Romeo und Julia - am Wiener Burgtheater von David Bösch als Junggesellenabschied inszeniert
Tanz der Hormone
von Thomas Askan Vierich
Wien, 29. Oktober 2011. Hier wird gesoffen, geknutscht, gekotzt und gepinkelt. Und sehr viel gerauft. David Böschs Interpretation der klassischsten aller Liebesgeschichten ist Punk. Ordinär, rauh und jung. Die Dame mit den goldenen Ohrringen am Nebensitz verzog während der ganzen Vorstellung kein einziges Mal ihre gelifteten Gesichtszüge. Andere prusteten laut los, wenn Mercutio, Romeo und Benvolio dem Tybald den Stinkefinger zeigten.
Todestanz / Lebenstanz (UA) - Günter Krämer verschränkt an der Wiener Josefstadt August Strindberg und Friederike Roth
Die Synthetik-Sphinx tanzt keinen Walzer
von Martin Pesl
Wien, 27. Februar 2011. Uraufführungen bringen einem Theater Prestige. Das in der Josefstadt hat aber ein Publikum, das lieber Klassiker mag. Einmal mehr hat das Haus unter Direktor Herbert Föttinger ein kompliziertes Manöver unternommen, um beides gleichzeitig zu haben: zu tanzen auf einem Vulkan, von dem alle wissen, dass er längst erloschen ist. Der altgediente Regisseur Günter Krämer bringt den neuesten Text seiner langjährigen künstlerischen Begleiterin Friederike Roth auf die Bühne: "Lebenstanz. Die Eifersucht der Pharaonen". Vor der Pause ergänzt er ihr Stück mit Szenen aus Strindbergs "Dödsdansen" (bekannt als "Totentanz", hier mit "Todestanz" übersetzt).
Entfernung. - In Wien spießt Samuel Schwarz mit Marlene Streeruwitz den Kulturbetrieb auf
Mehr Sein als Schein
von Kai Krösche
Wien, 15. Oktober 2011. Erfreulicherweise, das wird bald an diesem Abend deutlich, stellt sich einmal nicht die leidige Frage nach der Sinnhaftigkeit theatraler Romanadaptionen: Was Ted Gaier und Samuel Schwarz als "Dramatisierung" von Marlene Streeruwitz' Roman "Entfernung." auf die Bühne bringen, ist nicht das allzuoft gesehene Nachspielen publikumsfreundlich zusammengekürzter Handlungsstränge, sondern vielmehr eine Inspiration, eine Übersetzung der Vorlage in (die Grenzen des eigenen Mediums stets deutlich mitreflektierende) theatrale Ausdrücke und Situationen. Entsprechend agieren die drei Darsteller auf der Bühne des Schauspielhauses Wien auch nicht als Darsteller fester Rollen in einem illusionären Sprechtheater, sondern stellen das Als-ob der Bühnensituation von Beginn an als offensichtliches Theaterspiel aus.
Regie: Roland Schimmelpfennig
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