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Theater Plauen-Zwickau soll Puppenspiel-Sparte abgeben

Bauernopfer

28. Oktober 2015. Am Theater Plauen-Zwickau soll das Puppentheater ab der kommenden Spielzeit kein Bestandteil mehr sein, das meldet die Freie Presse (28.10.2015). Die Theaterleitung habe den Auftrag erhalten, bis Jahresende die Ausgliederung der Sparte auf den Weg zu bringen. Dazu habe es bereits Gespräche mit dem Aufsichtsrat sowie den Theatergesellschaftern - den Städten Plauen und Zwickau - gegeben. Die Verhandlungen sind zuletzt jedoch kaum vorangekommen.

Den Anstoß zur Ausgliederung der Puppenspiel-Sparte hatte vor einigen Monaten Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) gegeben. Die ursprüngliche Idee: Das Puppentheater wird als eine Art Tochterfirma der Theatergesellschaft fortgeführt. Ein Kompromiss, mit dem auch Generalintendant Roland May hätte leben können.

Doch inzwischen ist die Situation eine andere, so die Freie Presse. Die Stadt Zwickau erwäge eine Angliederung des Puppentheaters ans Kulturamt oder eine bereits bestehende städtische Gesellschaft, etwa die Kultour Z., die auch Stadthalle und Neue Welt betreibt. May sehe den Paradigmenwechsel skeptisch: "Warum nicht gleich eine Angliederung an die Feuerwehr?" Die einzelnen Sparten seien sehr eng vernetzt - das gelte auch fürs Puppentheater.

Die Puppenspiel-Sparte umfasst zehn Stellen. Die Künstler seien alarmiert - sie fürchten um ihre Zukunft. "Es fühlt sich an, als seien wir das Bauernopfer für das Große Haus", sagte gestern eine der Betroffenen mit Blick auf die in den kommenden Jahren sinkenden Zuschüsse. Die Zeit dränge, denn bis Ende Oktober müssen die Puppenspieler entscheiden, ob sie in der Spielzeit 2016/17 am Theater bleiben wollen oder nicht.

(www.freiepresse.de / sik)

 

Mehr zum Theater Plauen-Zwickau:

Theaterfinanzierung: neuer Grundlagenvertrag für Plauen-Zwickau - Meldung vom 21. Mai 2015

 

 

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Kommentare  
Puppenspiel Plauen-Zwickau: Schwächster auf dem Schulhof
Was für eine Torheit!
Im Puppentheater ist das Einspielergebnis pro Spieler das beste von allen Sparten. Es ist eine preisgünstige Kunstform mit einem riesigen (Kinder-)Publikum!
Wie auf dem Schulhof wird hier der Schwächste verdroschen, damit die Spar-Wut einen Blitzableiter findet.
Kinder zum Olymp? – In Plauen-Zwickau gibt man die Zukunft als erstes dran…
Puppenspiel Plauen-Zwickau: Nebenschauplatz
Wie man nachfolgendem Zeitungsartikel entnehmen kann, kümmert sich der Intendant des Theaters offenbar lieber um die Brustbehaarung seiner Ensemblemitglieder als um den Erhalt des Puppenspiels. Meiner Meinung nach ein Skandal.

http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/PLAUEN/Zensur-oder-Haarspalterei-artikel9337556.php
Puppenspiel Plauen-Zwickau: Intendant tut, was er kann
Von Theaterseite wird nach sämtlichen Presseberichten zum Thema Puppentheater offenbar keine Anstrengung gescheut, was detailliert im Pressespiegel auf der Theater-Homepage unter http://www.theater-plauen-zwickau.com/pressespiegel.php nachzulesen ist. Da kämpft Intendant May sehr wohl um den Erhalt des Puppentheaters. Neben dem Thema Puppentheater bringt er sich auch offensiv in der Flüchtlingsdebatte ein. (http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/PLAUEN/Es-reicht-nicht-gegen-etwas-zu-sein-artikel9329193.php ). Dass Lokalzeitungen mit mancherlei Blödsinn und Wichtigtuerei (Haarspalterei) die Zeitung mit den vier großen Buchstaben kopieren wollen, ist mittlerweile ein republikweites Ärgernis.
Puppenspiel Plauen-Zwickau: Beim Brusthaar geht's um's Prinzip
@ Sybille: blödsinnig und wichtigtuerisch ist es, die Brusthaare der Schauspieler wegzuretuschieren. Ich empfehle einen Blick auf die Ensemblefotos des Staatsschauspiels Dresden oder des Maxim Gorki Theaters Berlin. Kein vernünftiger Intendant kommt auf die Idee, so eine Anweisung zu geben. Und wenn er so viele Baustellen wie in Plauen/Zwickau hat, dann dürfte dafür erst recht keine Zeit sein. Außerdem ist es eine Form der Zensur und davon sollte gerade ein Theater Abstand nehmen. Da geht es ums Prinzip.
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