Festival Theaterformen 2018 "Watch & Write" - Milisuthando Bongela on the situation of cultural journalism on the African continent
Whose culture is it?
Amour - Alize Zandwijks tragikomischer Tanz- und Schauspielabend über Demenz am Theater Bremen
Ein letzter Paartanz, mon amour!
von Jens Fischer
Bremen, 1. Juni 2018. "Amour" steht auf dem Programmzettel, aber es sieht nach Körperertüchtigung aus. Betongraue Wände, kopfhoch holzvertäfelt, blickdicht verschmutzte Fenster, frisch gebohnerter Fußboden in PVC-Anmutung und eine abgerockte Dusche. Diese perfekte Turnhallen-Illusion ließ Thomas Rupert im 1960er-Jahre-Design als eine Art Anna-Viebrock-Raum bauen.
Hedda Gabler - Alexander Eisenach lässt das Ibsen-Personal in Hannover im Zug sitzen und Aristophanes und Nietzsche rezitieren
Mein lieber Schwan
von Frank Kurzhals
Hannover, 4. Mai 2018. Schwarze Schwäne sind selten. Wenn sie auftauchen, sind Unheil und Missverständnis nicht weit. In der Ibsen-Inszenierung von Alexander Eisenach, Hausregisseur am Schauspiel Hannover, wimmelt es nur so vor schwarzen Schwänen. Gleich zu Anfang erscheint einer, so groß, so dass Hedda Gabler auf ihm reiten kann, vor dramatisch kirschblutrotem Vorhang. Geführt wird das elegante Tier von ihrem Ehemann Jörgen Tesman, mit dem sie frisch verheiratet von einer sechsmonatigen Hochzeitsreise zurückkommt. Sie, die starke, schöne und gelangweilte Generalstochter, hat ihn geheiratet, um sich eine angemessene gesellschaftliche Stellung zu sichern, nicht aber aus Liebe. Er ist von ihr zuerst bezaubert, dann wird er sehr schnell verzaubert. Das Drama nimmt seinen Lauf. Es findet in Hannover nicht in der gerade gekauften Villa beider statt, für die sich Tesman verschuldet hat, sondern in einem ewig im Kreis fahrenden Zug mit seinen kleinen und großen Abteilen des Lebens.
Zur schönen Aussicht - Lucia Bihler inszeniert in Oldenburg Ödön von Horváth im Fritsch-Stil
Lang schon im Leerlauf
von Jens Fischer
Oldenburg, 14. April 2018. Es quietscht. Es soll quietschen. Das ist eine Regieidee. Und die zieht Lucia Bihler am Staatstheater Oldenburg konsequent durch. Also quietscht es zwei Stunden lang bei jedem versuchten Schritt der Schauspieler. Ihre Schuhe verkleben stets neu mit der Farbtunke auf dem Bühnenboden. Jede Bewegung ist so ein mühsam die Körper verdrehender Befreiungsversuch, den die Adhäsionskräfte sofort wieder scheitern lassen. Das von Ödön von Horváth ins Hotel "Zur schönen Aussicht" bestellte Personal wird an diesem Abend also niemals aufbrechen oder gar abheben, sondern nur immer weiter im Siff der schäbigen Verhältnisse herumwaten.
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
Regie: Dominique Schnizer
Regie: Mina Salehpour
Regie: Michael Uhl
Regie: Klaus Gehre
Regie: diverse
Regie: Markus&Markus
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