meldung

Barbara Frey übernimmt als Intendantin die Gesamtleitung am Schauspielhaus Zürich

Aus einer Hand

Zürich, 29. Juni 2011. Das Schauspielhaus Zürich bekommt ab der Spielzeit 2011/12 eine neue Führungsstruktur. Die bisherige künstlerische Leiterin Barbara Frey übernimmt dann als Intendantin die Gesamtleitung, meldet die NZZ. (29.6.2011).

Ernst Jäggli, der während den vergangenen zwei Jahren Kaufmännischer Direktor des Schauspielhauses war, tritt auf Ende der Spielzeit 2010/11 von seiner Funktion zurück.

Der Theaterbetrieb verlange, dass die verschiedenen Funktionen (Produktion, Kunst, Technik, Marketing und Finanzen) aus einer Hand koordiniert werden, teilte der Verwaltungsrat des Schauspielhauses mit.

Bislang war die kaufmännische Direktion dem Verwaltungsrat unterstellt. Das sei vernünftig gewesen, weil die Immobilie Schiffbau große Herausforderungen an das Management gestellt habe. Die künstlerische Leitung sei dadurch entlastet worden.

Mit dem Verkauf des Schiffbau an die Schiffbau Immobilien AG und dem Beginn des neuen Mietverhältnisses ab 1. August 2011 entfalle der Hauptanlass für das derzeitige Führungsmodell.

Barbara Frey habe als Künstlerische Leiterin des Schauspielhauses ihre Führungsqualitäten bewiesen, schreibt der Verwaltungsrat. Er sei überzeugt, dass sie ihre neue Aufgabe als Intendantin mit Erfolg ausüben werde.

(dip)

mehr meldungen

Kommentare  
Barbara Frey wird Intendantin, Zürich: Großartiges geleistet
Herzlichen Glückwunsch! Es war längst überfällig diese dämliche Doppelspitze am Zürcher Schauspielhaus abzuschaffen, die nur Ärger und Reibungsverluste produzierte. Dass die Zürcher es der Baslerin Frey nun zutrauen, den Strukturwechsel am ersten Haus der Schweiz zu bewältigen, hängt sicher auch damit zusammen, dass sie mit ihrem Team in zwei Spielzeiten grossartiges geleistet hat. Weiter so!
Barbara Frey wird Intendantin, Zürich: ist das jetzt gut?
Ja, stimmt wohl, aber dennoch die Frage an die Zuercher: Ist das jetzt gut, dass der Schiffbau in Zukunft gemietet werden muss oder ist das nicht eigentlich eine totale Scheiße? Man ist doch dann quasi Gast im eigenen Hause, oder? Wer programmiert den Rest der Saison, wo das Theater nicht drin ist?
Barbara Frey wird Indentantin, Zürich: lasst es raus!
Es ist geradezu die Regel, dass ein Theater die Immobilie nicht selbst besitzt, sondern mietet (und in Zürich auch nicht für die Bespielung in den Theaterferien zuständig ist). Dieser Schritt war überfällig, von der Stadt seit Jahren versprochen. Dass man die Immobilie besaß, war übrigens mit ein Grund für das finanzielle Scheitern der Direktion Marthaler/Carp. Und die ausgeprägte Doppelspitze, gegen die mein ehemaliger Kollege Peter Müller (manchmal zusammen mit mir) im "Tages-Anzeiger" unermüdlich angeschrieben hatte, hat wirklich noch während jeder Direktion seit Marthaler für Unruhe bis zu Intrigen geführt. Interessant wären eher die aktuellen Hintergründe, die nun tatsächlich zu diesem Schritt geführt haben. Anyone vor Ort? Aus dem Haus? Lasst es raus!
Barbara Frey wird Indentantin, Zürich: Deutung?
Auf einen Hintergrundbericht von Tobi Müller wäre ich wirklich gespannt. Hoffentlich meldet sich jemand. Das Aufgeben der Doppelspitze mit den veränderten Besitzverhältnissen zu begründen will mir nicht so recht einleuchten. Interessant wäre auch die Frage, was die veränderte Struktur bedeutet: Hat man damit die Intendanz von Barbara Frey bereits im Vorfeld verlängert? Wäre das künstlerisch gerechtfertigt? Dazu würde man gerne eine ausgewogene Darstellung lesen.
Kommentar schreiben