Presseschau vom 9. Juni 2011 - Stefan Fischer-Fels über seine Leitungsideen für das Grips Theater nach dem Generationswechsel

Neue Töne im Grips Theater

Berlin, 9. Juni 2011. Ein Generationswechsel steht an im renommierten, ach was, legendären Grips Theater in Berlin. Nach 42 Jahren scheidet der Gründer und Hauptautor Volker Ludwig aus der künstlerischen Leitung der Spielstätte für Kinder und Jugendliche aus. Mit Stefan Fischer-Fels, der soeben zum Vizepräsidenten der ASSITEJ gekürte wurde, übernimmt ein gelernter Dramaturg ab kommender Spielzeit das Heft des Handelns. Der gebürtige Berliner arbeite von 1993 bis 2003 bereits am Grips Theater und leitete zuletzt sehr erfolgreich das Junge Schauspielhaus in Düsseldorf.

Aus Anlass der Spielzeitvorschau befragt Christian Rakow in der Berliner Zeitung (9.6.2011) den neuen künstlerischen Leiter zu seinen konzeptionellen Grundideen. Einen "Insider-Blick" werde er sich nicht gönnen, sagt Fischer-Fels. In den letzten Jahren habe er "sehr unterschiedliches Theater kennen gelernt, auch Tanz und interaktive Formen. Damit will ich das Grips bereichern." Am Kern der Grips-Arbeit werde nicht gerüttelt, es gehe nach wie vor um "die realen Lebensbedingungen von Kindern" und darum, "zeitgenössische Wirklichkeit als veränderbar darzustellen." Aber demnächst würden jüngere Regisseure um die 30 diesen Kern überprüfen. "Schließlich gibt es eine Million Möglichkeiten, eine realistische Geschichte zu erzählen."

Den oft überzeichnenden, einer Kabarettästhetik verpflichteten Spielweisen des Grips sollen neue Töne hinzugefügt werden: Mich "interessieren auch Spielweisen, die vom Authentischen des Schauspielers ausgehen, so wie – selbst wenn das etwas hoch gegriffen ist – in den letzten Arbeiten von Jürgen Gosch. Das heißt: Der Schauspieler ist nicht sechs Jahre alt, sondern vielleicht 35. Aber er soll das nicht verstecken, sondern so gut sein, dass er uns sein Alter vergessen lässt", so Fischer-Fels.

(dip)

Presseschau vom 1. Juni 2011 - zur Berufung von Annemie Vanackere in die Intendanz des HAU

Klingt kühn!

Berlin, 1. Juni 2011. Gestern wurde, wie gemeldet, Annemie Vanackere offiziell vorgestellt als Nachfolgerin von Matthias Lilienthal in der Leitung der Berliner Off-Theaterhochburg HAU. Heute begrüßt die Berliner Journaille die gebürtige Belgierin und derzeitige Leiterin der Rotterdamse Schowburg und zeigt sich voller Vorfreude auf ihre Intendanz ab September 2012:

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