Frühlings Erwachen - Schauspielhaus Zürich
Verschweigen wir den Titel
Medea* - Schauspielhaus Zürich
Die Wut im Stierkopf
von Claude Bühler
Zürich, 19. September 2020. Mit dem * hinter dem Namen Medea, so das Programmheft, seien die "Zwischentöne" gemeint, der "Blick zwischen die Sätze". Darauf hat Regisseurin Leonie Böhm ihre Version konzentriert, aus Euripides' Vorlage die Handlung, aber auch die übrigen Figuren weggestrichen. Den Herrscher Kreon etwa, der Medea aus Angst vor ihren Zauberkräften und Zornesmächten aus Korinth verbannen will. Oder ihren Mann Jason, der sie verlassen hat, um sich zwecks gesellschaftlichen Aufstiegs mit Kreons Tochter Glauke zu vermählen. Am Ende ist es der Deutung des Publikums überlassen, ob Medea wirklich tun wird, wofür sie Euripides weltberühmt gemacht hatte: aus Rache ihre Knaben töten, also Jason "zum Grame", wie es im Original heißt.
The Köln Concert - Schauspielhaus Zürich
Gemeinschaft ist möglich
von Valeria Heintges
Zürich, 12. September 2020. Die Bühne des Zürcher Pfauen ist hell erleuchtet. Aber sie ist leer, bis auf sieben schwarze Pianistenstühle. Als die obligatorisch maskierten Zuschauer in den Saal kommen, der nur im Schachbrettmuster besetzt wird, steht der amerikanische Tänzer und Choreograf Trajal Harrell schon da. Schwarze Hose, weisses Hemd; ein feines, zart gemustertes Negligé-artiges Kleid hängt ihm vor der Brust. Als die amerikanische Sängerin Joni Mitchell mit ihrer brüchigen, unendlich variantenreichen Stimme von My old manzu singen beginnt, bewegt er sich, als wäre er die ausdrucksstarke Sängerin, hebt die Arme weit zum Publikum hin, wiegt sich im Takt auf der Stelle.
Regie: Christoph Frick
Regie: Sophia Aurich
Regie: Miloš Lolić
Regie: Franz-Xaver Mayr
Regie: Philipp Stölzl
Regie: Mike Bonanno, Jeremy Nedd
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