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Enttarnt: Kritiker Andreas Hillger schrieb unter Pseudonym Theaterstücke

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Ende einer Doppelrolle

26. März 2012. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" meldet in seiner aktuellen Ausgabe, dass der bislang bei der "Mitteldeutschen Zeitung" unter Vertrag stehende Theaterkritiker Andreas Hillger jahrelang unter den Pseudonymen August Buchner und Frank Wallis Bühnenstücke (hier die Nachtkritik zu Wallis' "Jagd auf Junker Jörg") verfasst habe, die in seinem Berichtsgebiet aufgeführt wurden. Hillger habe zugleich "lobende Artikel über die Theatermacher, die seine Stücke auf die Bühne brachten", geschrieben. Vor wenigen Tagen habe zudem Hillgers Frau Ilka von einer "umjubelten Uraufführung" eines Stückes ihres Mannes in der "Mitteldeutschen Zeitung" berichtet.

Kein Blackfacing mehr am Deutschen Theater

Aus Schwarz wird Weiß

Berlin, 22. März 2012. Eine umstrittene Szene, in der sich Schauspieler ihre Gesichter schwarz anmalen, ist am Deutschen Theater Berlin nun geändert worden. In Michael Thalheimers Inszenierung von Dea Lohers Unschuld färbten bisher weiße Schauspieler ihre Gesichter schwarz, was zuletzt für verstärkten Protest sorgte. Das Bemalen erinnere an das rassistische Blackfacing, das darauf abzielte, Schwarze zu verspotten, so die Kritik. Sie gipfelte in einer Anti-Blackfacing-Störaktion im Februar.

Nach Diskussionen und Gesprächen des Theaters mit Publikum und den Protest-Initiatoren von Bühnenwatch wurde die entsprechende Szene am 21. März nun erstmals verändert gespielt, bestätigte das Deutsche Theater gegenüber nachtkritik.de. "Um einen Verfremdungseffekt zu erreichen, benutzen die Schauspieler nun weiße Farbe", so Pressesprecherin Gaby Schweer. Die Schauspieler hätten sich in Absprache mit Regisseur und Theaterleitung darauf verständigt. Man wolle nicht die Gefühle derer verletzen, die sich an jene rassistische Praxis erinnert und damit diskriminiert sehen.

Da das Bemalen der Gesichter trotzdem ein prägendes Mittel der Inszenierung sei und nicht einfach weggelassen werden könne, habe man entschieden, fortan weiße Farbe zu benutzen.

(mw)

 

Der Blackfacing-Protest entzündete sich erstmals an Dieter Hallervordens Inszenierung Ich bin nicht Rappaport am Berliner Schlossparktheater.

Im ersten Teil der Blackfacing-Debatte, die seitdem von nachtkritik geführt wird, analysierte der Theaterwissenschaftler Ulf Schmidt den Stand der Dinge.

Chemnitzer Schauspielstudio gerettet

Nach Leipzig kommt Allerlei

19. März 2012. Ein Schauspielstudio am Chemnitzer Theater wird auch fortan bestehen. Die im Sommer 2011 öffentlich gewordene Entscheidung der Leipziger Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy", ihr fast 50-jähriges Engagement für das Chemnitzer Schauspielstudio zu beenden und die Studenten ab 2012 von Sachsen ans Berliner Maxim Gorki Theater Berlin zu schicken, hatte die Existenz des Schauspielstudios zunächst ungewiss erscheinen lassen.

Konsolidierungskonzept für Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz / Zittau beschlossen

Zukünftig insgesamt weniger

16. März 2012. Wie der Oberlausitzer Kurier meldet, hat der Kreistag im Landkreis Görlitz am Mittwoch ein Konsolidierungskonzept beschlossen, das erhebliche Einschnitte für das Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz und Zittau bedeutet. Insgesamt müssen an den beiden Standorten 30 Stellen abgebaut werden, 24 davon sollen in Zittau wegfallen.

Berlins freie Künstler fordern mehr Geld für Kultur

Auf Worte sollen Taten folgen

Berlin, 14. März 2012. Erstmals kritisiert eine spartenübergreifende Koalition der Freien Szene Berlins die dortige Kulturförderpraxis. In einem offenen Brief wenden sich über 60 namhafte Unterzeichner aus den verschiedensten Künsten an die Stadt Berlin. Sie sprechen sich unter anderem für höhere Ausgaben für Kultur aus (finanziert durch eine Citytax), eine Förderung aus der künstlerischen Praxis heraus, die Einführung einer Honoraruntergrenze sowie mehr Transparenz und Gerechtigkeit bei der Fördermittel-Vergabe.

Sophie Rois erhält Berliner Theaterpreis 2012

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Angstfreie Intelligenz

Berlin, 7. März 2012. Die Schauspielerin Sophie Rois erhält in diesem Jahr den "Theaterpreis Berlin" der Stiftung Preußische Seehandlung für ihre "herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater". Die gebürtige Oberösterreicherin aus Ottensheim ist seit 1993 eine der stilprägenden Künstlerinnen der Berliner Volksbühne, an der sie regelmäßig mit den Regisseuren Frank Castorf und René Pollesch zusammenarbeitet. Für ihren Auftritt in Tom Tykwers Berliner Überkreuz-Liebesfilm "Drei" erhielt Rois 2011 den Deutschen Filmpreis "Lola".

Kardinal protestiert gegen Theaterstück

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Demenz, Kot und Handgranaten

Berlin, 6. März 2012. Wie verschiedene Zeitungen, unter anderen die Webseite des Kölner Stadt-Anzeigers (5.3.2012) melden, hat der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki gegen die Aufführung des Theaterstücks "Sul concetto di volto nel figlio di Dio" ("Über das Konzept des Angesichts bei Gottes Sohn") der italienischen Theatertruppe Socìetas Raffaello Sanzio protestiert.

Rechteinhaber erzwingen Änderungen an Herbert Fritschs "Puntila"

Ein handfester Handzettel-Skandal?

5. März 2012. Die Frankfurter Allgemeine meldet heute glossierend einen "Skandal im Schauspielhaus Köln". Dabei bezieht sie sich auf einen Handzettel, der bei zwei der Februar-Vorstellungen von Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti in der Inszenierung von Herbert Fritsch ans Publikum verteilt werden musste und auf dem die Erben von Paul Dessau sowie der Suhrkamp Verlag mitteilen ließen: "Die Bearbeitungen haben das ursprüngliche Werk erheblich verändert und sind ohne Abstimmung mit den Urheberberechtigten erfolgt. Bei den Klavieruntermalungen handelt es sich durchweg um Improvisationen von John R. Carlson. Von der originalen Musik Paul Dessaus ist in dieser Inszenierung kaum etwas übrig geblieben. Wenn in den bearbeiteten Passagen eine Bezugnahme stattfindet, dann in teilweise entstellender Weise."

Widerstand gegen Reform des Kulturradios WDR 3

altRadioprotest!

1. März 2012. In einem am 23. Februar bekannt gewordenen Offenen Brief an die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) Monika Piel protestieren zahlreiche namhafte Kulturschaffende gegen Pläne für eine Reform des Senders WDR 3.

Chemnitzer Generalintendant Bernhard Helmich geht nach Bonn

Heureka!

27. Februar 2012. Wie u.a. der Kölner Stadtanzeiger meldet, soll Bernhard Helmich, zurzeit Generalintendant am Theater Chemnitz, neuer Generalintendant am Theater Bonn werden. Dies schlage die Stadtverwaltung dem Rat vor, der in seiner Sitzung am 1. März darüber entscheiden solle, zitiert der Kölner Stadtanzeiger eine Mitteilung der Stadt Bonn. Der 49-Jährige könnte dem Blatt zufolge die Leitung der Bonner Theater vom 1. August 2013 an für zunächst fünf Jahre übernehmen.

Thalia Theater Halle droht erneut das Aus

altVon nun an ohne eigene Spielstätte?

Halle, 23. Februar 2012. Nicht einmal ein Jahr nach der scheinbaren Rettung durch die Einführung von Haustarifverträgen und den Lohnverzicht des Personals im April 2011 droht dem Thalia Theater Halle erneut das Aus. Wie verschiedene sachsen-anhaltische Medien, u.a. die Mitteldeutsche Zeitung, berichten, soll der defizitären Haushaltslage der Stadt Halle laut neuesten Diskussionsvorschlägen mit der Streichung von 300.000 Euro im Etat der städtischen Bühnen begegnet werden.

Bernhard Stengele wird Schauspieldirektor am Theater Thüringen

Von Würzburg nach Gera

Gera, 22. Februar 2012. Bernhard Stengele wird zur kommenden Spielzeit Schauspieldirektor am Theater & Philharmonie Thüringen mit den Spielstätten in Gera und Altenburg. Stengele, derzeit noch Schauspieldirektor am Mainfranken Theater Würzburg, tritt damit die Nachfolge von Amina Gusner an.

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