Das Deutschland - E.T.A Hoffmann Theater Bamberg
Kreuzbrave Kreuzottern
Der eingebildete Kranke oder Das Klistier der reinen Vernunft - Residenztheater München
Sonnen der Aphorismenseligkeit
von Christian Muggenthaler
München, 20. Dezember 2019. Argan, dieser Hypochondrie-Superheld für Fortgeschrittene, wird in PeterLichts Molière-Überschreibung "Der eingebildete Kranke oder Das Klistier der reinen Vernunft" (Mitarbeit: SE Struck) zu einem tatsächlichen Superstar, der inmitten seiner Showcrew einem – wie sich zeigen wird: letzten – Auftritt entgegenfiebert, wiewohl er sich nicht recht wohl fühlt. "Mir geht es grad nich so gut", ist der Refrain des immerwährenden Kreisens eines Mannes um sich selbst, der sich und seine Befindlichkeit ins Zentrum seines Daseins und des Daseins seiner gesamten Entourgage gestellt hat. Ein Kreisen, das den gut zweistündigen Uraufführungsabend des Licht-Stücks auf der Bühne des Münchner Residenztheaters prägt.
The Vacuum Cleaner - Münchner Kammerspiele
Vertraute Geräte
von Anna Landefeld
München, 12. Dezember 2019. Es gibt kein Entkommen aus dieser grundkaputten Welt: Sie tarnt sich als hübsche traditionelle japanische Minka mit papierenen Schiebetüren, geflochtenen Böden und ebenhölzernen Balken. Und doch stinkt es hier so widerwärtig nach Spätkapitalismus, dass einem die Seele brennt. Der Kapitalismus hat Löcher ins Innerste der fünf SchauspielerInnen gefressen in Toshiki Okadas "The Vacuum Cleaner". Okadas vierte Inszenierung an den Münchner Kammerspielen ist die fast beiläufig erzählte Geschichte einer Familie, die sich zu entziehen versucht, aber schon längst auf dem neoliberalen Altar des "Höher, Schneller, Weiter" geopfert wurde. Okada ist dabei kein selbstgefälliger Agitprop-Phrasendrescher. Gemächlich-zurückhaltend, ganz in der Tradition des Nō-Theaters, konzentriert er sich auf Alltagsbanalitäten. Das Große wird aus dem Kleinen heraus angesprochen.
Regie: Emre Akal
Regie: Thom Luz
Regie: Jan Philipp Gloger
Regie: Anta Helena Recke
Regie: Philipp Preuss
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