meldungen

Gertrud-Eysoldt-Ring an Constanze Becker

Nichts Kokettes

15. Dezember 2012. Wie u.a. die Frankfurter Rundschau meldet, erhält die Schauspielerin Constanze Becker für ihre darstellerische Leistung in Michael Thalheimers Medea am Schauspiel Frankfurt den Gertrud-Eysoldt-Ring 2013. Die 34-Jährige habe nichts Kokettes und sei "für große dramatische Rollen prädestiniert", zitiert die FR die Würdigung der Jury, der in diesem Jahr Frank Baumbauer, Barbara Mundel und Matthias Lilienthal angehörten.

Rostock: Lohnverzicht um Mehrspartenhaus zu erhalten

Lasst uns Opfer bringen, anders droht das Ende!

Berlin, 14. Dezember 2012. Wie Focus Online meldet (14.12.2012), sind die Mitarbeiter des Rostocker Volkstheaters bereit, auf insgesamt 6,2 Millonen Euro Lohn- und Gagenzahlungen in fünf Jahren zu verzichten.

Markus Müller wird neuer Intendant in Mainz

Sehnsucht fördern

12. Dezember 2012. Markus Müller, zur Zeit noch Intendant des Oldenburgischen Staatstheaters, wird im Sommer 2014 Matthias Fontheim als Intendant in Mainz ablösen. Das meldet die Allgemeine Zeitung, das Online-Portal der Rhein-Main-Presse. Der Meldung zufolge hat sich der Theateraufsichtsrat gestern für den 39-Jährigen entschieden.

Gericht beruft Suhrkamp-Geschäftsführerin Ulla Unseld-Berkéwicz ab

Droht das Ende der Brillanz?

Berlin, 10. Februar 2012. Im gerichtlichen Streit um den Suhrkamp-Verlag hat das Berliner Landgericht die Geschäftsführerin des Verlags Ulla Unseld-Berkéwicz abberufen. Das meldet Spiegel Online. Das Gericht gab damit dem Antrag des Minderheitsgesellschafters Hans Barlach statt. Das Urteil sei allerdings noch nicht rechtskräftig, sodass sich, laut Aussage von Suhrkamp-Anwalt Peter Raue, an der derzeitigen Geschäftsführung nichts ändere. Raue "gehe davon aus, dass die Verlagsspitze gegen die Entscheidung in Berufung gehen werde".

Urteil: Berliner Gorki-Theater gehört der Sing-Akademie

In letzter Instanz

Berlin / Karlsruhe, 7. Dezember 2012. Die Berliner Sing-Akademie kann sich als Eigentümerin des Gebäudes des Berliner Maxim-Gorki-Theaters ins Grundbuch eintragen lassen. Wie die Berliner Zeitung meldet, hat dies der Bundesgerichtshof (BGH) heute in Karlsruhe entschieden. Damit setzte sich die 1791 gegründete Laien-Chorvereinigung in letzter Instanz gegen das Land Berlin durch. Der Streitwert vor dem BGH lag bei mehr als sechs Millionen Euro.

Schleswigs Theater muss nur teilgeräumt werden

Marode

Schleswig, 6. Dezember 2012. Schleswigs marodes Stadttheater muss nicht komplett geräumt werden. Wie die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung heute berichtet, haben sich Schleswigs Bürgermeister Thorsten Dahl und Peter Grisebach, Generalintendant des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters, darauf geeinigt, dass sämtliche Nebengebäude vorerst weiter genutzt werden können. Ein neuer Stützbalken soll dafür sorgen, dass vom Saal mit seinem einsturzgefährdeten Dach keine Gefahr für das Nachbarhaus ausgeht.

Erst gestern hatte die Zeitung gemeldet, dass nach einer neuerliche Untersuchung der Statik auch die angrenzenden Gebäude des Theaters geräumt werden müssten. Vor einenhalb Jahren war das Gebäude bereits für den Spielbetrieb geschlossen worden.

Köln kippt Kulturdezernent Georg Quander

Beschädigt

Köln, 6. Dezember 2012. Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander bekommt keine zweite Amtszeit. Wie u.a. der Kölner Stadtanzeiger berichtet, haben sich darauf die Ratsfraktionen von SPD, FDP und Grünen geeinigt, wohingegen sich die CDU für eine Wiederwahl des parteilosen Dezernenten ausgesprochen hatte. Auch die Kölner Kulturszene hatte sich mit Solidaritätsbekundungen für Quander stark gemacht. Quander hatte unter anderem die Erfolgsintendantin Karin Beier nach Köln geholt und dem Schauspielhaus dadurch zu einem großen Aufschwung verholfen.

Berliner Protest gegen Bevormundung der Künstler in Ungarn

Für die Freiheit der Kunst

Berlin, 5. Dezember 2012. Der Berliner Rat für die Künste wendet sich in einem offenen Brief gegen die besorgniserregende Situation der Künstler in Ungarn: "Seit die Regierung von Viktor Orbán im Amt ist, sind für viele Freidenkenden die Räume enger geworden", heißt es darin. In kulturellen Bereichen verschärften sich die "nationalen Töne". Jüngst sei der "Leiter der Kunsthalle (ein Ausstellungsort zeitgenössischer Kunst) nach scharfer Kritik zurückgetreten, weil in einer Ausstellung ('Was ist ungarisch?') kritisch mit Fragen der Nationalität umgegangen wurde".

Schauspieler Jeroen Willems ist gestorben

Unendlich traurig

4. Dezember 2012. Der Schauspieler Jeroen Willems ist gestern im Alter von nur 50 Jahren in Amsterdam gestorben. Dies meldet u.a. das Informationsportal Niederlande-Net der Uni Münster. Während der Proben zu einer Gala anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Amsterdamer Theaters Carré sei ihm unwohl geworden; am Nachmittag habe er einen Herzstillstand erlitten.

Brand im serbischen Nationaltheater Belgrad

Marode Elektrik

Belgrad, 4. Dezember 2012. Das serbische Nationaltheater in Belgrad wurde durch ein Feuer schwer beschädigt, wie u.a. ZEIT online meldet. Ursache sei ein Kurzschluss gewesen. Ein Großaufgebot der Feuerwehr konnte verhindern, dass sich das Feuer auf der Hauptbühne weiter ausbreitete. Die Vorstellungen sind vorerst abgesagt.

Ab 1. Januar 2013: Sächsisches Staatstheater

Dresdens Glanz und Gloria

Dresden 2. Dezember 2012. Wie die nmz - neue musik zeitung auf ihrer Website (30.11.2012) meldet, wird die im Februar getroffene Entscheidung, Sächsische Staatsoper und Sächsisches Staatsschauspiel unter einem Dach zusammen zu schließen, zum 1. Januar 2013 vollzogen. Dann wird es in Dresden, wie schon einmal nach dem 1. Weltkrieg, ein "Sächsisches Staatstheater" geben.

Düsseldorfs Intendant Holm legt sein Amt nieder

Rücktritt nach anderthalb Jahren

Düsseldorf, 29. November 2012. Wie rp-online meldet, hat Staffan Valdemar Holm, Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhaus, sein Amt niedergelegt. Der Grund sei ein chronisches Burnout, wegen dem er sich nun in einer Klinik voraussichtlich in Dänemark behandeln lassen will. Als Interimslösung wird der jetzige Geschäftsführer der Schauspielhauses, Manfred Weber, die Leitung des Hauses übernehmen. Holm möchte aber weiter in Düsseldorf inszenieren. Am 2. März soll seine Inszenierung von Henrik Ibsens "Peer Gynt" Premiere haben, an dieser Inszenierung will Holm festhalten.

Freie Theaterszene Ungarns am Abgrund

Ungarns Freie Szene ruft um Hilfe

28. November 2012. Mit einem Protestvideo (siehe Meldung gestern) und Appellen an die internationale Öffentlichkeit versucht die Freie Theaterszene Ungarns auf ihre fatale Lage aufmerksam zu machen. Schon seit Anfang des Jahres warten international so renommierte Compagnien und Künstler wie Béla Pinter, Pál Frenák, Viktór Bodo oder Árpád Schilling auf das ihnen staatlich bereits zugesicherte Geld. Anfang November wurde nun bekannt, dass die (noch gar nicht ausgezahlten) Zuwendungen weiter drastisch gekürzt werden sollen, um über 33 Prozent, wie es heißt. Sollte die ungarische Regierung an diesem Kurs festhalten, müssten sämtliche freien Theater des Landes Anfang 2013 ihre Arbeit einstellen, so Szilvia Nagy vom Verband Freier Theater Ungarns (FESZ).

Protestvideo der freien Theatermacher Ungarns

Vor dem Begräbnis

27. November 2012. Die Freie Theaterszene Ungarns gerät unter der aktuellen Regierung zunehmend unter Druck. Staatliche Fördermittel sind 2012 unregelmäßig oder gar nicht ausgezahlt worden. Die Aussichten für 2013 sind düster. In einem Protestvideo wenden sich jetzt führende Künstler gegen den drohenden Verfall der freien Spielstätten und Theaterkollektive Ungarns, darunter international renommierte Regisseure wie Béla Pintér, Kornél Mundruczó, Viktor Bodó und Árpád Schilling. Die am Trafó-Theater aktive Choreographin Réka Szabó sagt für ihr Ensemble Tünet Együttes: "Um den 6. Dezember herum wollten wir unseren 10. Geburtstag im Trafó begehen. Wir werden stattdessen unser Begräbnis feiern." (Falls die englischen Untertitel nicht schon laufen, lassen sie sich über den Button "CC" anstellen.)

 

 

Mehr zur Situation der ungarischen Theater finden Sie über den Lexikoneintrag Ungarn und in den jüngsten Theaterbriefen von 2011 und 2012.

Schauspieler Heinz Werner Kraehkamp gestorben

Frühes Traumpaar

Berlin, 25. November 2012. Wie unter anderen das Hamburger Abendblatt auf seiner Website (24.11.2012) schreibt, ist der Schauspieler, Regisseur und Autor Heinz Werner Kraehkamp gestern in Berlin gestorben.

Karsten Wiegand wird 2014 Intendant in Darmstadt

Für kraftvolles Theater

22. November 2012. Wie unter anderem die Frankfurter Rundschau meldet, wird Karsten Wiegand neuer Intendant des Staatstheaters Darmstadt. Der 1972 in München geborene Regisseur und Operndirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar folgt im August 2014 auf John Dew, dessen Vertrag dann endet, wie das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst am Mittwoch mitteilte.

Kürzungspläne in Potsdam

Neuverschuldung runter, Theater kaputt

Potsdam, 21. November 2012. Auf dem Online-Portal der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) verbreitet Volker Oelschläger heute (21.11.2012) die neueste Hiobs-Botschaft. Während Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit Intendant Tobias Wellemeyer über eine Verlängerung seines derzeit bis Sommer 2014 laufenden Vertrags um weitere fünf Jahre verhandelt, schlägt der Kämmerer (Finanzstadtrat) für das Hans-Otto-Theater "drastische Kostenreduzierungen" vor.

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