medienschau

Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 7. Januar 2013 - Das Hamburger Abendblatt interviewt die designierte Schauspielhausintendantin Karin Beier

Ein schiere Katastrophe

7. Januar 2013. Maike Schiller und Armgard Seegers vom Hamburger Abendblatt haben die designierte Schauspielhausintendantin Karin Beier in ihrem "Vorbereitungsbüro" in Hamburger Stadtteil St. Georg besucht. Derzeit, so erfuhren sie, pendelt Beier noch zwischen Hamburg und Köln, wo sie am Freitag Jean Paul Sartres Die Troerinnen herausbringen wird. Aber sie hat schon ihren Hauptwohnsitz in Hamburg, und auch ihre Tochter wurde dort im Sommer eingeschult.

Presseschau vom 5. Januar 2013 – Die taz interviewt Andres Veiel zu "Himbeerreich"

Schärfer als die Occupybewegung

5. Januar 2012. "Am Anfang war es mühsam, sie zum Reden zu bekommen", erzählt Andres Veiel im Interview mit Stefan Reinecke von der taz über sein Bankerstück "Himbeerreich", das am 11. Januar in Stuttgart uraufgeführt wird. "Aber das kippte: Manche wollten dann mehrmals mit mir sprechen, weil sie sich rechtfertigen und erklären wollten." Die meisten seiner Gesprächspartner seien mehr als 20 Jahre in Vorständen oder Abteilungsleitungen gewesen und seien heute äußerst kritisch. "Sie urteilen über die Banken schärfer als die Occupy-Bewegung." Ihm sei es darum gegangen herauszufinden, welchen Anteil sie persönlich an dem hätten, was sie jetzt attackieren.

Presseschau vom 30. Dezember 2012 – Gespräch mit dem Direktor des Wiener Schauspielhauses Andreas Beck

Dramaturgen und Popstars

Ein Leser oder eine Leserin hat uns auf das Gespräch aufmerksam gemacht, dass Norbert Mayer für die Samstagsausgabe der Wiener Zeitung Die Presse (30.12.2012) mit Andreas Beck geführt hat. Beck, früher zusammen mit Joachim Lux in der Dramaturgie des Burgtheaters tätig, steht nun bereits im sechsten Jahr dem kleinen Wiener Schauspielhaus als Direktor vor.

Presseschau vom 29. Dezember 2012 – Die FAZ fragt, wie teuer Kultur sein darf

Andere Lasten aufgebürdet

30. Dezember 2012. "Wie teuer darf Kultur sein, wenn die öffentliche Hand sie finanzieren soll?" fragt Sebastian Balzter gestern in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf Seite elf unter der Überschrift Bühne frei für den Verteilungskampf. Die Begriffe, "mit denen gemeinhin Märkte beschrieben werden – Angebot, Nachfrage, Konkurrenz" – führen Balzter Ansicht nach in die Irre, wenn von Schauspiel, Oper und Tanz die Rede ist.

Presseschau vom 29. Dezember 2012 – Claus Peymann gibt der Berliner Zeitung/Frankfurter Rundschau eine Audienz

Eine Art Arche Noah

29. Dezember 2012. Im Interview mit Dirk Pilz vom Feuilleton der Berliner Zeitung/Frankfurter Rundschau ist Claus Peymann "stets sehr freundlich", auch wenn er "manchmal mehr ruft als redet".

Presseschau vom 11. Dezember 2012 – Der Tagesspiegel über die neue Schauspiellust in Griechenland

Theatromanie in Thessaloniki

11. Dezember 2012. Krise ja, aber künstlerische Depression nein! Eine regelrechte "Theatromanie" sei in Griechenland ausgebrochen, berichtet heute Marianthi Milona im Tagesspiegel (11.12.2012). Ob "auf der Bühne oder als Zuschauer im Saal" seien die Griechen derzeit von "einer ungeheuren Sehnsucht nach Schauspiel und Unterhaltung" beseelt. Von einer Hausse im Kindertheater ist die Rede: "So viele Kinderaufführungen wie in diesem Jahr gab es in Griechenland noch nie." Auch niedrige Gagen hielten Akteure nicht von ihren Auftritten ab: "Das letzte Mal war eine solche Schauspiellust während der griechischen Militärdiktatur (1967–74) zu spüren. Auch damals half das Theater den Menschen, auf bessere Zeiten zu hoffen, zu warten, nicht zu resignieren."

Presseschau vom 7. Dezember 2012 – Die Frankfurter Rundschau über den Mannheimer Theaterkonflikt

Fürst und Kollektiv

Mannheim, 7. Dezember 2012. In der Frankfurter Rundschau erklärt Peter Michalzik den Konflikt, den es um eine neue Führungsstruktur gibt, seit die bisherige Generalintendantin des Nationaltheaters erkrankte und ihr Amt zur Verfügung stellte. "Er ist von überraschender Heftigkeit und wird mit Ausdauer geführt." Auf der einen Seite steht Mannheims  Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD), der "ein kollektives Führungsmodell aus einem geschäftsführenden und vier Sparten-Intendanten, Oper, Schauspiel, Ballett und Jugendtheater" präferiert, entworfen vom ehemaligen Stuttgarter Intendanten Hans Tränkle. Auf der anderen Seite kämpft die CDU und die Mannheimer Liste mit Stadtrat Achim Weizel, der auch Vorsitzender der Freunde des Nationaltheaters ist, und dem ehemalige Generalintendanten Ulrich Schwab für das Generalintendantenmodell.

Presseschau vom 28. November 2012 – Fusion und Theaterneubau in Mecklenburg-Vorpommern?

Konkrete Fusionspläne, vertagter Neubau

Rostock, 28. November 2012. Die Theater- und Musiklandschaft Mecklenburg-Vorpommerns soll seit Längerem restrukturiert werden. Die Landesregierung beauftragte ein Wirtschaftsberatungsunternehmen mit der Ausarbeitung von neun möglichen Szenarien. Der NDR sowie die Ostseezeitung berichtet nun, dass sich die Regierungskoalition auf folgende Modelle geeinigt habe: Das Musiktheater von Schwerin und Rostock soll fusionieren, genauso wie die Opernstandorte in Stralsund/Greifswald sowie Neubrandenburg/Neustrelitz zusammengelegt werden sollen. "Pro Jahr sollen laut dem Entwurf der Beratungsfirma etwa zehn Millionen Euro gespart werden - etwa 162 Arbeitsplätze würden wegfallen", so der NDR. Nach dem zweiten Modell sollen analog auch die Schauspielsparten fusionieren. Resultat laut NDR: Einsparungen von rund 14 Million Euro, 220 Jobs weniger. Die Regierung beginne nun, mit den kommunalen Trägern der Theater über die beiden Modelle zu verhandeln.

Presseschau vom 17. November 2012 – Claus Peymann spricht in der Rheinischen Post vom Scheitern

Gescheiterter Stachel

17. November 2012. Berliner-Ensemble-Intendant Claus Peymann ist, trotz gebetsmühlenartig vorgetragener erfreulicher Zahlen des eigenen Hauses, eingetrübter Stimmung. In einem Interview, das Lothar Schröder aus nicht näher erläuterten Gründen mit ihm in der Rheinischen Post (16.11.2012) führte, beklagt er den Ensembleverfall ("Eine kleine Gruppe von 30 bis 40 sehr bekannten Namen diktiert als Gastschauspieler die Spielpläne aller deutschsprachigen Bühnen."), ätzt gegen junge Dramatiker ("eine vollständige Nabelschau in der Literatur") und die Regie-Kollegen ("diese Stücke-Verbesserer, die unter dem Namen Regisseur eigentlich Dichter spielen").

Seite 81 von 100