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Zentrum für politische Schönheit: Dramaturg anonym bedroht
Jetzt erst recht
16. August 2015. André Leipold, Dramaturg des Zentrums für politische Schönheit, und der Blogger, Kolumnist und Rechtsanwalt Heinrich Schmitz sind anonym bedroht worden. Das berichtet die taz. Die Strategie der Täter: Sie riefen im Namen ihrer Opfer bei der Polizei an und gaben an, dass sie gerade im Begriff seien ihre Frau zu töten. Großeinsätze der Polizei in den Wohnungen von Leipold und Schmitz waren die Konsequenz. Wie die taz weiter schreibt, hat inzwischen der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, da eine politisch motivierte Tat naheliege.
Der Fall Heinrich Schmitz sei die "Bestätigung, dass es sich um Angreifer aus dem rechten Spektrum handelt: 'Es scheint, als würden gezielt Menschen herausgepickt, die sich für Flüchtlinge einsetzen'", wird Leipold in der taz zitiert. Die gefakten Mordgeständnisse seien aber nur die Spitze des Eisbergs, "Drohungen und Angriffe gegen Aktivisten häufen sich".
Auch Schmitz hatte einen "beständigen 'Fanclub' von bösartigen Leserbriefschreibern", wie er in einem Interview mit Spiegel online sagte. Nach den persönlichen Bedrohungen aus dem rechten Lager vor einigen Tagen habe er sich entschieden, nicht mehr über politische Themen schreiben zu wollen: "Ich bin jetzt auch ein besorgter Bürger. Ich sorge mich um die Sicherheit meiner Frau und meiner Kinder." (Hier die Erklärung im Worlaut.) ZpS-Aktivist Leipold dagegen will sich von der Aktion nicht einschüchtern lassen, "eine Einschränkung meiner Gedanken oder Kunst werde ich nicht zulassen", zitiert ihn die taz.
Auch Philipp Ruch, der Leiter des Zentrums für politische Schönheit, wurde in den vergangenen Monaten mehrfach Opfer von Einschüchterungsversuchen. "In den sozialen Netzwerken fand er, so die taz, ein Foto seiner Wohnung. Ein anderes Mal sei sein Haus mit Fotos vom ihm beklebt worden, die mit Sprüchen wie "Achtung!!!! Kriegstreiber, Grabschänder, Friedensheuchler in ihrer Nachbarschaft!!!" versehen waren. "Das ist ein Berufsrisiko“, sagt Ruch dazu der taz. Er habe zwar größten Respekt vor der Entscheidung von Heinrich Schmitz, beim Zentrum für politische Schönheit aber komme man zu dem Schluss: Jetzt erst recht.
(taz.de / sik)
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