Presseschau vom 18. März 2011 - die taz porträtiert Samuel Finzi

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Held in Bugarien, in Deutschland einen Lauf

In der taz (18.3.2011) schreibt Anne Haeming ein Portrait des Schauspielers Samuel Finzi. Im letzten Jahr habe der 45jährige Schauspieler "einen bemerkenswerten Lauf" gehabt. Die Werbekampagne für den Versicherer Ergo, seine "Neben-Hauptrolle" in Til Schweigers Film "Kokowääh", Hauptrollen in vier Inszenierungen an Berliner Theatern. Mehr Filmprojekte seien in Vorbereitung und im ZDF startet die zweite Staffel über den Polizeipsychologen Vincent Flemming.

Wie man in "Flemming" sehe, sei der "Einsatz schon minimalster Regungen" Finzis Spezialität. "Sprache gehe am direktesten durch den Körper", so der Schauspieler selbst. Und was immer er erzähle, schreibt Haeming weiter, "sein ganzer Körper" erzähle es "parallel noch einmal". Er denke "seine Figuren vom Körper her".

Aus Zufall zur Hauptrolle in der Werbung

Dass immer alle auf Til Schweiger schimpften, mache Finzi wütend. "Ich respektiere seine Besessenheit … Er zeigt jede Woche den Stand der Dinge, er schneidet am Set in den Pausen." Er fühle sich sehr gut betreut. Und die Versicherungswerbung sei "reiner Zufall" gewesen, sage Finzi. Seine Freundin habe das Casting für diesen Werbespot organisiert. Das Geld, das er mit der Werbung innerhalb weniger Tage verdiene, erlaube ihm, in der Rollenauswahl wählerischer zu sein.

Samuel Finzi und Dimiter Gotscheff seien Helden in Bulgarien. Gelegentlich würden sie sogar "live in den Abendnachrichten interviewt", Finzi: "Es ist ein kleines Land. Wenn einer im Ausland arbeitet, heißt es sofort: Oh, er hat's geschafft!"

Für Finzi sei besonders die Rolle des Flemming ein Erfolg. Endlich werde er nicht mehr nur entlang seines leichten Akzents besetzt. "Sein 'g' ist butterweich, das 's' stimmhaft, Endungen auf 't' und 'te' ungewohnt akkurat hart prononciert. Und dieses leicht heisere Sprechen, das klingt, als würde ein Stimmband schwächer schwingen als das andere. Lange hieß er in Filmen und Serien nur Mirko, Jerzy, Miroslav (…) Nun heißt er Norbert, Tristan. Oder Vincent."

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