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Update Berlinale: AfD-Politiker von Eröffnung ausgeladen

9. Februar 2024. Die Leitung der Berlinale hat AfD-Politiker*innen von der Eröffnung des Filmfestivals ausgeladen. Eingedenk der jüngsten Berichte zu antidemokratischen Positionen wolle man unmissverständlich Stellung für eine offene Demokratie beziehen, teilt das Leitungsteam des Filmfestivals Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian in einer Presseaussendung mit. "Wir haben daher heute alle zuvor eingeladenen AfD-Politiker*innen schriftlich ausgeladen und sie darüber informiert, dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind."

Die Festivalleitung war zuvor in die Kritik geraten, weil auch Vertreter*innen der AfD von ihr zur Eröffnung eingeladen worden waren. Sie hatte daraufhin erklärt, dass der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wie auch dem Berliner Senat Einladungskontingente für demokratisch gewählte Mitglieder aller Parteien zur Verfügung stünden.

Die AfD und viele ihrer Mitglieder verträten Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprächen, teilte das Leitungsduo nun mit. Die Berlinale wolle hier ein klares Zeichen setzen: "Durch den aktuellen Diskurs wurde noch einmal ganz deutlich, wie sehr das Engagement für eine freie, tolerante Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus zur DNA der Berlinale gehört", heißt es in der Mitteilung. Die Diskussion zum Umgang mit AfD-Politikern betreffe jedoch auch andere Organisationen und Festivals. Diese Debatte müsse "gesamtgesellschaftlich und gemeinsam mit allen demokratischen Parteien geführt werden“.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die die Einladung dem Spiegel zufolge zuvor mit Verweis auf die demokratische Praxis verteidigt hatte, stellte sich nun auch bezüglich der Ausladung vor die Festivalleitung. "Es liegt bei der Berlinale-Leitung, abschließend darüber zu entscheiden, wen sie zur Eröffnung einladen und wen nicht, und wir respektieren diese Entscheidung", so ein Sprecher Roths.

(Berlinale / cwa)

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