Wie es euch gefällt - Am Schauspiel Köln triumphiert Roger Vontobel mit Shakespeare
Und wie es uns gefällt!
von Martin Krumbholz
Köln, 8. Mai 2015. Fabelhaft! Es ist ein seltenes Glück, eine Shakespeare-Aufführung zu erleben, die energiegeladen und zartfühlend zugleich ist, charmant-verspielt und doch luzid wie eine Partie Schach. Anknüpfend an sein auch schon überzeugendes Bochumer "Was ihr wollt" hat Roger Vontobel sich für seine erste Kölner Inszenierung an "Wie es euch gefällt" gewagt – das kompliziertere Stück. "Was ihr wollt" ist glasklar konstruiert; "Wie es euch gefällt" bei weitem dunkler, rätselhafter.
Ach je die Welt - Andreas Gruhn inszeniert Anne Leppers erstes Jugendstück in Dortmund im Rahmen des Projektes Industriegebietskinder
Im Land der platzenden Chipstüten
von Stefan Keim
Dortmund, 8. Mai 2015. Es ist einfach nichts los. Drei 15-jährige zwängen sich durch Baustellenzäune und hängen rum. Als sie einen Spielzeughund vor ein Bällchen treten lassen, explodieren sie vor Begeisterung. Sie haben nichts anderes. Anne Lepper zeigt in ihrem Stück "Ach je die Welt" Jugendliche, die um ihren Platz im Leben kämpfen. Und dabei ausprobieren, was die Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts zu bieten hat.
Ich Ich Ich - Martin Kušej eröffnet die Ruhrfestspiele mit Eugène Labiches Komödie über die größte Tugend des Kapitalismus
In Eleganz erstarrt
von Sascha Westphal
Recklinghausen, 3. Mai 2015. Soll das ein bürgerlicher Salon des 19. Jahrhunderts sein? Dieses leere, weite Rund, das nach hinten und zu den Seiten nur von einigen weißen, nicht sonderlich dicken Vorhängen begrenzt wird. Wo einstmals schweres Brokat und noch viel schwerere Möbel Lebensart und Reichtum demonstrieren sollten, herrscht bei Martin Kušej die reinste Abstraktion. Annette Murschetz' Bühnenminimalismus zielt dabei natürlich auf maximale Deutlichkeit: So war es damals im Paris des Second Empire. Der Prunk und der Protz der Stadt und ihrer Haute Bourgeoisie als Ausdruck größter emotionaler und gedanklicher Leere. Alle machen sie ihre Geschäfte, aber nichts macht mehr Sinn.
Regie: kainkollektiv (Lettow/Schmuck)
Regie: Jo Fabian
Regie: Felix Höfner, Asta Nechajute, Janosch Roloff
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