medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 13. April 2012 – Die Berliner Zeitung hält es für eine Falschmeldung, dass das Grips Theater pleite geht
Falscher Alarm
13. April 2012. Das Grips Theater stehe vor der Pleite, beginnt die Pressemitteilung des Theaters, wird überall getitelt. So eine Behauptung sichere Aufmerksamkeit, "falsch ist sie trotzdem", schreibt Birgit Walter heute in der Berliner Zeitung.
Presseschau vom 12. April 2012 – Der Tagesspiegel über das von der Insolvenz bedrohlte Berliner Grips Theater
Seinen Sinn verloren
12. April 2012. Als in den vergangen Wochen vollkommen realitätsfern über einen angeblichen Infarkt der Kultur diskutiert wurde, sei mächtig pauschalisiert aber nicht richtig hingeschaut worden, schreibt Rüdiger Schaper heute im Berliner Tagesspiegel, und weist auf das von der Insolvenz bedrohte Berliner Grips Theater hin. (siehe auch die Meldung auf nachtkritik.de). Es sei viel von Übersättigung und fetten Staatskunstapparaten die Rede gewesen. Tatsächlich operiere manch staatlich subventioniertes Theater längst am unteren Rand. Das prekär finanzierte Grips Theater zum Beispiel.
Presseschau vom 7. April 2012 – Die Berliner Zeitung über eine mögliche Intendanz Nicolas Stemanns am Maxim Gorki Theater Berlin
Spiel- und Denkstätte
7. April 2012. Dem Vernehmen nach hat Nicolas Stemann gute Aussichten, Intendant am Berliner Maxim Gorki Theater zu werden, schreibt Dirk Pilz in der Berliner Zeitung (7.4.2012). Auch wenn seinen Informationen zufolge bisher noch kein Vertrag unterschrieben worden ist. Mit Blick auf Nicolas Stemanns offenes Arbeitsprinzip, die Verschränkung der Genres und Gedankenwelten in dessen Arbeiten, ist diese Aussicht Anlass für Pilz, die Zukunft von Berlins kleinstem Stadttheater in den rosigsten Farben zu malen.
Presseschau vom 5. April 2012 – Die Welt über die theatertraditionellen Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland
Ideologisch suspekt
5. April 2012. Anlässlich des eben zuende gegangenen Pariser Theaterfestivals "Paris-Berlin", mit dem sich Théâtre de l'Odéon-Intendant Olivier Py in Richtung Avignon verabschiedet hat, schreibt Johannes Wetzel in der Welt über die deutsch-französischen Theater-Beziehungen.
Presseschau vom 2. April 2012 – Die Mitteldeutsche Zeitung über den Fall ihres Kritikers Andreas Hillger
Kulturfilz oder reines Gewissen
Die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) ist in ein schiefes Licht geraten, als Anfang letzter Woche bekannt wurde, dass ihr Theaterkritiker Andreas Hillger unter Pseudonym Theaterstücke verfasste, die nicht zuletzt in der MZ besprochen wurden, und deren Regisseure Hillger selbst auch weiterhin rezensierte. Die Chefredaktion will davon nichts gewusst haben. Die MZ hat daraufhin Joachim Frank, den ehemaligen Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, beauftragt, den Fall zu untersuchen. In der Ausgabe vom 31.3.2012 hat Joachim Frank nun unter der Überschrift In eigener Sache die Ergebnisse seiner Recherchen vorgelegt.
Presseschau vom 25. März 2012 – Umfrage: Wie viel Interkulturalität leistet sich das deutsche Theaterwesen?
Am Ende fehlt die Auswahl?
25. März 2012. Es gäbe kaum Schauspieler, Intendanten, Dramaturgen oder Regisseure mit ausländischen Wurzeln, moniere Nurkan Erpulat ("Verrücktes Blut"), schreibt dpa. Das deutsche Theater versäume es, die interkulturelle Wirklichkeit auch im eigenen Betrieb abzubilden, meinen Kritiker. dpa hat in dieser Sache eine Umfrage gemacht, die Halterner Zeitung (22.3.2012) hat sie abgedruckt, die Süddeutsche Zeitung zog nach (23.3.2012).
Presseschau vom 23. März 2012 – Die taz über Blackfacing-Diskussion am Deutschen Theater Berlin nach der Vorstellung von "Unschuld"
Whitefacing ist kein Gegenmittel
23. März 2012. 70 Zuschauer sind am Mittwochabend im Deutschen Theater Berlin zum Publikumsgespräch geblieben nach der Vorstellung von Unschuld, in der erstmals darauf verzichtet wurde, die Gesichter schwarz zu malen. Dass sich Andreas Döhler stattdessen weiß anpinselte, heizte die Debatte hinterher nochmal an, wie Joanna Itzek heute in der taz Berlin berichtet.
Presseschau vom 23. März 2012 – Herbert Fritsch spricht im Interview in der Welt über seine Inszenierung von Dieter Roths "Murmel Murmel", die nächste Woche Premiere hat
Durchrüttel-Show
23. März 2012. Dieter Roths Theaterstück Murmel Murmel besteht ausschließlich aus diesen Worten, die endlos wiederholt werden. "Die Gefahr besteht, dass man Szenen baut, wo gar keine sind, und sich bei den Zuschauern dafür entschuldigt, dass man jetzt 'Murmel Murmel' macht", sagt Herbert Fritsch, der das Stück zur Zeit an der Berliner Volksbühne probt, im Interview mit Matthias Heine in der Welt.
Presseschau vom 15. März 2012 – Die taz über einen Wettbewerb für deutsche Dramatiker mit Migrationshintergrund
... dann ist eben eine Art Quote nötig
15. März 2012. In der taz berichtet Barbara Behrendt über den Dramatikerwettbewerb In Zukunft des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel. Zusammen mit der Exile-Kulturkoordination e. V. in Essen habe der vom Land NRW geförderte Wettbewerb nur "Menschen mit Migrationshintergrund" zum Stückeschreiben zugelassen.
Presseschau vom 14. März bis zum 3. April 2012 – Der Kulturinfarkt beschäftigt die deutschsprachige Presselandschaft
Doppelte Aufregung um die Hälfte
März / April 2012. Allein der Vorgeschmack dessen, was noch kommen wird, sorgt für Aufregung. Im SPIEGEL (12.3.2012) stellen die vier Autoren des Buches "Der Kulturinfarkt" (Erscheinungsdatum 20. März, hier unsere Besprechung) schon mal ihre Thesen vor. Und darunter findet sich die zentrale Frage: "Was wäre, wenn die Hälfte der Theater und Museen verschwände, einige Archive zusammengelegt und Konzertbühnen privatisiert würden? 3200 statt 6300 Museen in Deutschland, 70 staatliche und städtische Bühnen statt 140, 4000 Bibliotheken statt 8200 – wäre das die Apokalypse?"
Presseschau vom 8. März 2012 – Das Neue Deutschland zum 90. Geburtstag des Dramatikers Heinar Kipphardt
Ein querköpfiger Materialist
8. März 2012. Heute wäre der Dramatiker Heinar Kipphardt neunzig Jahre alt geworden, der 1982 viel zu früh gestorben ist. Seitdem sind Kipphardt und sein Werk ein wenig in Vergessenheit geraten, das doch einmal viel gespielt auf deutschen Bühnen war, erst im Osten und später im Westen, wo Kipphardts dokumentarisches Stück "In der Sache J. Robert Oppenheimer" ihm kurzzeitig Weltruhm einbrachte. Zum 90. Geburtstag schreibt im Neuen Deutschland Hans-Dieter Schütt einen Text zur Erinnerung an den Mann, der von 1950-1959 Chefdramaturg an Wolfgang Langhoffs Deutschen Theater in Berlin gewesen ist.
Presseschau vom 6. März 2012 - Die taz über den Afrika-Schwerpunkt am Theater Konstanz
Unterschiedliche Erkundungsstrategien
6. März 2012. In der heutigen taz schreibt Katrin Bettina Müller über den Afrika-Schwerpunkt des Theaters Konstanz. Die beiden letzten zwei Premieren in diesem Kontext sind aus ihrer Sicht symptomatisch für die unterschiedlichen Erkundungsstrategien des Programms: das Stück des kongolesischen Autors Kokouvi Dzifa Galley über das Stranden zweier Afrikaner auf dem Weg nach Europa 'Ein Schritt voraus" und 'Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner' von Ingrid Lausund, eine Komödie über Helfersyndrome und Afrika-Klischees. Das Konstanzer Publikum, schreibt Müller auch, folge der Setzung des Programms bisher mit Interesse.
Presseschau vom 2. März 2012 − Zürcher Kritikerin Alexandra Kedves sieht ein Revival des politischen Theaters
Politisch, aber verspielter als früher
2. März 2012. Zu Beginn ihres Artikels in der Berner Zeitung Der Bund (28.2.2012) beschreibt die Zürcher Theaterkritikerin Alexandra Kedves eine Szene aus Anna Mendelssohns "Cry me a river", in der die Performerin sich mittels eines Tränenstiftes selbst zum Weinen bringt, "die längsten und schmerzlichsten anderthalb Minuten, die man im Theater seit langem erleben konnte": "Künstlich fabrizierte Tränen, aber nichts ist authentischer als dieses Spiel."
Presseschau vom 1. März 2012 − Portrait des Volksbühnen-Schauspielers Frank Büttner ausgerechnet in einer kirchlichen Zeitschrift
Der Schauspieler und sein Überlebenshelfer
1. März 2012. Ein langes, berührendes Portrait des Volksbühnen-Schauspielers Frank Büttner hat Holde-Barbara Ulrich für die März-Ausgabe des evangelischen Magazins Chrismon geschrieben.
Seite 87 von 100
meldungen >
- 11. Mai 2024 EU-Nachhaltigkeitsprojekt "Greenstage" gestartet
- 10. Mai 2024 Berlin: Produktionsmanagerin Christine Elbel verstorben
- 10. Mai 2024 Mainz: Europäisches Arbeitsstipendium vergeben
- 10. Mai 2024 Deutscher Amateurtheaterpreis "Amarena" vergeben
- 09. Mai 2024 Oberammergau: Stückl-Uraufführung abgesagt
- 08. Mai 2024 Intendantin Annemie Vanackere verlängert am Berliner HAU
- 06. Mai 2024 Bochum: Sabine Reich leitet ab 2025 das Prinz-Regent-Theater
- 06. Mai 2024 Wiener Festwochen: Kritik an Rede an Europa
neueste kommentare >
-
Kolumne Hussein Praxis der Hoftheater
-
Zauberberg, Weimar Das Beste seit langem
-
Der Prozess, Ulm Genauer Hinschauen
-
Riesenhaft in Mittelerde, TT 2024 Eingeschränkte Erlebnisfreiheit
-
Frauenquote & Spielplan Blick aufs Gorki
-
Kolumne Hussein Stimme und Sprechen
-
Frauenquote & Spielpan Bezahlung
-
Frauenquote & Spielpan Unfassbar
-
Frauenquote & Spielplan Kostüm
-
Kolumne Hussein Nachfrage
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau