Dankrede von Sophie Rois anlässlich der Verleihung des Gertrud-Eysoldt-Rings 2018 in Bensheim
"Das hatte so einen Wumms"
22. März 2018. Für ihre Rolle als Hexe in Frank Castorfs Inszenierung "Faust" nach Goethe an der Berliner Volksbühne wurde Sophie Rois am 17. März 2018 in Bensheim mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet, der mit 10.000 Euro dotiert ist und zu den wichtigsten Theaterpreisen im deutschsprachigen Raum gehört.
Rois erhalte den Preis auch "als ausdrückliche Würdigung für ihr langjähriges Bekenntnis zum Ensembletheater an der Berliner Volksbühne", so die Jury-Vorsitzende Barbara Frey. In ihrer Dankesrede, die wir hier mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste dokumentieren, ging Rois zunächst auf die Laudatio von Thomas Oberender ein, Intendant der Berliner Festspiele, bevor sie auf die Zeit an der Volksbühne zu sprechen kam.
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Ich empfehle Ihnen, sich eine Aufzeichnung von Polleschs "Ein Chor irrt sich gewaltig" anzusehen. Rois in der Hauptrolle. Unvergesslich. Und seiner Zeit nicht nur voraus, sondern in der Analyse tiefer als der omnipräsente, oft genug oberflächliche Hijack jeglicher Diskussion durch das Geschlechterthema.
Mir ist ein kluger Pollesch/-text lieber als 100 flache Frauen-PoC-Ost-Zählungen. Und vermutlich leistet er(!, horribile dictu) auch mehr im Fight gegen jedwede Unterdrückung/Ausbeutung/Gewaltstruktur.
An dieser Stelle wichtiger als all das Vorige: Sophie Rois, Glückwunsch aus tiefstem Herzen. Ihre Arbeit bereichert mein Leben fortwährend. Möge Ihnen allzeit weiterhin beschieden sein, was nötig ist, um diese Ihre Arbeit fortzusetzen. Gegen die Wand, mit Menschen, die Sie inspirieren, bei sich, künstlerisch bedingungs- und rücksichtslos. Tiefe Verneigung, erfüllter Dank.