Warum Autoren am Theater nicht mehr gebraucht, Schreiber aber dringend benötigt werden
Raus aus der Krabbelstube, rein in die Theater
von Ulf Schmidt
13. November 2013. Thomas Oberender verkündete, beim nächsten Theatertreffen keinen Stückemarkt mehr abzuhalten. Nun ist es einerseits nicht wirklich schade um diese Krabbelgruppe. Es war schon immer etwas vermessen zu glauben, mehr oder minder lieblos aninszenierte szenische Vorlesungen neuer Texte könnten Eindruck machen, während zugleich die exquisitesten Produktionen des deutschen Sprechtheaters nebenan liefen.
Chronik der Debatte um die Protestaktion des Billeteurs Christian Diaz beim Jubiläumskongress des Wiener Burgtheaters
Der Protest des Billeteurs
11.–13. Oktober 2013 – Jubiläumskongress des Wiener Burgtheaters
Am Wochenende vom 11.-13. Oktober 2013 feiert das Wiener Burgtheater das 125jährige Jubiläum des Hauses am Ring mit einem Kongress zum Thema "Von welchem Theater träumen wir?", bei dem u.a. Reinhard Urbach (über die Geschichte des Hauses), Andrea Breth (über das Nationaltheater als (H)ort kultureller Identitätsbewahrung) und Johan Simons (über sein Theater der Nationen) sprechen.
Best OFF - Das Festival für Freies Theater zeigt Arbeiten aus Niedersachsen
Spaß statt Duldungsstarre
von Jan Fischer
Hannover, 27. Oktober 2013. Natürlich sind am Ende alle Gewinner, klar. Die Festivalleiterin Daniela Koß von der Stiftung Niedersachsen, Gastgeber des Festivals, sagt den Satz dann auch bei der Preisverleihung. Dass die Gruppe vorschlag:hammer für ihre "Solaris"-Adaption Tears in Heaven ausgezeichnet wird, überrascht niemanden. Es hätte aber auch niemanden überrascht, wenn eines der anderen fünf Stücke gewonnen hätte. Alle haben ihre eigene Qualität, sind auf ihre Weise herausragend. Die Jury hätte das Ergebnis auch einfach auswürfeln können.
Der britische Theaterkritiker Andrew Haydon zur vermeintlichen und tatsächlichen Krise der Theaterkritik in Großbritannien
Krise, welche Krise?
von Andrew Haydon
London, 24. Oktober 2013. In Großbritannien war zuletzt viel von einer Krise der Theaterkritik die Rede. Aus mehreren Gründen: Bekanntlich steckt die Zeitungsbranche in schwerwiegenden finanziellen Schwierigkeiten. Die Blätter haben ihre Personaldecke erheblich ausgedünnt und die Gehälter gekürzt. Zugleich wurde von den Journalisten erwartet, dass sie ihr Arbeitspensum erhöhen und – im Zuge der Ausbreitung neuer Medien – auf immer mehr Plattformen aktiv werden. Bis vor Kurzem machte sich all das in der Theaterkritik ledglich durch schrumpfende Honorare und schrumpfende Berichterstattung bemerkbar – und durch immer weniger Möglichkeiten für freie Autoren, als Theaterkritiker bei etablierten Medien einen Fuß in die Tür zu bekommen. Nachdem jetzt allerdings der Independent on Sunday seine komplette Kritikerriege entlassen und ihre Berichterstattung durch eine Kritikenrundschau aus dem täglich erscheinenden Independent-Schwesterblatt, einigen anderen Blättern und Twitter-Kommentaren ersetzt hat, ist doch manch einer in Panik geraten.
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