Presseschau vom 11. Mai 2010 - Nachwuchsdramatik in der neoliberalen Klemme?

Neoliberal entkräftet

Presseschau vom 30. April 2010 - Gespräch mit Bibiana Zeller im Wiener Standard

Man hat uns leben lassen

30. April 2010. Für den Wiener Standard hat Renate Graber ein langes Gespräch mit der Burgtheater-Schauspielerin Bibiana Zeller geführt. Sie erzählt darin u.a. von den Privilegien, die die alten Burgtheater-Recken hatten: "Man hatte die Blickrichtung zum Publikum im Vertrag festgeschrieben". Und von den Glacéhandschuhen, die Sie sich als frisch Engagierte kaufte, "das erste was ich tat, als ich an der Burg unterschrieben hatte".

Presseschau vom 16. April 2010 - Interview mit Staffan Valdemar Holm, ab 2011 Intendant in D'dorf

Viel konservativer als die private Wirtschaft

16. April 2010. Im Interview mit Peter Michalzik in der Frankfurter Rundschau von heute kann Staffan Valdemar Holm, ab 2011 Generalintendant in Düsseldorf, nicht genug loben, dass in Deutschland am alten Theatersystem festgehalten werde. In den 90er Jahren hatte Holm in Schweden erlebt, wie das Ensembletheater zerbrach. "Erfahrung und Wissen gingen verloren... Das Theater verwandelte sich in der neoliberalen Phase in ein politisch korrektes Mainstream-Vehikel." Dass er als Ausländer für den Intendantenposten ausgewählt wurde, begreife er als Auftrag, das Theater zu internationalisieren.

Presseschau vom 12. April 2010 - Katrin Bettina Müller über die ersten Berliner Autorentheatertage

Herausforderung auf Augenhöhe

Dem Berliner Theatertreffen, so schreibt heute Katrin Bettina Müller im Berlin-Teil der taz (12.4.2010), sei mit den von Ulrich Khuon aus Hamburg mitgebrachten Autorentheatertagen "eine starke Konkurrenz" erwachsen. Allein schon deshalb, "weil die Autorentheatertage anders als das Theatertreffen ein eindeutiges Kriterium auszeichnet: zeitgenössische, oft sogar neu geschriebene Stücke vorzustellen". Dass nun dem "in seinen Ritualen etwas erstarrten Theatertreffen" eine "Herausforderung auf Augenhöhe" gegenübertritt, könne dem Theaterbetrieb in Berlin nur guttun. Hafte den Gastspielen im Mai stets auch etwas "von einer Gala an, mit der das System Theater seine Erfolge feiert", strahlten die Autorentheatertage, die die Dramatik in den Mittelpunkt stellen, "etwas von einer kollektiven Arbeit aus, einem Ringen um den Sinn und die Weiterentwicklung des Theaters".

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