
meldungen
Hörspielpreis der Kriegsblinden an Rimini Protokoll
Akustischer Mehrwert
Düsseldorf, 28. Februar 2008. Der renommierte Hörspielpreis der Kriegsblinden geht in diesem Jahr an Helgard Haug und Daniel Wetzel von Rimini Protokoll. Wie die Filmstiftung NRW am Nachmittag mitteilte, erhalten sie die Auszeichnung für ihre Produktion Karl Marx. Das Kapital. Erster Band. Seit 1994 ist die Filmstiftung NRW neben dem Bund der Kriegsblinden Deutschlands Trägerin des 1950 ins Leben gerufenen und 1952 zuerst verliehenen Preises, mit dem so bedeutende Autoren und Autorinnen wie Ingeborg Bachmann, Ernst Jandl oder Elfriede Jelinek ausgezeichnet wurden.
Lubricat kündigt Zusammenarbeit mit Berliner Sophiensaelen
Ein eindeutiger Schnitt
Berlin, 22. Februar 2008. Die Schauspielformation Lubricat hat die zwölfjährige Zusammenarbeit mit den Sophiensaelen aufgekündigt und die beiden für dieses Jahr geplanten Premieren abgesagt. Das teilte Dirk Cieslak, Leiter und 1989 Gründer von Lubricat, in einer Pressemitteilung mit.
Christoph Schlingensief legt Opernregie nieder
Aus persönlichen Gründen
Berlin, 14. Februar 2008. Der Regisseur Christoph Schlingensief hat über die Pressestelle der Deutschen Oper Berlin mitteilen lassen, dass er sich aus persönlichen Gründen mit der Intendantin Kirsten Harms darauf verständigt habe, die szenische Uraufführung von Walter Braunfels' Jeanne d'Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna in die Hände eines anderen Produktionsteams zu übergeben. Wer die Arbeit an dem Projekt fortsetzen wird, steht der Mitteilung zufolge noch nicht fest. Die Premiere soll jedoch wie geplant am 27. April 2008 stattfinden. Es wurde außerdem mitgeteilt, dass Christoph Schlingensief und die Deutsche Oper Berlin in Zukunft eine Weiterführung der Zusammenarbeit anstreben.
Ende Januar hatte eine Indiskretion quer durch Boulevardpresse und Feuilletons zu reißerischen Spekulationen über Schlingensiefs Gesundheitszustand geführt, so dass sich dessen Anwälte schließlich zur Androhung rechtlicher Schritte gegen Veröffentlichungen dieser Art genötigt sahen.
(sle)
Mit Schwierigkeiten: Das BE gastierte in Teheran
Ohne Platzpatronen
Teheran, 13. Februar 2008. Am gestrigen Abend hatte das Gastspiel vom Berliner Ensemble mit Claus Peymanns Inszenierung "Mutter Courage und ihre Kinder" auf dem Fadjr-Festival in Teheran Premiere. Gegen dieses Gastspiel hatte das "Komitee gegen deutsche Kultur im Iran und anderswo" für den 8. Februar, vor der Premiere von Peymanns Richard III. am BE, zu einer Gegendemonstration aufgerufen (wir meldeten).
Luk Perceval wird Studiengangsleiter in Ludwigsburg
Herausragende Persönlichkeiten
Ludwigsburg, 13. Februar 2008. Ab dem Wintersemester 2008 wird an der neu gegründeten Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg der Lehrbetrieb aufgenommen. Ursprünglich war Stuttgart als Standort der Akademie geplant; Missverständnisse, Bürgermeisterpossen und Eitelkeiten führten dazu, dass die Akademie nun in Ludwigsburg residiert (nachtkritik.de hat über die Vorgänge im Vorfeld der Gründung berichtet).
Berliner Theatertreffen 2008 – Auswahl und Reaktionen
Wo ist Bösch?
Berlin, 13. Februar 2008. Am späten Montagabend wurde die Auswahl für das diesjährige Theatertreffen bekanntgegeben, das vom 2. bis 18. Mai in Berlin stattfindet (Auswahl, siehe unten).
Die Jury aus sieben TheaterkritikerInnen (Eva Behrendt, Jürgen Berger, Karin Cerny, Stefan Keim, Hartmut Krug, Peter Müller und Christopher Schmidt) lädt dafür aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zehn Inszenierungen als die "bemerkenswertesten" nach Berlin ein. Jeweils zwei kommen aus Berlin, München und Zürich, die anderen aus Frankfurt am Main, Hannover, Hamburg und Köln.
Die Kommentare (alle vom 13.2.) der KollegInnen zu dieser Auswahl sind unterschiedlich ausgefallen. Laut Peter Michalzik (ehemals Jurymitglied) von der Frankfurter Rundschau ist das Theatertreffen "die wichtigste Überblicks- und Spitzenveranstaltung der größten Theaterlandschaft der Welt" und die diesjährige Auswahl in Ordnung; Welt, NZZ und F.A.Z. ist die Weltspitzenveranstaltung lediglich eine Meldung wert, wobei das Frankfurter Blatt in der Auswahl immerhin "die Rückkehr zu professionellem Theater, ganzen Stücken und halbwegs vollständigen Inszenierungen" erkennt. Für Christine Dössel von der Süddeutschen Zeitung, bis letztes Jahr Jurymitglied, ist sie dagegen "grundsolide und künstlerisch vertretbar wie überraschungsarm"; sie vermisst den Nachwuchs (David Bösch!), Peter Steins "Wallenstein" (der "in einem ganz speziellen Sinne" bemerkenswert sei) und würde offenbar auch Volker Lösch gern einmal beim Theatertreffen sehen. Den Tagesspiegel können allenfalls die Produktionsstätten überraschen, die Berliner Zeitung sieht die Virtuosen kommen, die taz vermeldet als "deutliche Tendenz" die Rückkehr des Schauspielertheaters. Und das Hamburger Abendblatt hat Gerhard Jörder – er war insgesamt 12 Jahre Jury-Mitglied – gefragt, wie die Jury-Auswahl zustande kommt.
Wir haben unsere LeserInnen abstimmen lassen (hier die Liste der zur Wahl stehenden Inszenierungen), und sie hatten ja auch ein paar andere Vorschläge (das Ergebnis: hier). Die Einladung von Signa ist natürlich eine Überraschung und Freude, aber: Wie wird man die Installation in Berlin aufbauen? Hier noch einmal unsere Besprechung von Die Erscheinungen der Martha Rubin. Und hier die Nachtkritiken (zumeist samt Presserundschauen und LeserInnenkommentaren) zu den eingeladenen Inszenierungen von: Jan Bosse, Jürgen Gosch, Stephan Kimmig, Sebastian Nübling, Christoph Marthaler, Thomas Ostermeier, Armin Petras, Stefan Pucher und Michael Thalheimer.
Großbrand in der Essener Folkwang Schule
Oh je, die Schule brennt!
Essen, 12. Februar 2008. Wie die Feuerwehr Essen mitteilt, kam es am Montagnachmittag zu einem großen Brand in der Essener Kunsthochschule, der auch am Dienstagvormittag nicht vollständig gelöscht ist. Die Ursache des Feuerausbruchs ist noch nicht bekannt.
Friedrich-Luft-Preis für Heaven (zu tristan)
Ausgezeichnetes Ego-Duo: Fritz Kater und Armin Petras
Berlin, 11. Februar 2008. Die Berliner Morgenpost meldet, dass der von ihr gestiftete Friedrich-Luft-Preis für "die beste Berliner Aufführung des Jahres 2007" an Heaven (zu tristan) in der Regie von Armin Petras gehe, eine Koproduktion des Maxim Gorki Theaters mit dem Schauspiel Frankfurt.
Claus Peymann rechtfertigt BE-Gastspiel in Teheran
Für die Bürger
Berlin, 7. Februar 2008. Das Berliner Ensemble gastiert kommende Woche mit seiner Inszenierung von Brechts "Mutter Courage" (Regie: Claus Peymann) in Teheran. Für den morgigen 8. Februar hat das "Komitee gegen deutsche Kultur im Iran und anderswo" zu einer Demonstration auf dem Bertolt-Brecht-Platz vor dem BE aufgerufen (hier nachzulesen), mit der gegen dieses Gastspiel protestieren werden soll. In einer Pressemitteilung hat sich jetzt Claus Peymann zu diesem Vorhaben geäußert; sie sei in ihrer ganzen Länge wiedergegeben:
Walter-Hasenclever-Preis für Christoph Hein
Vielseitig, zeitbezogen, engagiert
Aachen, 7. Februar 2008. Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen geht in diesem Jahr an Christoph Hein. Am 26. Oktober wird er im Ludwig-Forum für Internationale Kunst verliehen, wie der ZDFtheaterkanal mit Bezug auf eine ddp-Meldung schreibt.
Else-Lasker-Schüler-Preis für Fritz Kater
Kater gesucht, gefunden und gepriesen
Mainz, 6. Februar 2008. Wir entnehmen der Frankfurter Rundschau (7.2.2008), dass die Jury des Else-Lasker-Schüler-Preises in diesem Jahr den Autor Fritz Kater mit dem mit 15.000 Euro höchstdotierten deutschen Dramatikerpreis auszeichnet. Die 5.000 Euro des Else Lasker-Schüler-Stückepreises gehen an die Autorin Almut Baumgarten. Sie erhält die Auszeichnung für ihr Schauspiel "Tank".
Dramatiker Jens Roselt erhält Ruf nach Hildesheim
Der Lockruf der Wissenschaft
Berlin, 1. Februar 2008. Der Dramatiker und Theaterwissenschaftler Jens Roselt hat zum Sommersemester 2008 einen Ruf an die Universität Hildesheim erhalten. Er soll am dort angesiedelten Institut für Medien- und Theaterwissenschaft eine Professur für Theorie und Praxis des Theaters wahrnehmen.
Die Berliner Tribüne wirft Anna Langhoff raus
Unüberbrückbar
Berlin, den 30. Januar 2008. Nur zehn Tage nach der ersten Premiere unter der neuen künstlerischen Leitung von Anna Langhoff (wir haben berichtet) trennt sich die Berliner Tribüne nun wieder von der Dramatikerin und Regisseurin – wegen unüberbrückbarer persönlicher und künstlerischer Differenzen, wie das Theater gestern lapidar mitgeteilt hat.
Die Dramaturgin Annette Reber ist gestorben
Dramaturgin, Autorin, Regisseurin
Berlin, 24. Januar 2008. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist die Dramaturgin, Autorin und Regisseurin Annette Reber gestorben. Während der Intendanz von Volker Hesse war sie zuletzt Chefdramaturgin des Berliner Maxim Gorki Theaters.
Führungskrise am Theater Plauen-Zwickau
Kein Vertrauen in Plauen
Plauen/Zwickau, 24. Januar 2008. Der Intendant des Vogtland Theaters Plauen-Zwickau, Dr. Ingolf Huhn, soll zum 31. Juli diesen Jahres seinen Posten verlieren, berichtet die Chemnitzer Freie Presse in ihrer heutigen Ausgabe. Diese Entscheidung sei bereits letzten Freitag in einer turbulenten Aufsichtsratssitzung in Plauen gefallen. Am gleichen Abend wurde Huhn laut Freie Presse in Zwickau als Regisseur des Musicals "Mozart!" vom Publikum gefeiert. Bis gestern blieb die Personalie geheim.
Urs Hefti gestorben
Urs Hefti 20.7.1944 – 20.1.2008
Wien, 21. Januar 2008. Wie die Pressestelle des Wiener Burgtheaters meldet, ist Urs Hefti gestern in Wien nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.
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