit für die Suche einer Nachfolge", heißt es in der Pressemitteilung.

Maik Priebe übernahm am 01. August 2023 die künstlerische Leitung der Sparte Schauspiel mit 14 Ensemble-Mitgliedern an der TOG.

Intendant und Geschäftsführer Sven Müller erklärte zum Weggang des Schauspieldirektors: "Maik Priebe hat viele neue und wertvolle Impulse in die TOG eingebracht und wir freuen uns darauf, die erfolgreiche gemeinsame Arbeit bis zum Ende der kommenden Spielzeit miteinander fortzusetzen."

(Thater- und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz / jeb)

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Kommentare  
Maik Priebe geht: Hoppla!
Hoppla was ist denn da los? Der ist doch erst seit ein paar Monaten im Amt?
Maik Priebe geht: Wegloben
In der Politik würde man den Vorgang bzw. die Pressemitteilung als wegloben bezeichnen.
Vielleicht sollte nicht jede oder jeder eine Leitungsfunktion anstreben oder übernehmen.
Auf der Strecke bleiben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, welche gerade nach Neustrelitz gewechselt sind.
Maik Priebe geht: Ahnung
@Johanna: Sie haben wahrscheinlich recht. Und denken dennoch zu kurz. Das was sich nach wegloben anhört, scheint doch eine Ebene höher angesiedelt zu sein. Da ist jemand unbequem und man wird ihn los, indem man ihn weglobt. Die deutlichen Erfolge, die Herr Priebe zu verzeichnen hat, sind nur verantwortungsvoll zu realisieren. Es ist kaum zu vermuten, dass jemand wie Herr Priebe diesen Entschluss leichtfertig gefasst hat, sondern es ist vielmehr zu ahnen, dass seine Erfolge vielleicht für die anderen Sparten unbequem sind ... (...)
Maik Priebe geht: Qualität ist gestiegen
Wie kann man Herrn Priebe nur so kampflos gehen lassen? Die Qualität der Inszenierungen im Schauspiel ist deutlich gestiegen. Die OpenAir Vorstellung "Stolz und Vorurteil" mit Studentinnen der Busch-Hochschule immer ausverkauft, für "Alle meine Männer" gibt es keine Karten mehr. Seine Inszenierung "Glaube Liebe Hoffnung" ist ein bedrückend konsequenter Abend mit einer grandiosen Hauptdarstellerin. Er fordert und fördert das Ensemble sichtbar. Für Priebes Johnson-Projekt kommen Charly Hübner und Caren Miosga und die wichtigsten Theaterstars. Er holt Igor Levit und positioniert sich deutlich mit dem Ensemble gegen Fremdenhass! Seit er hier in Neustrelitz ist, positioniert sich auch der Intendant endlich deutlich, den man vorher in der Öffentlichkeit nie sah. Wie kann man Herrn Priebe nur gehen lassen? Neustrelitz wird wieder in die Provinz rutschen, weil die Leitung des Hauses nun wieder jemanden holen werden, der nicht stört. Ein Debakel.
Maik Priebe geht: Warum aufgegeben?
Wenn das so ist, warum hat er dann den Kampf aufgegeben, nach so kurzer Zeit, mit diesen ganzen Erfolgen ? Aus der Provinz herausgeholt, dann wüsste ich doch gerne, wie es jetzt dazu kommen konnte - „Wegloben“ und schon ist er weg ? Warum denn bloß… ?
Maik Priebe geht: Allein gekämpft
@5: Herr Priebe kämpft seinen Kampf leider allein. Es war leider zu erwarten, dass er damit einigen wenigen hier auf die Füße tritt. Jede noch so kleine Änderung oder gar Verbesserung der Arbeitsatmosphäre, die Herr Priebe durchgesetzt hat, wird von denjenigen, die ihren Job nicht können oder ihre Macht sichern wollen, argwöhnisch beäugt. Er hätte einen Intendanten verdient, der ihm den Rücken stärkt - gerade wegen dieser Erfolge! Oder am besten: er wird selber Intendant!
Maik Priebe geht: Zu groß
Priebe war für Neustrelitz zu groß! Zu innovativ, zu fordernd! Ich wünsche ihm ein eigenes Haus! Und beglückwünsche jetzt schon die Entscheidungsträger zu einem mutigen, unerschrockenen Theatermann, der sich nicht um Provinz oder sonstiges schert!
Maik Priebe geht: Mein Eindruck
@6: Die Mitarbeiterin hat leider recht! Ich habe dort 2x als Gast gearbeitet und habe das Haus als sehr verkrustet und starr wahrgenommen. Untereinander herrschte in den Abteilungen oftmals eine große Rivalität, vereinzelt sogar Feindschaft, das Betriebsklima war dementsprechend. Etwaige Versuche von Änderungen und Neuerungen wurden zumeist skeptisch beäugt, anschließend verhindert und unterdrückt. Was alles auch wesentlich mit der Person des Intendanten zu tun hat, den, meiner Erfahrung zufolge, außer seiner Oper absolut nichts interessiert hat. Das Haus wurde für mein Dafürhalten schlicht und einfach nicht gut geführt ... Im Grunde leider nur ein weiteres Kapitel des Dauerklassikers "Was die Politik alles falsch machen kann, wenn sie einen Theaterleiter sucht".
Ich hatte schon befürchtet, dass so etwas passieren würde, wenn auch nicht nach bereits so kurzer Zeit.
Sehr schade für Maik und Neustrelitz/Neubrandenburg!
Maik Priebe geht: Nicht zu fassen
@6,7,8:
Na gut, lobt ihn zum Intendanten hoch!
Nicht zu fassen, diese Kommentare - und der Theaterrealität, wie wir sie hier erleben, völlig entgegengesetzt.
Aber wir sind ja auch alle "verkrustet"und "können unseren Job nicht".
@5:
Warum denn bloss?
Ganz einfach:
Weil Herr Priebe es geschafft hat, in kaum einem halben Jahr eine ganze Menge anzurichten (...)
@ 4:
Seine eigenen Inszenierungen (Merlin/ Glaube, Liebe, Hoffnung) sind meist relativ leer. Wenn - bestimmt nicht ehrenamtlich - Harald Schmidt oder seine
"wichtigsten Theaterstars" ( was auch immer das sein soll ?) kommen, ist's natürlich voller.
Was das allerdings mit Ensembleförderung zu tun haben soll, erschließt sich uns hier am Haus nicht.
Und die Behauptung, dass wir nach ihm "wieder in die Provinz rutschen", ist einfach haltlos und frech. Ein Blick in die Erfolge und Kritiken der letzten Jahre sei empfohlen.
@2:
Mir persönlich tun auch die leid, die mit ihm nach Neustrelitz kamen und wohl auf der Strecke bleiben, aber auch die, die wegen ihm gehen müssen, trotz vieler Jahre guter Arbeit an unserm Theater und grosser Wertschätzung, sowohl vom Publikum als auch von der Belegschaft hier.
Aber er ist wohl einfach "zu groß" für uns in Neustrelitz...

Aber nein, es liegt nicht immer nur an den anderen.
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(Anm. Redaktion: Die Pro- und Contra-Positionen zu diesem Sachverhalt sind jetzt hinreichend umrissen; alle weiteren Beiträge reichen ins Feld der unüberprüfbaren Tatsachenbehauptungen , teils auch der persönlichen Anwürfe, weshalb wir den Thread an dieser Stelle beenden. Freundliche Grüße aus der nachtkritik-Redaktion)
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