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Offener Brief der fusionierten Bühnen Sachsens in Sachen Kulturraumgesetz
Verantwortung nicht auf die kommunale Ebene abschieben
6. Juli 2016. Die fusionierten Bühnen Sachsens mahnen in einem Offenen Brief, adressiert an das Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur in Dresden, den Landeszuschuss für die Bühnen nicht weiter zu senken. In dem Schreiben, unterzeichnet von den Geschäftsführern des Mittelsächsischen Theaters und des Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zwickau sowie dem Generalintendanten des Theater Plauen-Zwickau, heißt es angesichts der anstehenen Neufassung des Kulturraumgesetzes: "In Bundesländern ohne Kulturraumgesetzgebung trägt das Bundesland zumeist einen festen prozentualen Anteil an den steigenden Personalausgaben. Das Kulturraumgesetz erlaubt den vollständigen Verantwortungsübergang auf die kommunale Ebene. Unsere Bitte ist, hören Sie auf, diesen zu nutzen. Dynamisieren Sie ebenso die Zuwendungen an die Kulturräume"
Die Häuser hätten in den vergangenen Jahren einen entscheidenden Beitrag zur Strukturanpassung in den Kulturräumen geleistet. Dennoch steckten sie in "stetig steigender monetärer Misslichkeit". Den Häusern drohten Spartenschließungen. "Dieser Befund darf nicht Resultat unserer Reformbemühungen sein. Denn das somit in die kulturelle Landschaft ausgesandte Signal wäre fatal und würde auch dem hohen kulturellen Ansehen Sachsens schaden."
Mit der Entscheidung, die Landesbühnen Sachsen zu kommunalisieren, sei den Häusern in erheblicher Größenordnung Mittel entzogen worden. "In Görlitz-Zittau betrug die bis heute nicht ausgeglichene Kürzung 160.000 Euro. Die Frage, welchen Auftrag die Landesbühnen in der Theaterstruktur in Sachsen einnehmen sollen, wollen wir nicht beantworten. Wir stellen nur fest, dass die Mittel der Kulturräume einseitig genutzt werden, um eine für den Freistaat finanziell günstigere Situation herbeizuführen."
Man richte die Bitte auch deshalb an die Landesregierung, heißt es, weil die Evaluation des SächsKRG seitens des Ministeriums als ein in Deutschland einzigartiges Gesetz angekündigt worden sei, das unter anderem eine sichere Grundlage für die Theater bei der Bewältigung ihrer zukünftigen Aufgaben darstellen solle.
Den Offenen Brief im kompletten Wortlaut gibt es hier.
(sik)
Mehr dazu:
Offener Brief zur Krise der Mehrspartenhäuser und des Theaters Plauen-Zwickau - Meldung vom 22. April 2015
Theater Plauen-Zwickau: neuer Haustarifvertrag beschlossen - Meldung vom 25. März 2011
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