Die 90er Jahre haben angerufen...
Video von Sascha Ehlert, mit Wolfgang Behrens
Theatertreffen, 15. Mai 2016. nachtkritik.de begleitet die zehn fürs Theatertreffen nominierten Inszenierungen mit kurzen Videoblogs. Nach der Theatertreffen-Premiere von Simon Stones Ibsen-Aktualisierung John Gabriel Borkman, einer Kooperation der Wiener Festwochen und des Theaters Basel, sehnt nachtkritik-Redakteur Wolfgang Behrens sich nach Pollesch-Sätzen.
In seiner Nachtkritik zur Premiere von "John Gabriel Borkman" bei den Wiener Festwochen schrieb Kai Krösche am 29. Mai 2015: "Simon Stone hat vielleicht das Beste aus Ibsens Vorlage gemacht – und deren Schwächen doch nicht überwunden".
Zur Theatertreffen-Festivalübersicht mit allen Videoblogs, Nachtkritiken, Kritikenrundschauen. Der nachtkritik-Liveblog fängt außerdem das auf, was bei der großen Betriebssause auf den Haupt- und Nebenschauplätzen so los ist – Gerüchte, Applausstürme, Buhrufe und mehr.
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Vielleicht ist das in der spontanen Formulierung etwas missverständlich: Ich meine nicht, dass die Sprache in dem Stück das Prädikat "besonders wertvoll" verdient, sondern dass die gewählte Sprachebene (die Sie als Vorabend-Fernsehen charakterisieren) die entscheidende Setzung des Abends ist. Das Spiel der Darsteller*innen setzt die Vorlage dieser Sprache schon recht präzise um, und es versucht nicht, dieser Sprachebene irgendetwas Verfremdendes gegenüberzustellen. Die einzige artifizielle Gegensetzung ist das Bühnenbild.
Der Abend: Eine Enttäuschung, die nur durch die Besetzungsliste (und das damit einhergehende Spiel) an ihrer Vollendung gehindert wird. Schade drum.
Wolfgang Huber-Lang schreibt im Theatertreffen-Programmheft von einem "straffen Regiekonzept" und "einer Welt", die der Regisseur erschaffe. Huch, was habe ich da verpasst? Kann mich jemand aufklären?