Schlingensiefs Operndorf in Burkina Faso in Not
Es geht um die Existenz!
20. November 2013. Aino Laberenz, die Witwe des Regisseurs Christoph Schlingensief, hat zur Hilfe für das Überleben des Operndorfs in Burkina Faso aufgerufen. Die von dpa verbreitete Meldung veröffentlichen heute verschiedene Zeitungen des In- und Auslandes. Das Traumprojekt von Schlingensief stehe auf dem Spiel. "Es geht um die Existenz des Projekts, um die Existenz des Operndorfs", habe Laberenz in einem Spendenaufruf am Dienstag in Berlin erklärt.
In den vergangenen drei Jahren sei dort ein Dorf entstanden mit Wohnungen, landwirtschaftlichen Flächen, Sportanlage, Krankenstation und einer als beispielhaft geltenden Grundschule mit künstlerischem Schwerpunkt, an der mittlerweile 150 Schülerinnen und Schüler unterrichtet würden.
Nachdem die Fördergelder für den Aufbau ausgelaufen seien, müssten nun die laufenden Kosten gedeckt werden. Die Menschen in Burkina Faso unterstützten das Operndorf mit ihrer Arbeit, aber hätten nicht die Mittel, Geld für das Projekt zu geben. "Wir sind dringend, dringend, dringend, auf finanzielle Spenden angewiesen. Die Vorstellung, all diese anpackenden Menschen und all diese wissensbegierigen Kinder in absehbarer Zeit nach Hause schicken zu müssen, ist absolut inakzeptabel", erklärte Laberenz.
Christoph Schlingensief war im August 2010 mit 49 Jahren an Krebs gestorben. Ein halbes Jahr zuvor hatte er in Burkina Faso den Grundstein für sein Operndorf gelegt.
festspielhaus-afrika.com/media/newsletter
(jnm / kurier.at / mit Dank an die Leserin Marlene von Witt für ihren Hinweis)
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ist es möglich, dass Sie hier uninformiert in einen Kanon einstimmen, der Entwicklungshilfeprojekten gegenüber immer angestimmt wird. "Das war ja abzusehen" oder "Ist das ganze Geld verbaut, na, das hätte man aber besser nutzen können" sind so typische Reflexe von Leuten, die sich nicht im Geringsten mit einem Projekt beschäftigten, dass sie aber glauben kritisieren zu können. Vielleicht informieren Sie sich, bevor Sie kommentieren. Das Projekt hat eine Grundfinanzierung, darüber hinaus wird in gleichem Maße zu Spenden aufgerufen, wie andere unterstützenswerte Projekte das auch tun. Verantwortung für 150 Kinder, lieber Christoph, sieht z.B. so aus, dass man ihnen zuerst einmal die Möglichkeit einer geregelten Schulausbildung einräumt, in einer Schule übrigens, die über Burkina Faso hinaus heute als ein gelungenes Beispiel für Bildungsinitiativen auf dem afrikanischen Kontinent gilt. Abzusehen, liebe Christine, ist lediglich, dass es sich beim "Operndorf Afrika" auch in Zukunft um ein Projekt handelt, dass gerade das Interesse derer verdient hat, die sich immer so gerne als weltoffen und innovativ gerieren. Ja, ich meine die Damen und Herren der Kunst und des Theaters, zu denen Sie sich ja scheinbar gehören. Entschuldigen Sie, aber so ein gefährliches Halbwissen, wie Sie es hier an den Tag legen, ist einfach immer wieder nur ärgerlich. Nutzen Sie die Zeit lieber, um zu spenden, und sei es nur 1 Euro.
" ... einer Schule übrigens, die über Burkina Faso hinaus heute als ein gelungenes Beispiel für Bildungsinitiativen auf dem afrikanischen Kontinent gilt." Sorry, aber das von einer Schule zu behaupten, die gerade ein Jahr existiert, ist einfach Unsinn. Als ob es in Afrika keine guten Schulen gibt. Wenn Sie uns Halbwissen vorwerfen: Andere Organisationen veröffentlichen Rechenschaftsberichte. Sagen, wie viel Geld sie brauchen und wofür. Haben das DZI-Spendensiegel. Nichts davon auf der Operndorf-Homepage. Wo soll das Wissen herkommen? Warum für das Operndorf spenden und nicht für eine der zahllosen Organisationen, die seit Jahrzehnten gute Arbeit leisten? Entwicklungshilfe ist kein Kunstprojekt. Wenn man das eine mit dem anderen verwechselt, hat man irgendwann ein Problem. Und das ist dann nicht die Schuld der anderen.
man, man, man, sind sie ein dampfplauderer! ui, kein siegel entdeckt! wie unseriös! ich bin wirkich kein intimkenner, aber dass die operndorfschule sich nicht als eine schule unter vielen auszeichnet, weiß sogar ich schon. aber klar, herr motzki-kluggeier braucht ein schönes deutsches siegel drauf. dass kulturstiftung des bundes, goethe-institut, ein bundespräsi aD und viele andere das projekt offiziell unterstützen, reicht da nicht aus. ein siegelchen muss her! bei der schule geht es vor allem darum, dass sie einen künstlerisches konzept verfolgt, also nicht nur den normalen kunstunterricht anbietet, sondern auch filmseminare, schauspielunterricht und so weiter. (…)
es verschlägt mir fast die Sprache, wie schlecht Sie informiert sind und wie munter sie trotzdem drauf los jaulen. Die Schule gibt es inzwischen drei Jahre! 150 Kinder werden dort in drei Klassen unterrichtet. Es hat gerade eine Verstärkung des Lehrerpersonals gegeben. Die Eltern der Kinder bringen sich aktiv in die Schularbeit ein, indem sie das Mensaessen vorbereiten und selber Workshops geben. Sie könnten sich ja zumindest mal den Newsletter schicken lassen, ss ist nämlich wirklich entsetzlich, gegen Kommentatoren anschreiben zu müssen, die gegen ein Projekt (Kunstprojekt? Hallo?) wettern, von dem Sie nicht einmal Grundkenntnis haben.
Was das DZI-Siegel angeht: Finden Sie denn das Operndorf im Gegenzug auf der DZI-Liste der Organisationen, von deren Spendenunterstützung abgeraten wird? Die sogar als "nicht förderungswürdig" eingestuft werden? Ist das DZI vielleicht eine unverbindliches und nicht ein verpflichtendes Siegel? (…)
(Ja.
jnm für die Redaktion)