Melancholia - Johanna Wehner rhythmisiert Lars von Triers Weltuntergangsvision in Bochum

Ein Geschmack von Asche

Die Orestie - In Bochum analysiert Lisa Nielebock Aischylos in einer figurenstarken Versuchsanordnung

Kein Entrinnen, nirgends

von Martin Krumbholz

Bochum, 18. November 2017. Es handelt sich, natürlich, um die bewährte Übersetzung von Peter Stein, die in ihrer Lakonie am besten zum kühlen, analytischen Ansatz der Regisseurin Lisa Nielebock passt. "Wer tötet, bezahlt; tun – leiden – lernen": Es ist der hochgewachsene, weißbärtige Wächter (Heiner Stadelmann), der diese hämmernden Worte bedächtig, fast zögernd spricht. Alle sieben Spieler sind in dieser nur knapp zweistündigen Inszenierung auch Beteiligte des Chors. Anfangs schlendern sie auf die Bühne (man kennt diesen Auftritt bereits aus anderen Nielebock-Arbeiten) und nehmen nebeneinander auf einer langen Bank Platz, hinter sich eine dichte Wand aus hölzernen Lamellen, die sich viel später öffnen und einen fragmentarischen Blick in die Tiefe freigeben wird (Bühne: Oliver Helf).

Der Mann ohne Vergangenheit - Christian Brey bringt Aki Kaurismäkis Film in Bochum mit viel Musik auf die Bühne

Auf Grund gelaufen

von Sascha Westphal

Bochum, 21. Oktober 2017. Adaptionen von Filmen des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki haben am Schauspielhaus Bochum eine gewisse Tradition. Vor gut neun Jahren hat Jorinde Dröse "I Hired a Contract Killer", Kaurismäkis Hommage an die französische Nouvelle Vague, in slapstickhaftes Theater Noir verwandelt. Dieser Abend ganz in schwarz und weiß zählt immer noch zu den wenigen Filmadaptionen, die sich konsequent vor dem Kino verbeugen und doch in ihren Theatermitteln ganz bei sich sind. Vier Jahre später hat David Bösch dann Das Mädchen aus der Streichholzfabrik geschickt auf seine Essenz reduziert und Anselm Webers Bochumer Zeit einen ihrer größten Triumphe beschert. Maja Beckmanns Iris war ein herzzerreißendes Stehauf-Mädchen, das aus Notwehr zur Mörderin wurde. Mit seinen liebevollen Verschiebungen ins Melodramatische hat Bösch nebenbei noch einen Bogen von Kaurismäkis frühen zu seinen deutlich wärmeren späteren Filmen geschlagen.

Bernard-Marie Koltès
Regie: Roger Vontobel
Bochum - 19. Mai 2017
William Shakespeare
Regie: Marius von Mayenburg
Bochum - 11. März 2017
Max Frisch
Regie: Hasko Weber
Bochum - 21. Januar 2017
Ayad Akhtar
Regie: Anselm Weber
Bochum - 03. Dezember 2016
nach Franz Kafka
Regie: Jan-Christoph Gockel
Bochum - 29. Oktober 2016
Molière
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Bochum - 23. Oktober 2016
Laura Naumann
Regie: Jan Gehler
Bochum - 18. September 2016
Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Regie: Anselm Weber
Bochum - 29. Mai 2016
nach Klaus Mann
Regie: Daniela Löffner
Bochum - 13. Mai 2016
Elfriede Jelinek
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Bochum - 10. April 2016
Max Frisch
Regie: Eric de Vroedt
Bochum - 02. April 2016
Anders Lustgarten
Regie: Olaf Kröck
Bochum - 11. März 2016
Friedrich Schiller
Regie: Jan Neumann
Bochum - 07. November 2015
Gerhart Hauptmann
Regie: Roger Vontobel
Bochum - 04. Oktober 2015
Anton Tschechow
Regie: Tamás Ascher
Bochum - 05. September 2015
William Shakespeare
Regie: Roger Vontobel
Bochum - 08. Mai 2015
Reto Finger
Regie: Barbara Bürk
Bochum - 18. April 2015
Arthur Miller
Regie: Florentine Klepper
Bochum - 28. Februar 2015
Bochum - 31. Januar 2015
Bochum - 09. November 2014
Bochum - 25. Oktober 2014
Peter Handke
Regie: Alexander Riemenschneider
Bochum - 21. September 2014
Bochum - 20. September 2014
Bochum - 10. Mai 2014
Bochum - 14. März 2014
Laura Naumann
Regie: Malte C. Lachmann
Bochum - 13. März 2014
Bochum - 15. Februar 2014
Susanne Linke
Regie: Susanne Linke
Bochum - 24. Januar 2014
Bochum - 18. Januar 2014
Martin Heckmanns
Regie: Anselm Weber
Bochum - 14. Dezember 2013
Bochum - 06. Oktober 2013
Bochum - 04. Oktober 2013
nach Aki Kaurismäki
Regie: David Bösch
Bochum - 02. Juni 2013

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