5. Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis an Kevin Rittberger
Weltoffen
28. März 2012. Der Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis 2012 geht an Kevin Rittberger, laut Jury "für seine weltoffenen Bühnenstücke, die auf der Basis eigener Erforschung eine raffiniert kritische und auch komische Darstellung politischer und sozialer Wirklichkeit heute riskieren." Zur Jury gehörten in diesem Jahr der Theaterkritiker Christopher Schmidt, der Dramatiker Thomas Jonigk und die Verlegerin Ute Nyssen.
Piratenpartei schlägt Schließung der Deutschen Oper Berlin vor
"Wir haben ja noch zwei Opern"
26. März 2012. Am Tag, nachdem der Piratenpartei der Einzug ins saarländische Landesparlament gelang, macht die Berliner Fraktion, die seit September 2011 im Abgeordnetenhaus vertreten ist, durch eigenwillige kulturpolitische Vorschläge auf sich aufmerksam. Wie etwa der RBB meldet, haben die Piraten vorgeschlagen, eine komplette Streichung der Subventionen für die Deutsche Oper Berlin in Höhe von 39 Millionen Euro vorzunehmen und stattdessen kleinere Projekte zu fördern.
Enttarnt: Kritiker Andreas Hillger schrieb unter Pseudonym Theaterstücke
Ende einer Doppelrolle
26. März 2012. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" meldet in seiner aktuellen Ausgabe, dass der bislang bei der "Mitteldeutschen Zeitung" unter Vertrag stehende Theaterkritiker Andreas Hillger jahrelang unter den Pseudonymen August Buchner und Frank Wallis Bühnenstücke (hier die Nachtkritik zu Wallis' "Jagd auf Junker Jörg") verfasst habe, die in seinem Berichtsgebiet aufgeführt wurden. Hillger habe zugleich "lobende Artikel über die Theatermacher, die seine Stücke auf die Bühne brachten", geschrieben. Vor wenigen Tagen habe zudem Hillgers Frau Ilka von einer "umjubelten Uraufführung" eines Stückes ihres Mannes in der "Mitteldeutschen Zeitung" berichtet.
Kein Blackfacing mehr am Deutschen Theater
Aus Schwarz wird Weiß
Berlin, 22. März 2012. Eine umstrittene Szene, in der sich Schauspieler ihre Gesichter schwarz anmalen, ist am Deutschen Theater Berlin nun geändert worden. In Michael Thalheimers Inszenierung von Dea Lohers Unschuld färbten bisher weiße Schauspieler ihre Gesichter schwarz, was zuletzt für verstärkten Protest sorgte. Das Bemalen erinnere an das rassistische Blackfacing, das darauf abzielte, Schwarze zu verspotten, so die Kritik. Sie gipfelte in einer Anti-Blackfacing-Störaktion im Februar.
Nach Diskussionen und Gesprächen des Theaters mit Publikum und den Protest-Initiatoren von Bühnenwatch wurde die entsprechende Szene am 21. März nun erstmals verändert gespielt, bestätigte das Deutsche Theater gegenüber nachtkritik.de. "Um einen Verfremdungseffekt zu erreichen, benutzen die Schauspieler nun weiße Farbe", so Pressesprecherin Gaby Schweer. Die Schauspieler hätten sich in Absprache mit Regisseur und Theaterleitung darauf verständigt. Man wolle nicht die Gefühle derer verletzen, die sich an jene rassistische Praxis erinnert und damit diskriminiert sehen.
Da das Bemalen der Gesichter trotzdem ein prägendes Mittel der Inszenierung sei und nicht einfach weggelassen werden könne, habe man entschieden, fortan weiße Farbe zu benutzen.
(mw)
Der Blackfacing-Protest entzündete sich erstmals an Dieter Hallervordens Inszenierung Ich bin nicht Rappaport am Berliner Schlossparktheater.
Im ersten Teil der Blackfacing-Debatte, die seitdem von nachtkritik geführt wird, analysierte der Theaterwissenschaftler Ulf Schmidt den Stand der Dinge.
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