Étude for an Emergency. Composition for ten bodies and a car - Münchner Kammerspiele
Kaboom Kapeng!
von Anna Landefeld
München, 1. März 2020. Dieser Abend ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Befreiungsschlag. Hier ist nichts mehr männlich-westlich bestimmt, auch wenn die Choreografin Florentina Holzinger sich in den Münchner Kammerspielen (es ist ihre erste Inszenierung an einem Stadttheater!) an Filmszenen von Kubrick, Tarantino etc. abarbeitet. Sie sind aber nichts weiter als passive Zitatgeber: Denn Holzinger löst die Kontexte auf, bis nichts mehr übrig ist außer reiner, weiblicher Körperlichkeit. Ja, auch die kann brutal sein und ja, Frauen haben Spaß daran. "This will be our reply to violence: more intensely, more beautifully, more devoteley than ever before", dieser Satz wird zum Finale über dem Geschehen eingeblendet und macht klar: Das hier war ein Training für die Fähigkeit zum weiblichen Widerstand – und der wird ganz anders sein.
Antifaust - Staatstheater Cottbus
Arche, Bunker, Lazarett
von Michael Laaages
Cottbus, 29. Februar 2020. Sehr viel Abschied ist an diesem letzten Premierenabend des scheidenden Schauspieldirektors Jo Fabian am Staatstheater in Cottbus. Der eiserne Vorhang schließt die Bühne zu, auf ihn projiziert ist das kleine, das große Wort "Danke" – immerhin war Fabian der letzte verbliebene Anker und hatte das Theater retten helfen, als vor vier Jahren im stürmisch-hausinternen Drama die Intendanz das Theater verlassen musste. Er, der nie zuvor die Schauspielsparte eines Stadt- oder Staatstheaters geleitet hatte, aber bereits auf ein reiches Lebenswerk als freier Produzent und Regisseur zurückblicken konnte, war plötzlich der einzige, der mit den Ensembles des Hauses Kontinuität in Cottbus garantierte. Und mit eigener Handschrift formte er eine Art verschworener Gemeinde – im Schlussbeifall, noch bevor sich der eiserne Vorhang senkt, hat auch darum jeder und jede im Ensemble dieser letzten Arbeit jeden und jede umarmt; und Fabian alle.
Passing - It's so easy, was schwer zu machen ist - Münchner Kammerspiele
Der Kuss der Theaterspinne
von Maximilian Sippenauer
München, 29. Februar 2020. Beim Einlass winkt ein Kartenabreißer ein älteres Pärchen näher, beugt sich an ihre Ohren und flüstert: "Vorsicht: am Anfang nicht erschrecken." Dann kichert er vielsagend wie ein blinder Seher. Überhaupt, alle tuscheln und raunen heute an Garderobe und Bar, als kursiere ein offenes Geheimnis. Große Namen der Münchner Kulturszene grüßen sich mit Weißweingläsern, unterstreichen ihre Präsenz mit dem raumgreifenden Nicken der Connaisseure: Ja, ja, der Pollesch ist hier.
Regie: Stefan Pucher
Regie: Bérénice Hebenstreit
Regie: Charlotte Sprenger
Regie: Kevin Rittberger
Regie: Monika Gintersdorfer / Franck Edmond Yao
Regie: Bluespots Productions & Oleg Eremin, theter & Alice Bever
Regie: Jonathan Meese
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