medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 1. Oktober 2015 – Die BZ Basel nennt die angekündigten Kürzungen für die Basler Kultur einen "Zerstörungsakt"
Kein Sparprogramm, ein Zerstörungsakt ist's
1. Oktober 2015. Christian Fluri schreibt in der BZ Basel, das "Baselbieter Sparpaket" gefährde "mit der Halbierung der Kultursubvention die gesamte Region".
Presseschau vom 27. September 2015 – der Spiegel berichtet von Politiker-Kritik an Münchner Kammerspiele-Projekt "Internationale Schlepper- und Schleusertagung"
Zynisches Theater
27. September 2015. Der Spiegel berichtet über empörte Reaktionen deutscher Innenpolitiker von CDU und CSU auf die für Mitte Oktober geplante "Internationale Schlepper- und Schleusertagung" an den Münchner Kammerspielen.
Presseschau vom 19. September 2015 – Der Kölner Stadt-Anzeiger über die Bonner Pläne für ein Theaterquartier Beuel
Quartiersentwicklung oder Konfliktstoff?
19. September 2015. Die Neugestaltung der Bonner Theaterlandschaft schreitet voran, wie der Kölner Stadtanzeiger (17.9.2015) berichtetKölner Stadtanzeiger (17.9.2015) berichtet, soll das Pantheon Theater nach dem Willen der Stadtpolitik eine neuen Heimstatt an der Halle Beuel finden. "An diesem Standort könnte eine ganz besondere Form, eine kulturelle Version von Quartiersentwicklung gelingen“, wird der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Beuel, Ralf Laubenthal (SPD), zitiert.
Presseschau vom 17. September 2015 – Die Aktionskünstler vom Zentrum für politische Schönheit beabsichtigen die Tötung eines Jaguar-Babys im Dortmunder Zoo
Der Pfad der Tötung
17. September 2015. Die Aktionsgruppe Zentrum für politische Schönheit sorgt im Vorfeld ihrer Dortmunder Produktion "2099" (Premiere am 19. September 2015) für Wirbel. Wie verschiedene Medien u.a. der WDR berichten, hat die Gruppe angekündigt, im Anschluss an ihre Premiere in den Dortmunder Zoo zu marschieren, um dort das Jaguar-Baby Raja zu töten. Der Zoodirektor sei informiert und sehe der Aktion "gelassen entgegen", so der WDR.
Presseschau vom 12. September 2015 – Schweizer Medien über den "Tötet Roger Köppel"-Beitrag des Zentrums für Politische Schönheit
Marketing per Mordaufruf?
12. September 2015. Die Neue Zürcher Zeitung (12.9.2015) und der ebenfalls in Zürich erscheinende Tages-Anzeiger (12.9.2015) berichten über eine neue Aktion des deutsch-schweizerischen Künstlerkollektiv Zentrum für politische Schönheit, das zuletzt mit Die Toten kommen und dem Ersten Europäischen Mauerfall für Aufsehen gesorgt hatte. In dem Schweizer Arbeitslosen-Magazin "Surprise" haben die Künstler*innen nun in einem Gastbeitrag zum Mord an Roger Köppel aufgerufen: "Tötet Roger Köppel! / Köppel Roger tötet!" Köppel ist Verleger und Chefredakteur der Wochenzeitung Die Weltwoche und Nationalratskandidat für die rechtspopulistische SVP und war am 8. September in der Talkshow "Menschen bei Maischberger" zum Thema Flüchtlinge und Asylpolitik aufgetreten und hatte stärkere Solidarität mit den Einheimischen gefordert, für jene, "die hier arbeiten und Steuern zahlen, die rechnen müssen und vielleicht keinen sicheren Job haben".
Presseschau vom 12. September 2015 – Rostocks Intendant Sewan Latchinian kommentiert die Strukturdebatte in Thüringen
Epoche geistiger Verwahrlosung
12. September 2015. Als Kenner von (und beherzter Kämpfer gegen) Theaterfusionen ist Rostocks Intendant Sewan Latchinian heute in der Thüringischen Landeszeitung zum Interview über die derzeitigen Strukturdiskussionen im Theaterland Thüringen gebeten. Erwartungsgemäß spricht sich Latchinian für den Erhalt der bestehenden (bereits seit Längerem auch über Fusionen strukturierten) Theaterlandschaft aus. Die Sparpotenziale in der Kultur seien ohnehin gering. "Man zerstört viel mehr, als man spart."
Presseschau vom 10. September 2015 – Peter Kümmel schreibt in der Zeit über das Zombie-Theater unserer Tage
Der Zombie ist eine todsichere Denkfigur
10. September 2015. Peter Kümmel schreibt in der Zeit einen langen Essay über die Verzombiesierung des Theaters und beobachtet, wie es diesem offenbar immer schwerer falle, "eine Figur der Vergangenheit (oder der Fantasie) mit einem realen Darsteller zu verschmelzen." Wir sähen den Schauspieler, "aber wir glauben nicht mehr, was er spielt." Heute werde immer öfter, "wenn Stücke toter Autoren gespielt werden, augenzwinkernd signalisiert, dass die Figuren dieses Autors Geschöpfe eines Toten und also selbst Tote seien. Beziehungsweise Untote."
Presseschau vom 10. September 2015 – Die taz skizziert den Saisonauftakt und die Theatersituation in Wien
Wiener Geschichtsschreibung
10. September 2015. In Wien hat die Theater-Saison wie fast überall begonnen, unter anderem mit Anna Badora, die als neue Intendantin des Volkstheaters ihre Marken setzt. Uwe Mattheiss schreibt in der taz über die Premieren, aber skizziert auch die Situation in Wien.
Presseschau vom 3. September 2015 – Die SZ und der Tagesspiegel berichten kritisch vom Verhältnis zwischen Theatern und Flüchtlingen
Wem bringt's was?
3. September 2015. Flüchtlinge sind gerade ein prägendes Thema – in den Medien wie in den Theatern."Möchte man es provokant ausdrücken, könnte man sagen, die Kunstszene hat den Flüchtling als Trend-Thema entdeckt", fasst Christiane Lutz die Situation auf sueddeutsche.de zusammen. Eigentlich porträtiert sie ein Theaterprojekt im niederbayerischen Schönau, wo Flüchtlinge Einheimische spielen und umgekehrt.
Presseschau vom 2. September 2015 – In der Neuen Zürcher Zeitung tut Luc Bondy die Blackfacing-Debatte ab
Plötzlich nur noch Farbe
2. September 2015. In der Neuen Zürcher Zeitung gibt Luc Bondy Barbara Villiger Heilig von der Neuen Zürcher Zeitung eine Audienz in den Schweizer Bergen und redet über dies und das und über den "Othello", den er in der kommenden Spielzeit in Paris inszenieren wird. In der Titelrolle: Philippe Torreton, ein weißer Schauspieler. "Natürlich weiss Bondy, dass er damit einen Sturm von Kritik heraufbeschwört", so Villiger Heilig: "'Blackfacing': Das Stichwort hallt als Unwort seit geraumer Zeit nicht mehr nur durch die deutschsprachige Theaterszene."
Presseschau vom 2. September 2015 – Die FAZ kommentiert die Sparpläne fürs Musiktheater in Thüringen
Erfurt gewinnt?
2. September 2015. In der FAZ vom 1.9.2015 fordert Jan Brachmann von den Intendanten und der Politik in Thüringen eine "Debatte in Offenheit und Anstand" über die am 20. August von der Thüringischen Landeszeitung offengelegten angeblichen Sparpläne fürs Musiktheater und hat vor allem mit Hasko Weber, Generalintendant in Weimar gesprochen, den er mit der Aussage zitiert: "Einige dieser Details sind richtig, andere grob falsch oder polemisch verzerrt dargestellt."
Presseschau vom 30. August 2015 – Ein "Best of Theatre"-Buch des britischen Theaterkritikers Michael Billington wirft Fragen der Deutungshoheit auf
Prellbock oder Korrektiv?
30. August 2015. Der langjährige Theaterkritiker der britischen Tageszeitung The Guardian Michael Billington bringt dieser Tage ein Buch heraus, in dem er "The 101 Greatest Plays from Antiquity to the Present" benennt. In einem Artikel für The Guardian erklärt Billington sein Vorhaben und bekennt sich u.a. zum Glauben an eine "distinctive authorial voice": "I've lately taken part in a number of panels that argued the future lies with group creation rather than the solo author. I admit theatre is rapidly changing, but passionate advocates of the devised play assume that democratising the work process automatically leads to work of radical intent. I cherish an obstinate belief in the subversive voice of the individual dramatist."
Presseschau vom 28. August 2015 – Peter Laudenbach macht in der Süddeutschen Zeitung eine Verlustrechnung des zeitgenössischen Theaters auf
Die Infragestellung des Theaters ist der Mainstream
28. August 2015. Gestern noch hat nachtkritik.de einen "Text der Saison" des Dortmunder Dramaturgen Alexander Kerlin wiedervorgelegt, heute bereits reagiert Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung.
Presseschau vom 27. August 2015 – Der Cicero porträtiert den soeben als "Stückeschreiber des Jahres" ausgezeichneten Dramatiker Wolfram Lotz
Dem Stottern abgerungen
27. August 2015. Soeben wurde sein Stück "Die lächerliche Finsternis" zum Stück des Jahres in der Kritiker*innenumfrage von Theater heute gekürt. Zum bestmöglichen Zeitpunkt also erhält der Dramatiker Wolfram Lotz in der aktuellen Ausgabe des Cicero ein Porträt, in dem ihn die Journalistin Katrin Ullmann als Mann von großer "Ernsthaftigkeit" vorstellt, "vertieft in sein Nachdenken".
Presseschau vom 23. August 2015 – MDR FIgaro zur Thüringer Theaterstrukturdebatte
Macht Thüringen zu viel Theater?
23. August 2015. In einem Debattenbeitrag, nachzulesen auf der Website des MDR, stellt MDR Figaro-Redakteur Stefan Petraschewsky die Frage, welche Ziele die derzeit diskutierte Strukturreform der Theater- und Orchesterlandschaft Thüringens eigentlich anpeilen könnte.
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