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Altersgrenze bei Stückewettbewerb aufgehoben
Diskriminierungsfrei
Berlin, 6. Dezember 2013. Die Altersgrenze des Dramatiker-Wettbewerb Berliner Kindertheaterpreis ist gefallen. Wie das Berliner Grips-Theater mitteilt, wurde außerdem die Bewerbungsfrist bis 3. Januar 2014 verlängert. Alle weiteren Ausschreibungs- und Bewerbungsbedingungen bleiben unverändert und sind auf der Grips-Homepage einsehbar. Bis jetzt wurden bereits über 90 Arbeitsproben eingereicht.
Erst vor zwei Tagen hatte Verleger Frank Kroll eine Abschaffung von Altersbeschränkung bei Wettbewerben gefordert. Ähnlich sieht dies offensichtlich die Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Sie wies das den Wettbewerb veranstaltetende Grips-Theater darauf hin, dass die Altersbegrenzung diskriminierend sein kann, damit gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstoßen und Schadensersatzansprüche nicht zugelassener Bewerber zur Folge haben könnte.
Der Berliner Kindertheaterpreis ist ein vom Grips-Theater im gesamten deutschsprachigen Raum im Zwei-Jahres-Turnus ausgeschriebener Wettbewerb zur Förderung neuer Talente für das dramatische Schreiben für das Kindertheater. Bis zu vier Autorinnen und Autoren werden von einer Jury eingeladen, während des Wettbewerbs intensiv mit Dramaturgen, Regisseuren, Schauspielern und dem künstlerischen Leiter des Hauses zusammenzuarbeiten, bevor sie ihre Stückentwürfe vorlegen. Zur Jury gehören der Schauspieler Axel Prahl, der Kritiker Rüdiger Schaper, die Regisseurin Franziska Steiof, der künstlerische Leiter des Grips-Theaters Stefan Fischer-Fels und der Dramatiker Lutz Hübner.
(Grips-Theater / geka)
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Wenn ich künftig einen Preis für junge Schauspieler bis 30 Jahre ausschreiben will, diskriminiere ich dann über 30-Jährige? Oder, andersrum gefragt: Warum darf ich nicht mehr an Jugend musiziert teilnehmen, obwohl ich erst kürzlich in Rente gegangen bin? Warum darf ich ab 30 Jahren kein BAföG mehr beantragen? Warum darf ich als Über-60-Jähriger nicht als Notar zugelassen werden? Sind das nicht alles Fälle von Altersdiskriminierung?
Es gibt einfach Förderinstrumente, die auf ein bestimmtes Alter abzielen. Wer das Instrument zur Verfügung stellt, sollte doch selbt entscheiden dürfen, für wen er das tut. Wenn jemand einen Peter-Stein-Seniorendramatikerpreis für Leute ausschreiben würde, die älter als Peter Stein sind - ja, meinetwegen. Hätte ich auch nichts dagegen.
Wenn du, Bumble Bee, ganz persönlich dein Sparkonto plünderst und einen Preis für unter 30 Jährige ausschreibst, oder einen für Nicht-Behinderte, oder einen für Menschen mit blauen Augen, dann ist das deine Sache.
Wenn öffentliche Institutionen oder öffentliches Geld mit von der Partie ist, sind willkürliche Grenzen (Alter? Herkunft? Haarfarbe? Religion? Sexuelle Orientierung?)einfach nicht akzeptabel.
Trotzdem bleibt große Skepsis. Die Theater gieren nach Jungblütlerinnen. So hatte der diesjährige Heidelberger Stückemarkt die Altersgrenze zwar aufgehoben - 7 von 8 AutorInnen waren dann - sicher ganz zufälligerweise - doch jünger als 35 und die 8. Autorin schlappe 37 Jahre alt.