Vor solchen wie uns haben uns die Eltern immer gewarnt - Péter Sanyó inszeniert Tanja Šljivars Stück am Staatstheater Stuttgart
Familiäre Feuchtgebiete
Publikumsbeschimpfung - Martin Laberenz entschärft Handke durch einen historischen Vergleich, der die Stuttgarter harmlos, lieb und lustig aussehen lässt
Publikumsrezension, eine Mimesis
von Steffen Becker
Stuttgart, 26. Mai 2018. Wer Handkes "Publikumsbeschimpfung" noch nicht kannte, wird bei der Premiere in der Stuttgarter Spielstätte Nord überrascht sein. Man wird erst mal gar nicht beschimpft (und später auch nur über Bande). Stattdessen machen die SchauspielerInnen sich selbst und ihre Kunst klein. Sie sagen, dass sie nicht spielen, dass sie nur sprechen, dass die Bühne nichts bedeutet: "Das Licht, das uns beleuchtet, hat nichts zu bedeuten. Auch die Kleidung, die wir tragen, hat nichts zu bedeuten." Wir lassen dahingestellt, ob Nachtkleider aus dem Transvestiten-Jahrzehnt der 70er wirklich nur dem Erzeugen von Stolperfallen dienen ("wenn wir hier stolpern, stolpern wir absichtslos"). Wir glauben einfach, dass Regisseur Martin Laberenz den Autor Handke in diesem Punkt ernst nimmt. Daher - um im Duktus des Stückes zu bleiben: Sie werden hier nichts über die schauspielerische Leistung lesen, nicht zu Schauspielern.
Salome - Sebastian Baumgartens dystopisch-ekstatischer Zugriff auf Einar Schleefs Salome-Bearbeitung in Stuttgart
Zurück in die Zukunft
von Verena Großkreutz
Stuttgart, 10. Mai 2018. Dystopien sind in. Der Tag, an dem die Welt untergeht: ein Faszinosum. Totale Überwachung, ewige Kälte, Endzeit-Kriege, globale Katastrophen: Szenarien, die in der Literatur und im Film geradezu in Mode sind. Und das Theater zieht mit. Gleich drei Klassiker dieses Genres – "1984", "Schöne neue Welt" und "Fahrenheit 451" – sind in dieser Saison am Stuttgarter Staatstheater zu sehen. Auch Sebastian Baumgartens neue Stuttgarter Inszenierung "Salome" – eine Bearbeitung der Einar-Schleef-Bearbeitung von Oscar Wildes gleichnamigem Einakter – ist in dieser Hinsicht richtig hip: Unsympathischer, finsterer, ekeliger, aussichtsloser kann es gar nicht zugehen auf der Bühne.
Regie: René Pollesch
Regie: Stefan Pucher
Regie: Armin Petras
Regie: Sebastian Hartmann
Regie: Stephan Kimmig
Regie: Armin Petras
Regie: Calixto Bieito
Regie: She She Pop
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