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Start der Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses gefährdet

Bauarbeiten-Domino-Effekt

10. September 2015. Ein Jahr bevor mit Wilfried Schulz der neue Intendant von Dresden nach Düsseldorf wechselt, sorgen die nah dem Düsseldorfer Gustaf-Gründgens-Platz geplanten Bauarbeiten, die in Kombination mit der avisierten Sanierung des Schauspielhauses stehen, für massiven Ärger. Das berichtet die Rheinische Post. Experten gingen inzwischen davon aus, dass Abriss und Neubau der Tiefgarage unter dem Platz frühestens im Sommer 2016 beginnen würden. Das wäre fast ein Dreivierteljahr später, als bisher vorgesehen. Ein Baubeginn im November 2015 war jedoch die Basis für den Zeitplan, der auch mit der parallel laufenden Sanierung des Schauspielhauses abgestimmt war.

Für den neuen Intendanten Schulz würde das "eine Katastrophe" bedeuten, wird Alexander von Maravic, Geschäftsführer des Schauspielhauses, zitiert. Denn selbst wenn die Theatersanierung den letzten Aussagen des Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe zufolge zu Beginn der Spielzeit am 1. November 2016 abgeschlossen wäre, stellt sich die Frage, wie die Baustelle davor sich auf den Betrieb und die Proben auswirken wird.

Der derzeitige Intendant Günther Beelitz hält den Plan für die Arbeiten am Schauspielhaus offenbar ohnehin für "mit der heißen Nadel gestrickt". Denn zu einem späteren Zeitpunkt müssten noch Fassade und Dach saniert werden. Angesichts der aktuellen Unwägbarkeiten plädiert Beelitz laut RP dafür, dass das Schauspielhaus in einem Rutsch ab Juni kommenden Jahres saniert wird. Schulz, heißt es in der Rheinischen Post, wollte sich gestern zu Details nicht äußern, sagte auf Anfrage nur: "Es findet derzeit eine Bestandsaufnahme der Situation statt. Wir analysieren aktuell die Lage und befinden uns in konstruktiven Gesprächen."

Am Düsseldorfer Schauspielhaus wurde zwar erst 2011 in einer Großsanierung die Bühnentechnik erneuert. Aber auch die Lüftungs- und Heizungstechnik sowie die Rohrleitungssysteme sind veraltet. Zudem hatte sich bei einem Sturm im vergangenen Frühsommer das Dach des Theaters gehoben.

(rp-online.de / sik)

 

Mehr dazu:

Düsseldorfer Schauspielhaus muss schon wieder saniert werden (Meldung vom 6. April 2015)

 

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Kommentare  
Schauspielhaus Düsseldorf: ein Schildbürgerstreich
Hatte jemand was anderes erwartet nach Hamburg, Köln, Stuttgart? und glaubt wirklich noch jemand daran, dass in absehbarer Zeit wieder die Düsseldorfer in IHR HAUS strömen, wenn es doch immer wieder saniert werden muss, um dann wieder saniert zu werden, damit es dann wieder saniert werden kann? Es ist doch ein Schildbürgerstreich, ja Augenwischerei, anzunehmen, dass ohne die Reparatur der Fassade und des Daches der Betrieb des Hauses gesichert sei. Mannmannmann.
Schauspielhaus Düsseldorf: wenn mal einer strömte...
Wenn hier mal einer strömte, könnte man die ganze Renovierungsdiskussion hintanstellen...
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