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Wolfram Lotz erhält Else Lasker-Schüler-Dramatikpreis 2023
10. November 2023. Der Autor Wolfram Lotz erhält den Else Lasker-Schüler-Dramatikpreis 2023. Die Stückpreise erhalten Deborah von Wartburg, Hanna Valentina Röhrich und Felix Krakau, wie das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Arbeit am "unmöglichen Theater"
"In seinen Stücken, Hörspielen, Manifesten und poetischen Dokumenten umkreist und erforscht der Dramatiker Wolfram Lotz unablässig die Ungereimtheiten und Paradoxien der Wirklichkeit", heißt es in der Begründung der Jury. "Was uns als reales Leben mitsamt seinen Verläufen umgibt, verschiebt Lotz auf eine flirrende, aberwitzige Bühnenebene. Sein Theater entzieht sich jeglicher realistischen Festlegung. Seine Kunst will nicht fertig werden mit der Welt, sie enthält vielmehr einen Auftrag an die Zusehenden, sie immer wieder neu zu denken. Wolfram Lotz arbeitet am Unmöglichen und somit auch am 'unmöglichen Theater' voller Ironie, der Freude am dadaistischen Sprung in die maßlose Übertreibung und ringt dabei doch ums Konkrete."
Der 1981 geborene Wolfram Lotz studierte in Konstanz und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Für seinen 2010 beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens ausgezeichneten Bühnentext "Der große Marsch" erhielt er 2011 den Kleistförderpreis und wurde im selben Jahr von der Kritikerjury des Fachblattes Theater heute zum Nachwuchsdramatiker 2011gekürt. Sein Hörspiel "Die lächerliche Finsternis" wurde ebenda zum Stück des Jahres 2015 gewählt und mit dem österreichischen Theaterpreis Nestroy als bestes Stück des Jahres ausgezeichnet. 2016 erhielt Lotz einen Förderpreis der Internationalen Bodenseekonferenz und 2022 den Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis.
Drei Preise, eine Uraufführung
Deborah von Wartburg wird für ihr Stück "Victory im Sonnengruß" mit dem ersten Else Lasker-Schüler-Stückepreis 2024 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit der Uraufführung am Pfalztheater Kaiserslautern verbunden. In ihrem Text zeichne sie "ein Zukunftsbild, bei dem menschliches Leben nur noch virtuell stattfindet, weil echte Begegnungen Gefahren bergen und die 'KI' ohnehin am besten weiß, was gerade nötig und richtig ist".
Der zweite Stückepreis in Höhe von 3.000 Euro geht an Hanna Valentina Röhrich für "The Girl. Eine Schelminnenkomödie". Drei jungen Frauen sind auf der Suche nach ihrem Lebensweg zwischen Rausch, feministischer Kunst und Mutterschaft. "Das Stück wirft einen Blick 'von unten', eben von Schelminnen, auf die gewichtigen Gender-Debatten, ohne die Figuren und den Kampf gegen das Patriarchat zu verraten", heißt es in der Jurybegründung.
Den dritten Preis, dotiert mit 2.000 Euro, erhält Felix Krakau für "Celebration (Florida)". In seinem Stück steht das von der Walt Disney Company als ideale Stadt konzipierte und gebaute Celebration im Mittelpunkt. Alles ist perfekt und harmonisch, doch dann werden ein Lehrer und seine Familie werden tot aufgefunden. "Zwischen Schein und Sein entwickelt sich eine teilweise ernste, teilweise sehr lustige Geschichte", so die Jury.
Über die Vergabe des vom Pfalztheater Kaiserslautern ausgeschriebenen und mit 10.000 Euro dotierten Else Lasker-Schüler-Dramatikpreises 2024 entschieden die Jurymitglieder Johannes Beckmann, Esther Boldt, Ulrich Khuon, Meike Klingenberg, Franziska Schößler und Lajos Wenzel.Verliehen werden die Preise am 9. März 2024 im Rahmen der Eröffnung der "Theatertage Rheinland-Pfalz" am Theater Trier.
(Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz / eph)
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