meldungen
Babelsberger Globe Theater geht auf Reisen
Die ruinöse Schenkung, zweiter Teil
Potsdam-Babelsberg, 28. Juli 2011. Was ist eine originalgetreue Reproduktion des Shakespeare'schen Globe Theaters wert? 11,50 Euro sind auf Ebay für das fertige Gebäude zusammengekommen. Aber der Bieter aus dem Hessischen trat zurück, als er sich die Kosten für den Abtransport des Baus vor Augen führte. So berichtet heute die Märkische Allgemeine Zeitung (28.7.2011).
Bayreuth bestätigt Verhandlungen mit Frank Castorf
Noch keine Zusagen
25. Juli 2011. Auf einer Pressekonferenz hat Festspiel-Chefin Katharina Wagner heute morgen in Bayreuth bestätigt, dass es Verhandlungen mit Frank Castorf gibt, 2013 den "Ring der Nibelungen" zu inszenieren. Verhandlungen würden außerdem mit dem Belgrader Künstler, Bühnenbildner und Setdesigner Aleksandar Denic (*1963) geführt. Zusagen gebe es jedoch noch keine.
Offener Brief des Theaters Lüneburg: Tarifsteigerungen aus Eigenmitteln nicht mehr bezahlbar
Sehenden Auges in der Finanzklemme
Lüneburg, 24. Juli 2011. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, appellieren Reiner Faulhaber, vier Jahre lang Geschäftsführer des Theaters Lüneburg, und Helmut Ebert, ehemaliger Oberstadtdirektor und ehemaliger Vorsitzender des Vereins Volksbühne Lüneburg, in einem offenen Brief an die niedersächsische Kultusministerin Johanna Wanka (CDU) und weisen auf die problematische Situation der Bühne in Lüneburg hin, der ohne weitere Zuwendungen aus Hannover möglicherweise eine Schließung bevorstehe, heißt es.
Theater bei Ebay zu ersteigern
In gutem Zustand und vollkommen funktionsfähig
23. Juli 2011. Es hätte so schön sein können: der Filmregisseur Roland Emmerich hat einen Film über Shakespeare gedreht und dafür u.a. in Potsdam-Babelsberg das legendäre Globe-Theatre originalgetreu nachbauen lassen. (Anonymous, u.a. mit Vanessa Redgrave als Elisabeth I. und einer Filmmusik von Radiohead, kommt im Herbst in die Kinos). Nach Abschluß der Dreharbeiten schenkte er die opulente wie funktionable Kulisse der Berliner Shakespeare Company.
Bayreuther Festspiele: Inszeniert Frank Castorf 2013 den "Ring"?
Auf an den Grünen Hügel
22. Juli 2011. Am Montag eröffnen die Bayreuther Festspiele und es wäre angebracht, wenn die Festspielleitung an dem Tag bekannt gäbe, wer 2013 den "Ring" inszenieren wird. Laut Tagesspiegel könnte das Frank Castorf sein. "Wenn es stimmt, was in der Gerüchteküche gart", schreibt die Zeitung, "dass nämlich Volksbühnen-Chef Frank Castorf den Bayreuther Jubiläums-'Ring' 2013 inszenieren soll, dann ist das (...) nur logisch." Die Söhne und Enkel hätten den Boden bereitet, jetzt könne er persönlich kommen.
Der Zürcher Kunstpreis geht an Ruedi Häusermann
Hör- und Sehgewohnheiten unterlaufen
21. Juli 2011. Wie der Schweizer Tagesanzeiger meldet, erhält der 63-jährige Ruedi Häusermann den mit 50 000 Franken dotierten Zürcher Kunstpreis. Der Preis
gehe an einen "originellen und originären Künstler", dessen Abende zu den "eigenwilligsten und feinsinnigsten der deutschsprachigen Theaterszene" gehörten, heißt es in der Begründung.
Mehr Geld für Theater in Thüringen
Mehr Planungssicherheit
16. Juli 2011. Thüringen will den Theatern und Orchestern im Land ab 2013 mehr Geld überweisen. Das meldet das Internetportal der Mitteldeutschen Zeitung. Sieben der zwölf großen Einrichtungen hätten bisher in die neue Finanzierungsvereinbarung eingewilligt, heißt es da. Besiegelt worden seien die Förderung für das Theater Nordhausen samt Loh-Orchester Sondershausen, das Theater Rudolstadt, die Jenaer Philharmonie und das Theaterhaus, das Deutsche Nationaltheater Weimar, das Erfurter Puppentheater und das Theater Meiningen.
Theater Rostock: neues Finanzloch von zwei Millionen Euro
Ein Fass ohne Boden
Rostock, 15. Juli 2011. Wie die Ostsee-Zeitung vor zwei Tagen meldete, reißt die Finanzmisere am Rostocker Theater nicht ab. Intendant Peter Leonard benötigt für dieses Jahr weitere zwei Millionen Euro von der Stadt. Oberbürgermeister Roland Methling (UFR) bestätigte laut der Zeitung die Nachforderung – und mahnt gleichzeitig einen radikalen Sparkurs der Bühne an: Das Orchester des Volkstheaters, die Norddeutsche Philharmonie, soll von 88 auf 60 Musiker schrumpfen. Zudem will Methling einen Haustarifvertrag, um die Kosten zu senken.
Theaterregisseur Horst Hawemann ist gestorben
Im Osten wie im Westen
14. Juli 2011. Der Regisseur Horst Hawemann ist am Mittwochabend 71-jährig in Berlin an Krebs gestorben. Dies meldet Ulrich Seidler in einem ausführlichen Nachruf in der Berliner Zeitung (15.7.2011). Der 1940 in Brandenburg geborene Horst Hawemann studierte Regie in der Theaterhochschule in Moskau, begann seine Karriere am Theater der Freundschaft, war als Regisseur an der Volksbühne engagiert. Mit seiner Inszenierung von Nikolai Erdmanns "Der Selbstmörder" war er 1988 sowohl zu den Ost-Berliner Festspielen als auch zum West-Berliner Theatertreffen eingeladen.
Regisseur Peter Stein neues Mitglied des Ordens Pour le mérite
Verdienstvoll
Berlin, 13. Juli 2011. Der Regisseur Peter Stein, langjähriger Leiter der Berliner Schaubühne, ist neues Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste. Wie der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Wunsch des Ordens-Kanzlers Eberhard Jüngel bekanntgab, hat ihn das Kapitel des Ordens Ende Mai in Berlin ebenso wie den Prähistoriker Hermann Parzinger, den Pianisten András Schiff und den Entwicklungsbiologen Eric Wieschaus gewählt.
Kay Kuntze wird Intendant am Theater Altenburg-Gera
Innovationskraft
11. Mai 2011. Kay Kuntze wird neuer künstlerischer Intendant von Theater und Philharmonie Thüringen in Gera und Altenburg; dies teilten die Gesellschafter der Ostthüringer Bühne mit. Der Thüringer Landeszeitung (11.7.2011) zufolge hat sich eine Findungskommission, bestehend aus den Städten Gera und Altenburg, dem Landkreis Altenburg sowie zwei Vertretern des Freistaates, einstimmig unter 35 Bewerbern für den gebürtigen Berliner entschieden.
Impulse-Preis 2011 für Institutet und Nya Rampen
The Best of Off-Off
10. Juli 2011. Für ihre komplexen Erkundungen der Parallelwelt Liebe Conte d'Amour haben die berlinisch-skandinavischen Theatermacher von Institutet und Nya Rampen den diesjährigem Preis des Festivals Impulse erhalten. Der Preis des Goethe-Instituts ging an She She Pop und ihre Väter (Testament) und Andros Zins-Browne (The Host). Anna Mendelssohn wurde für ihr Solo Cry me a river mit dem Dietmar N. Schmidt-Preis ausgezeichnet.
Keine neuen Schulden am Theater Bremen
Jung und ausgeglichen
Bremen, 10. Juli 2011. Gute Nachrichten aus Bremen: Das Theater hat in dieser zu Ende gehenden Spielzeit keine neuen Schulden gemacht, vermeldet Radio Bremen mit Berufung auf Bremens Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz.
Die Berliner Sing-Akademie unterliegt im Gerichtsstreit um das Gorki-Theater
Ein schwieriger Fall
9. Juli 2011. Seit nunmehr einundzwanzig Jahren streiten das Land Berlin und die Sing-Akademie um das Gorki-Theater. Die 220 Jahre alte Akademie ist der älteste gemischte Chor der Welt. Vor dem Berliner Kammergericht unterlag er jetzt abermals, wie Henrike Roßbach in der FAZ (9.7.2011) berichtet.
Das Theater Augsburg braucht mehr Geld
Eine Zukunft bitte
6. Juli 2011. Dem Theater Augsburg fehlen 2,7 Mio. Euro, teilte der kaufmännische Direktor Steffen Rohr im Kulturausschuss des Stadtrates mit; dies berichtet Frank Heindl in der Augsburger Zeitung (6.7.2011). Die fehlende Summe könne man nicht, so Rohr, "mit schlichten Mitteln wie etwa der Schließung einzelner Sparten hereinsparen". Für 2,7 Millionen müsse man 60 Mitarbeiter einsparen – dann könne das Theater zumachen. "Wir brauchen ein Strukturpapier" und "Wir brauchen wieder eine Zukunft", sagte Rohr.
Das Theater Basel erhält mehr Geld
Zukunft gesichert
Basel, 6. Juli 2011. Das Theater Basel soll von 2012 bis 2015 jährlich zusätzlich 1 Mio. Franken von Basel-Stadt erhalten, meldet Radio Basel (6.7.2011) Damit will die Basler Regierung verhindern, dass am Dreispartenhaus Personal und Qualität abgebaut werden. Zuvor hatte der Große Rat in Basel die Erhöhung der Eintrittspreise des Theaters für Auswärtige abgelehnt. Die SVP und einige andere hatten das als Reaktion auf das Baselbieter Nein zu höheren Subventionen fürs Theater Basel angeregt.
GDBA-Landesvorsitzender wirft Bonner OB Hemmungslosigkeit vor
Ihrer kulturellen Zukunft beraubt
5. Juli 2011. In einem Offenen Brief hat Adil Laraki, Vorsitzender des NRW-Landesverbandes der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger, dem Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch vorgeworfen, Kulturpolitik hemmunglos an Willen und Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei zu betreiben. Auch seien in Bonn keinem anderen Bereich im letzten Jahrzehnt so massive Einsparungen zugemutet worden, obwohl Bonn als einzige Stadt in NRW 2010 ein Wirtschaftswachstum erreicht habe.
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